26.09.2002 - There's a moose on the loose !
 

Diesmal hatte es die Nacht über nicht gefroren. Dafür aber geregnet. Ein Blick aus dem Fenster auf die tiefhängenden Wolken prophezeite schon eine schlechte Chance für einen tollen Ausblick am Maligne Lake. Wir haben erst mal gefrühstückt und sind dann gemütlich hoch zum Maligne Lake gefahren. Eine wirklich abgelegene Gegend. Etliche Kilometer geht es durch Wald und an verschiedenen Seen vorbei. Wie uns später jemand erzählt, darf hier im Park niemand wohnen, alle Personen die am Lake arbeiten kommen morgens aus Jasper. Nun, so einen schönen Weg zur Arbeit hätte ich auch gerne mal.

Oben am See angekommen haben wir erst mal unsere Tickets abgeholt und noch ein paar Postkarten gekauft. Mittlerweile hatte es wieder angefangen zu nieseln. Wir hatten das Glück das unser Boot nicht ganz voll war, so das jeder einen Fensterplatz hatte und die Erklärungen des Guides auch bei jedem ankamen. Das Mädel was mitfuhr war wirklich sehr nett und hat mit viel Spaß alles erklärt was mit dem See zu tun hatte und rund um den See so los ist ( wirklich nett, bei ihr wär ich auch direkt eingezogen :-) ). Bei der Tour vorher waren am Ufer des Sees noch ein paar Elche gesehen worden, jetzt waren sie aber weg, schade.

Spirit Island im Maligne LakeAn der Strasse zum Maligne Lake

Das Ziel des Ausfluges ist eine kleine Insel so ca. auf drei viertel Länge des Sees. Spirit Island. Diese Insel mit dem Rest des Sees und dem Bergpanorama im Hintergrund ist wohl eines der beliebtesten Fotomotive Kanadas. Wenn dann mal nicht die Wolken auf Augenhöhe hängen ist dieser Anblick wohl auch fantastisch. Wir haben an diesem Tag halt leider nur grau gesehen.

Trotzdem war der Ausflug auf den See o.k. . Trotz fehlendem Weitblick konnten man schöne Landschaften entlang des Ufers sehen. Am folgenden Wochenende wurde hier übrigens die Saison eingestellt, da es dann anfangen sollte zu schneien. Der See sollte wohl kurz darauf auch anfangen zuzufrieren. Lt. Auskunft des Tourguides war der See dieses Jahr bis in den Juni noch zugefroren.

Auf dem Rückweg vom See wieder runter nach Jasper haben wir dann unser erstes "Großwild" des Urlaubes gesehen. Als wir nichts ahnend die Straße entlanggegondelt sind, stand plötzlich ein Elch am Straßenrand. Das Tier stand seelenruhig da und hat gegrast. Es hat sich auch nicht stören lassen, als wir angehalten sind um ein paar Fotos von ihm zu machen. Nachdem wir unsere Fotos hatten, haben wir ihn dann auch in Ruhe gelassen und sind weiter.

Vor der Tourist Info in Clearwater

Da wir in Jasper auch nix mehr zu tun hatten, sind wir direkt Richtung Clearwater abgebogen. Das war unsere Station für heute. Ich war ja schon gespannt auf den Wells Gray Park. Ein touristisch eher weniger frequentierter Park, der aber trotzdem sehr schön sein soll. Naja, mal schaun.

Nach einer längeren Autofahrt durch wechselnde Landschaften sind wir so gegen 17 Uhr in Clearwater angekommen. Wir konnten schon während der Fahrt merken, das wir langsam aber stetig aus der Höhe runter auf ein niedriges Level gekommen sind. Nach Einchecken sind wir direkt ins Tourist Center auf der anderen Straßenseite marschiert, um zu sehen was man hier so machen kann. Um Punkt 17 Uhr wurden wir als Letzte gerade noch so reingelassen, Glück gehabt. Nach dem einsammeln der üblichen Prospekte haben wir noch nach Anbietern für Wildwasser Rafting gefragt. Es gab genau einen Anbieter. Antwort der Frau am Schalter : Last run tomorrrow ! Deshalb sind wir direkt zu dieser Company hingefahren und haben kurz vor Torschluss noch die letzten beiden Plätze im Boot bekommen. Dort war schon alles für den Saisonschluss vorbereitet. Die Frau dort machte anscheinend gerade die Buchführung fürs Jahr.

Die Frau in der Tourist Info hatte uns auch noch geraten im Park die Lachse anzuschauen. Es war zwar schon fast das Ende der Lachsaison, aber ein paar sollten wir noch sehen können.

In einem Supermarkt haben wir dann noch ein paar Vorräte gebunkert und eine wassergeschützte Kamera fürs morgige Rafting gekauft. Damit war dieser Tag auch schon abgehakt.

 

Etappe Zwei : Nationalparks und Berge  -  Fazit :
 

Die Nationalparks Banff und Jasper mit den Bergen, unendlichen Wäldern und Seen sind eine Reise wert. Auch wenn einzelne Teile, wie Banff oder Lake Louise, touristisch recht überlaufen sind, kann man trotzdem sagen, das bei einem Urlaub in Westkanada diese Ecken nicht fehlen dürfen.

In Banff selbst kann man nicht sehr viel machen, so groß ist der Ort nicht. Er ist sehr gut um Abends gut essen zu gehen, aber tagsüber muss man nicht unbedingt dort verbringen. Natürlich bieten sich als Ziele Lake Louise, Moraine Lake und Umgebung an. Setzt man seinen Schwerpunkt auf lange Wanderungen kann man hier viel Zeit verbringen. Eventuell sollte man sich überlegen anstatt die Umgebung von Banff unsicher zu machen eher mehr im Yoho Nationalpark zu unternehmen. Ich hatte den Eindruck das hier bei mindestens genauso schöner Landschaft weniger Betrieb war.

Weiter Richtung Jasper ist der Icefield Parkway ein Muss, keine Frage. Wenn man etwas Zeit und gutes Wetter hat sollte man dort eventuell mehrere Tage einplanen. Man kann ja von Jasper aus recht fix hinfahren. Mein Rat an alle : unbedingt den Icewalk machen. Das ist viel interessanter als die Coach-Tour. Für Jasper selbst kann ich keine Empfehlungen geben, da wir dort nur einmal essen waren und uns auch nicht informiert haben, was es sonst noch so gibt. Auf alle Fälle ist Jasper ein idealer Ausgangsort für Touren wie den Parkway oder zum Maligne Lake.

Also Resümee dieser Etappe : Es war genau richtig. Nicht zu lang und nicht zu kurz. Wir hatten genug Zeit für Unternehmungen ohne uns zu hetzen oder andersrum wegen zuviel Zeit uns zu langweilen.

 

      25.09.02 - Icefield und Icewalk     


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      27.09.02 - Wells Gray Park und Rafting