06.10.2010 - Höhle in Nerja und Berggipfel bei El Torcal und dann das Hinterland von Malaga
 

Trotzdem der Haus und Hofhund in allerherrgottsfrühe meinte, er müsse bei uns vor der Türe kurz mal zeigen wie laut er bellen kann, sind wir doch noch recht spät weg. Das Auschecken geriet wieder zu einer mittleren Verabschiedung in deren Verlauf wir noch kostenlos mit einem guten Kaffee versorgt wurden. Dann haben wir denen noch schnell zwei Flaschen vom wirklich wunderbaren Weißwein abgekauft und sind dann wieder auf die Straße.

Ich habe jetzt garnicht mehr im Kopf, wo genau wir hergefahren sind, ich meine aber das wir der 348 ein Stück nach Osten gefolgt sind und dann die 347 nach Süden genommen haben um irgendwann auf den "Küstenhighway" zu kommen.

Diese Straße, die irgendwie mehrmals zwischendrin die Benummerung wechselt (einmal isses die 340, dann die E15 und dann ne A7) führt immer die Küste entlang durch viele Tunnels eigentlich schnurstracks nach Malaga. Wir sind ziemlich gut durchgekommen. Von der Straße bietet sich sehr oft ein wirklich toller Blick aufs Meer und oft auch auf kleine Örtchen und Strände. Allerdings auch, je weiter man auf Malaga zukommt immer öfter, auch Blick auf mit Betonwüsten zugeklatschte Küstenabschnitte.

  

Es gibt unendlich viele Orte entlang des Weges, wobei in unserem Reiseführer stand, das sich das kleine Städtchen Nerja am ehesten für einen Abstecher lohnen würde. Irgendwo im Reiseführer hatten wir auch was über ne Schlucht oder so gelesen, wo man in der Nähe von Nerja noch hinfahren könne, das war aber anscheinend eine Fehlinformation, da wir von Schluchten nix gefunden haben, dafür aber an der Tropfsteinhöhle in der Nähe von Nerja rausgekommen sind. Und da wir nun einmal da waren, haben wir uns das Ding dann auch angeschaut.

Da wir eine halbe Stunde vor Torschluss da waren (immerhin wars schon 12 Uhr 30 ! da muss man ja schon dringend zumachen), wurden wir noch gefragt, ob wir wirklich noch so kurz vor knapp da in die Höhle wollten. Ich glaube die hatten einfach keinen Bock mehr noch Tickets zu verkaufen, oder die wollten, weil wir die letzten waren unten schon das Licht ausmachen.

Wir haben uns das Ding angeguckt. Tropfsteinhöhle halt. Nix berauschendes. Hat man eine gesehen, hat man alle gesehen. Deshalb sind wir auch schnell weiter in den Ort. Um zum zentralen Parkhaus zu kommen muss man anscheinend, wie in jedem anderen Ort hier in der Gegend, immer zwangsläufig mitten durchs Ortszentrum und die Altstadt fahren. Komisch. Also das mit der Verkehrsführung müssen die hier noch üben.

  

Wenn man das zentrale Parkhaus angesteuert hat, dann steht man auch eigentlich schon mitten auf dem zentralen Platz, dem Balcon de Europa. Hier kann man wunderbar ein wenig flanieren und hat schöne Blicke auf die Steilküste. Rund um den Platz, bzw. entlang der ganzen Promenade, haben sich viele Restaurants angesiedelt. Wir haben uns in einem Irish Pub niedergelassen und dort völlig überteuerten Apple Cider und völlig überteuerte Tapas bekommen. Wie die Preise in den anderen Läden so sind kann ich nicht sagen. Ich befürchte aber, das es nicht sehr viel anders aussieht.

Jetzt wars nicht mehr weit bis nach Malaga. Wir sind allerdings von Osten kommend um Malaga herum und über die A45 in nördlicher Richtung weiter. Es war ja gerade früher Nachmittag und irgendwie zu früh fürs Hotel. Das hatten wir übrigens früher am Tag ebenfalls online noch schnell gebucht. Auch ein Landhotel irgendwo im Hinterland von Malaga. Jetzt ging es aber erst mal zum Naturpark El Torcal. Das Interessante an El Torcal ist, das sich hier durch Erosion Figuren, Felstürme, Platten und Wackelsteine die auf Platten stehen gebildet haben.

  

Wir sind die A45 hoch und bei Antequera ab. Natürlich muss man auch hier auf dem Weg in die Berge bei jedem Kaff mindestens einmal durch das Ortszentrum fahren. Irgendwann hat man dann aber alle Örtchen hinter sich gelassen und ist relativ alleine auf der Bergstraße, die teilweise steil in recht engen Kurven den Berg hochgeht. Wir mussten uns mit unserem Autochen teilweise totschalten, damit wir zügig den Berg hochkamen.

Irgendwie hatte die ganze Anfahrt jetzt doch recht viel Zeit in Anspruch genommen, so das wir ein Stück nach 17 Uhr oben beim Besucherzentrum ankamen. Das hatte natürlich schon zu, war ja auch schon spät, war ja 17 Uhr durch. tststs.

Wir sind ein wenig auf den ausgeschilderten Wegen in der Gegend rumgewandert, sehr viel haben wir aber nicht wirklich hier gemacht. Ich hatte für den Tag die Nase vom Fahren voll, deshalb gabs hier nen Fahrerwechsel. Stephan ist in der Folgezeit dann den Berg wieder runtergehuscht. Irgendwie haben wir dann die Ministräßchen verwechselt oder eine übersehen, auf alle Fälle sind wir ziemlich abenteuerlich über uns unbekannte Wege mal so grob in die Richtung gefahren, wo wir die Autobahn vermuteten.

  

  

Die haben wir dann auch gefunden und plötzlich gab es sogar ne Auffahrt. Die war auf der Karte garnicht eingezeichnet. Jetzt wollten wir ins Hotel fahren. Die Anfahrtsbeschreibung war recht abenteuerlich. Von Malaga aus der Straße XYZ folgen, bei der soundsovielten Brücke abbiegen, bei Lidl wieder abbiegen und dann der Straße folgen bis zur nicht ausgeschilderten Abfahrt bei Kilometerstein 4711. Cool. Natürlich kamen wir jetzt aus der anderen Richtung. Wir haben uns aber zusammengereimt, das wenn wir von der Autobahn nach Colmenar fuhren, wir dann auf der Straße sein mussten, wo man die Kilometersteine abzählen sollte.

  

  

Und tatsächlich haben wir das Hotel gefunden. Die wussten sogar das wir kamen, bei denen funktionierte ja auch das Internet. Irgendwie war hier ja nicht so die Hölle los. Ich glaube mit dem Paar was wir abends im Restaurant gesehen haben waren wir so ziemlich alleine hier. Das Hotel Cortijo La Reina, so hieß der Laden, war eine größere Anlage im Wald mit viel Platz rundherum. Also die Lage mit der Aussicht ins Tal bis nach Malaga war schon ziemlich genial. Das Zimmer war auch ziemlich gut. Riesiges Bad dabei. Nur die Klimaanlage hat ziemlichen Krach gemacht.

Obwohl der Laden offensichtlich nicht ausgebucht war, wurde auf einer Reservierung für das Restaurant am Abend bestanden. Nunja. Dafür war das Wireless Internet schnell und umsonst.

Das Essen später im Restaurant war gut, wobei die Portionen nicht so ganz satt machten. Allgemein fand ich das sich das Restaurant deutlich feiner und nobler gab, wie es sein musste. Das hat sich nicht zuletzt auch auf die Preise ausgewirkt die hier aufgerufen wurden. Wir haben zu zweit etwas um 80 Euro bezahlt. Wenn ich bedenke, das wir am Tag vorher mindestens genauso gut gegessen hatten (wenn nicht sogar besser) und das Ambiente deutlich besser war und wir da fast die Hälfte bezahlt haben, naja.

Den Zimmerpreis mit 65 Euro fand ich hingegen ganz OK.

Nach dem Essen stand nicht mehr viel auf dem Programm. Ich habe das Internet noch genutzt um alles Aufgelaufene der letzten Woche abzuarbeiten und dann war der Tag auch schon vorbei.

 

       Alpujarras, Trevelez  


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