24.07.2005 - Colosseum, Circus Maximus und Pantheon
 

Aua. Meine Füße. Nach dem Gewaltmarsch von gestern Nacht taten mir noch am Morgen die Quanten weh. Habe es heute gemütlich angehen lassen und mich erst so um 11 Uhr, als das Zimmermädchen schon 2 mal ungeduldig geklopft hatte, auf die Straßen begeben. Nach fast schon obligatorischem Einkauf beim Sparmarkt am Bahnhof und Kauf der Tageskarte bin ich schnurstracks zum Colosseum gefahren.

Heute war ja Sonntag und ich hatte mich schon innerlich auf lange Schlangen eingestellt. An den Kartenkassen war auch die Hölle los. Aber ich hatte ja gestern schon die Kombikarte beim Palatin gekauft. Und so konnte ich mit einem schadenfreudigen Lächeln auf den Lippen an der ganzen Schlange vorbei direkt ins Colosseum reingehen. Drinnen war auch nicht sooo viel los, in der riesigen Schüssel hat es sich gut verteilt.

   

Drinnen kann man zuerst unten auf Ebene der Arena die Katakomben unter der ehemaligen Arenafläche sehen oder einen tollen Rundblick nach oben ins große Rund machen. Es sieht zwar schon alles ehr kaputt aus, aber trotzdem irgendwie respekteinflößend. Wenn man bedenkt, was dort vor so vielen Jahrhunderten gebaut wurde. Klasse.

Oben dann wirkte die große Arena dann richtig groß. Wie in einem großen Stadion fühlt man sich. Wie schon gesagt, alles ist zwar eigentlich total kaputt, aber man kann sich doch sehr gut vorstellen, wie monumental das mal ausgesehen hat. Im oberen Umgang gibt's noch eine Ausstellung, wo gezeigt wird, wie reich und verschwenderisch das Colosseum mal verziert war ( außen wie innen ).

   

Ich hab mich dann mal an eine englisch sprechende Reisegruppen angeschlossen und bin einfach ein wenig mitgegangen. Der Reiseleiter hat aber nicht wirklich was Interessantes erzählt. Die meisten Infos standen auch schon in meinem Reiseführer drin. Auf der abgewandten Seite vom Colosseum ( also nicht die Straßenseite ) steht noch ein großer Triumpfbogen, den ich nach Verlassen des Colosseum noch eingehend begutachtet habe. Dort gibt es auch links und rechts der Straße ein paar Grünflächen. Dort habe ich mich dann erst mal ausgeruht und ein wenig in der Sonne gedöst.

In meinem Reiseführer wurde in den höchsten Tönen von dem Park Colle-Oppio vis-a-vis vom Colosseum berichtet ( "der schönste Park im Zentrum Roms" ). Ich habe mich auch mal dorthin begeben. Also sooo toll fand ich es nicht. Sah irgendwie trist aus und ein wenig vertrocknet. Es lungerten auch recht viele komische Leute dort rum. Von dort bin ich erst mal was futtern gegangen. Da mein Essen gestern im Wesentlichen aus einer Packung Kekse bestanden hatte, musste ich jetzt doch erst mal was zu futtern haben. In einer der Seitenstraßen unweit des Colosseum hab ich mich dann auch niedergelassen. Hat sehr gut geschmeckt. Spaghetti Bolognese und nachher Hünchen nach Römer Art mit einer schönen Soße. Und vor allen, garnicht mal so teuer. Nachteil an der Sache : jetzt hatte ich garkeine Lust mehr noch weiterzuziehen.

Als ich mich doch noch aufraffen konnte, bin ich zum Circus Maximus gefahren. Die Kultstätte des Ben-Hur-Wagenrennens musste ich unbedingt sehen. Ich war doch schon sehr entäuscht, als ich dorthin kam und vom glorreichen Circus Maximus nix übrig ist, als ein großer Rasenplatz ! Es existiert noch eine Mauer in einer Ecke und ansonsten nur die riesige, ovale Arenafläche. Man brauch schon sehr viel Fantasie um sich hier den Circus vorzustellen. Echt schade.

   

Es gibt an der einen Seite eine kleine Aussichtsplattform wo ich noch eine tolle Begegnung mit einer japanischen Reisegruppe hatte. Ich stehe dort am Geländer und träume so vor mich hin von meinem Ben-Hur-Wagenrennen, da wird dort ein Bus mit Japanern ausgeladen. Das alleine ist ja noch nicht so schlimm. Plötzlich steht eine Frau, die mir gerade bis zu den Achseln reicht, neben mir und sagt die ganze Zeit "excuse me, excuse me" und brbbelt irgendwas und bedeutet mir, das sie doch gerne ein Foto machen würde, aber genau da wo ich stehe und ich also wohl im Weg stehe. Erst hab ich mal gaaanz doof gekuckt. Dann wurde mir klar das die das ernst meinten. Da ist mir ja der Kragen geplatz und ich habe mal so richtig Dampf abgelassen. Ich hab mal kurz gefragt ob sonst noch alles ganz gar sei. Das Geländer war 20 Meter lang und die müssen da fotografieren wo ich stehe. Ihr kleinen gelben Vollpfosten, ihr haabt sie ja nicht mehr alle. Alle haben mich mal ganz groß angeglotzt. Haben ja kein Wort verstanden, ich hatte ja auf deutsch geflucht. Und zur Strafe bin ich noch extra 5 Minuten stur da stehen geblieben. HA ! Das habt ihr jetzt davon.

Auf Weg zurück bin ich bei der spanischen Treppe ausgestiegen und habe mich quer durchs Gewühl zum Pantheon aufgemacht. Dort bin ich so um 18 Uhr angekommen und just um diese Zeit wurden die Türen zugemacht. Arrrgh. Na, egal, morgen ist ja auch noch ein Tag.

   

In der genialsten Eisdiele schlechthin, direkt um die Ecke, habe ich mich erst mal in die wohligen Tiefen des original italienischen Eis begeben. Einfach genial, was die so alles in ihrem Pötten hatten. Erster Versuch war "Grüner Apfel". Geil. Zweiter Versuch war irgendwas mit Jogurt. Auch sehr gut. Aber jetzt erst mal weiter. Und zwar zum Platz Piazza Navona.

Dort war viel buntes Treiben, Trödelmärkte, Verkäufer von allerlei Unsinn und Straßenkünstler. Nach gemütlichem Schlendern kreuz und quer und vor und zurück über den Platz habe ich mir mal die ganzen Restaurants rund um den Platz angeschaut. Alle waren recht vergleichbar, vor allem im Preis. Aua. Nachdem ich noch einem Straßenkünstler zugeschaut habe, der ziemlich coole Sachen mit seinem Diabolos anstellte, bin ich wieder zum Pantheon und zu meiner Eisdiele zurück. Versuch 3 heute Tartuffo. Fast schwarzes schokoladiges Eis für den Zuckerschock zwischendurch. Versuch 4 dann zum Abschluß ein schönes Tiramisu. Hui, schnell weg hier, sonst fress ich mich noch durch die komplette Auslage.

   

Zurück an der Spanischen Treppe habe ich noch ein U2-Gedächtnis-Bier getrunken. Von hier bin ich dann zum schönen Abendsnack ins Hard Rock Cafe gefahren. Wie überall auf der Welt war das Essen hier wieder super. Vor allen sprachen alle hier englisch. Man fühlte sich fast schon wie zuhause. Leider war die Rechnung doch ein wenig hoch am Ende. Leider hatte mir meine nette Bedienung nicht erzählt, das das Bier hier so teuer ist.

Gute Nacht.

   

 

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