27.09.2002 - Wasser Wasser Wasser
 

Nach gutem Frühstück im Restaurant des Hotels ging's zum Rafting. Wir waren zwar etwas zu früh, aber die anderen Mitfahrer waren auch schon da. Es waren zwei Engländer und der Rest war aus Australien. So gab's noch ein wenig Zeit sich über Australien auszutauschen. Waren echt lustige Leute.

Mit einem alten ausgedienten Bus sind wir dann zum Startpunkt der Tour gefahren worden. Während zwei Leute das Boot klargemacht haben, sind wir mit dem Chef ein paar Meter weiter ans Wasser gegangen. Dort hat er uns noch in wenig über die Wildwasserklassen und das Rafting allgemein erzählt. Nachdem das Boot klar war wurden die Klamotten ausgegeben. Jeder bekam einen Wet-Suit, eine Schwimmweste und einen Helm. Nachdem man sich damit verkleidet hatte war man zwar nicht besonders Schick, aber man fühlte sich gut gewappnet fürs Boot. Dann gab's erst mal ein langes Briefing, wer wie was im Boot zu machen hatte. Wie man paddelt, welche Zeichen der Guide macht und wie man darauf reagieren sollte. Zuletzt wurde noch erklärt, was man zu machen hat, wenn einer über Bord geht, wenn alle über Bord gehen und wenn das Boot komplett kentert. Ein wenig verunsichert gings nun endlich los.

River Rafting im Wells Gray ParkHelmcken Falls

Im Boot sitzt man auf dem Rand und hakt sich mit einem Fuß in eine Bodenschlaufe ein. So kann man sich beim paddeln auch gut ins Paddel reinlegen um mehr Kraft dahinter zu bekommen. Die ersten Meter gingen ganz gut. Es war zwar recht holprig im Wasser aber alle kamen gut damit klar. Einzig die Damen vor mir auf meiner Seite hatten etwas Schwierigkeiten ihre Paddelbewegungen zu koordinieren. Mit der Zeit wurden die Strömungen schneller und die Stromschnellen größer. Der Guide hat zwischendurch immer mit verschiedenen Kommandos dafür gesorgt, das wir auch fleißig mitgepaddelt haben. Bei einer Situation sind wir mit dem Boot längsseits in eine große Welle gesteuert. Dabei hat sich irgendwie gleichzeitig der Boden des Bootes gehoben. Dabei bin ich mit meinem Fuß aus der Schlaufe gerutscht und über Bord gegangen. Im ersten Moment hab ich mich zwar tüchtig erschreckt, dann aber schnell am Boot festgehalten. Schnell wurde ich wieder reingezogen. Nach der Versicherung, das es mir gut geht, trieben wir schon in die nächste Welle. Also keine Zeit zum Verschnaufen. Ungefähr auf halber Strecke wurde der Fluss merklich ruhiger. Bei dieser Gelegenheit meinte der Bootsführer, jeder der wolle könne gerne auch ins Wasser springen. Das war mir schon ganz recht, denn dann war ich nicht der einzige, der nass zurück kam. Ein paar sind dann eine ganze Zeit hinter dem Boot hergetrieben. Das sah schon ziemlich lustig aus. Wir haben dann an einem Felsen das Boot festgemacht. Jeder der wollte, konnte dann von diesem Fels ca. 5 oder 6 Meter runter ins Wasser springen.

Nach dieser Auflockerung sind wir dann gemütlich weiter zu unserem Ziel gepaddelt. Es gab keine großen Unwegsamkeiten mehr im Fluss, so das der Rest des Weges eher unspektakulär verlief.

Am Treffpunkt angekommen war erst mal umziehen angesagt, die nassen Klamotten loswerden. Mit dem Bus gings dann wieder eine kurze Strecke zurück zur Basis. Hier gab's es dann Gelegenheit noch Fotos zu kaufen, die während der Tour gemacht wurden. Wir sind dann erst mal ins Hotel gefahren und haben uns neue ( trockene ) Klamotten angezogen und ein wenig verschnauft. Dabei haben wir noch mal den Parkplan gewälzt und uns dazu entschieden zuerst unser Glück bei den Lachsen zu probieren und dann zum den Falls zu fahren/gehen.

Dawson FallsHelmcken Falls Trail

Die Fahrt vom Ort in den Park gestaltet sich als kleine Geduldsprobe, da es vom Ort aus noch gute 26 Kilometer sind bis man die Parkeinfahrt erreicht hat. Im Park sind wir auch noch etliche Kilometer gefahren, bis wir dann an den Baily Chutes angelangt waren. Dies ist lt. Tourist Info der beste Platz um die Lachse bei ihrer Wanderung und ihren Sprüngen beobachten zu können. Und tatsächlich haben wir noch ein paar mächtige Exemplare gesehen, die versuchten diese Stromschnellen heraufzuschwimmen und heraufzuspringen. Teilweise standen diese großen Fische über einen halben Meter in der Luft. Man konnte aber immer sehen, das diese Hürde zu groß für die Fische ist, da pro Gewinn von 1 Meter mind. 2 Meter Verlust dabei waren. Auf einer Schautafel stand, wenn die Fische es nicht schaffen, lassen sie sich erschöpft ins ruhigere Wasser des Flusses zurücktreiben, laichen dort und sterben. Wir haben uns hier noch länger aufgehalten, da der Anblick der springenden Fische wirklich fantastisch war. Leider konnten wir keine vernünftigen Fotos machen, da nie vorherzusehen war, wo wann ein Fisch auftaucht.

Lachswanderung bei den Baily Chutes

Später sind wir wieder aufgebrochen um zuerst zu den Dawson Falls zu fahren. Diese Wasserfälle zeichnen sich nicht durch ihre Höhe aus sondern durch ihre Breite. Werden auch die kleinen Niagara-Fälle genannt. Von hier aus sind wir zum Wanderweg zu den Helmcken Falls gefahren. Wir hatten gelesen, das es einen schönen Weg entlang des Ufers des Flusses gibt, der direkt zu den Falls führt. Dieser Weg ist Oneway 4 KM lang und verläuft durchgängig fast eben durch alten Wald. Hier hat vor mehreren Jahren ein Sturm gewütet und viele Bäume gefällt. Der Wald wurde so belassen, nur der Wanderweg wieder freigesägt. Dieser Umstand verleiht dem Weg ein richtig uriges Ambiente. Nachdem man sich immer mehr den Falls genähert hat, was man im wesentlichen am steigenden Geräuschpegel hören kann, steht man abrupt an einer Felskante mit direkten Blick ins Tal darunter und die Falls zu linker Hand. Etwas weiter den Weg entlang gibt es noch etliche geniale Gelegenheiten freie Sicht auf den nahen Fall zu bekommen.

Auf dem Rückweg wurde es schon etwas dunkel. Gegen Ende sind wir nur noch über irgendwelche Wurzeln gestolpert aber doch noch heil am Auto wieder rausgekommen. Nach der langen Fahrt zurück in den Ort war ich schon ziemlich geschafft. Im Restaurant des Hotels haben wir noch was zu Abend gegessen. Das Essen ist zu empfehlen. Stephan hatte Lachs und war begeistert, ich hatte einen großen Burger mit allem drauf. Der war auch gut. Preise lagen auch auf humanem Niveau.

 

      26.09.02 - Maligne Lake     


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      28.09.02 - Wells Gray / 100 Mile House