12.06.2012 - Die Reste von Pisa, die Marina und wieder Schiefer Turm
 

Nachdem ich heute lange gepennt habe, hab ich danach in der nahen Fußgängerzone Corso Italia mal ein paar Bars und Cafes abgeklappert und diverse Cafe und Teilchen und Croissants eingeworfen. Dabei habe ich mich auch ganz intensiv mit meinem Reiseführer auseinandergesetzt. Ein Punkt der noch interessant aussah, war Fortezza Nuova und die Giardino Scotti.

Die Fortezza entpuppte sich als kleine Ruine die teilweise abgesperrt am Rande einer stark befahrenen Straße lag, die Giordino als kleiner Park der ein wenig Ruhe vom Verkehrslärm bot. Laut meinem Büchlein sollte man angeblich auf der Stadtmauer rumspazieren können. Ich wüsste ja gerne mal wo das Ding seine Informationen her hat oder wie alt die sind. Denn da lies sich definitiv nix rumspazieren. Das war alles ziemlich abgesperrt und auch sichtlich marode.

  

Ich hab mich im Park ein wenig umgesehen, bin in Richtung Fluss raus und am Fluss entlang wieder runter zum Corso Italia und die Fußgängerzone nochmal durch diesmal hoch zum Busbahnhof. Ich wollte zur Pisa Marina. Wenn ich mich im Hotel früher nicht extra nach dem Busbahnhof erkundigt hätte, ich glaube ich wäre ungläubig dran vorbei gelaufen. Da war ein heruntergekommenes Gebäude, zwei große verrostete Blechschilder wo irgendwelche Ortsnamen draufstanden und viele Leute die dort wartend rumstanden. Das war der Busbahnhof von Pisa. Ich konnte keine weiteren Informationen erkennen, wann welcher Bus fuhr, noch hatten die Busse die hin und wieder einbogen irgendwelche Nummern oder klaren Linieninformationen vorne dran.

Ohne genau zu wissen ob ich richtig war, bin ich dann in den nächstbesten Bus eingestiegen. Als der Busfahrer auf meine Frage nach "Pisa Marina?" irgendwas sagte wo viele "Si si si" drin vorkamen, dachte ich mir, das ich nicht ganz falsch sein konnte.

  

Die Fahrt dauerte recht lange. Zumindest konnte ich mittels Google Maps zwischendurch immer wieder versichern, das ich in die richtige Richtung unterwegs war. Bei dieser Fahrt gabs sogar ne Fahrkartenkontrolle. Auf freier Strecke standen plötzlich drei Uniformierte in der Gegend rum die den Bus gestoppt haben, dann den Bus geentert haben und dann fröhlich die Tickets kontrolliert haben. Haben auch prompt den einen oder anderen erwischt ohne Ticket. Die konnten ja nicht fliehen, weil da wo die Jungs standen ja garkeine Bushaltestelle war, wo man hätte schnell aussteigen können.

Was ich dann später von der Pisa Marina gesehen habe, entpuppte sich am ehesten als lange Uferstraße mit diversen "Strandlokalen" und ziemlich viel unruhiges Meer mit unbequemem Stein- und Kieselstrand.

Also ne idyllische Gegend war das nicht. Und trotzdem lagen dort diverse Leutchen zwischen den Steinhaufen. Ich bin die Uferstraße noch ein ganzes Stück hochgegangen. Aber irgendwann ging das nur noch unendlich weiter geradeaus ins Nirgendwo. Ganz klein hinten irgendwo am Horizont sah es so aus, as ob da noch größere Hafenanlagen(?)  ständen. Genau sehen konnte ich es aber nicht. Und den Elan da noch hin zu fahren hatte ich jetzt auch nicht mehr.

Die ganze Zeit blies ein unglaublich scharfer Wind. Irgendwie fühlte ich mich nach ner ganzen Zeit irgendwie eingesalzt und gesandstrahlt. Durch meine Beton-Sturmfrisur kam man nur noch mit schwerem Gerät durch. Durch den Wind hatte ich garnicht gemerkt das ich anscheinend deutlich zu lange in der prallen Sonne rumgelaufen war. Zumindest fing es hinterher im Bus zurück schon an an diversen Ecken zu zwicken. Ein untrügliches Zeichen für drohenden Sonnenbrand.

Im Großen und Ganzen war der Ausflug zu dieser Marina jetzt auch nicht wirklich als Erfolg zu werten. War nicht schlecht aber interessant auch nicht unbedingt.

Der Bus brachte mich zurück zum Abriss-Busbahnhof und ich bin erst mal ins Hotel, die gröbsten Schäden beseitigen. Zumindest hatte die ganze Aktion ein Gutes. Die Zeit ist recht schnell rumgegangen. Es war jetzt mittlerweile auch schon langsam Zeit was für den Abend zu suchen.

  

Diesmal anstatt mit Reiseführerkarte sondern mit Google Maps bewaffnet habe ich sogar das gestern nicht erreichte "Repubbliche Marinare" gefunden. Allerdings hat mir das nicht wirklich zugesagt. Ich wollte aber heute Abend auch nicht wieder in der Osteria zuschlagen, es sollte ein wenig billiger werden. So bin ich zur Fußgängerzone und dort in eine Seitenstraße in eine der Pizzarien rein. Möööööp. Dumme Idee. Zuerst sah es ja noch ganz OK aus. Es waren außer mir auch noch andere Leute da. Nachdem ich mich gesetzt hatte passierte erst mal nix. Erst ungefähr ne viertel Stunde später meine die überhetzte Bedienung mich mal zu fragen was ich wollte. Der Herr des Hauses stand in der ganzen Zeit an der Theke und hat sich nicht einen Zentimeter gerührt.

Meine Nudeln kamen als Teller Nudeln mit Tütensoße (garantiert war das sowas, Maggi Fix für Sahnesoße oder sowas). Die Pizza mit Prosciuto Crudo war ein Standardrohling Teig wo zu dem Standardbelag Tomatensauce und Käse nur noch der Prosciuto zugeworfen wurde. Es schmeckte nebenbei nicht wirklich gut. Beim Bezahlen hat der wirklich unfreundlich wirkende Chef (ich hatte das Gefühl das er die ganze Zeit dachte, was die ganzen scheiss Gäste nur bei ihm machen und ihn vom Fußballgucken abhalten) noch falsch rausgegeben. Wegen der zwanzig Cent habe ich aber keine Welle mehr gemacht sondern habe nur gesehen das ich mich abgesetzt habe. Also kulinarisch war das definitiv ein Reinfall.

Und was lernen wir daraus ? Eine gute Lage und das auch andere Gäste da sind ist noch lange kein Garant für vernünftigen Service und vernünftiges Essen. Also demnächst lieber im Zweifel ein paar Euro mehr ausgeben und in ein Lokal gehen, welches in mindestens einem Reiseführer als gut bewertet wurde oder bei tripadvisor ein paar vernünftige Kritiken hat.

Dafür habe ich im Vogelscheuchen-Glasbiergeschäft von gestern noch diverse Strongbows gezischt und Fußball geguckt. Das hat dann wieder ein wenig entschädigt.

 

          Anreise nach Pisa und erster Blick auf den Turm     


Home

        Botanischer Garten, (wieder) Schiefer Turm und nach Hause