13.06.2012 - Die Reste der Reste, Botanischer Garten, ein letztes gutes Mahl und ab nach Hause
 

So. Nach dem eher gemächlichen Tag gestern gehts heute auch schon wieder nach Hause. Der Flug geht am Nachmittag, was mir noch ausreichend Zeit bietet noch die Reste der Reste der Reste von Pisa zu erkunden und damit dann auch alles aber wirklich alles was in meinem kleinen Reiseführer steht abzuklappern. Für nächste Mal (sollte es das geben, denn eigentlich kenn ich ja jetzt alles) brauch ich dann mal ein aktuelles und umfangreicheres Buch.

Gegen 11 ging es erst mal wieder zur nahen Fußgängerzone um diverse kleine Cafe und ein paar Teilchen einzufahren. Interessant hier fand ich auch heute wieder (gestern war mir das schon aufgefallen) das sich innerhalb von 1 oder 2 Häusern die Preise für einen Cafe und ein Croissant ziemlich Eklatant unterscheiden können. Der Preissieger für einmal "un cafe e un croissant" war mit 1,90 Euro dabei, der Sieger in die andere Richtung war mit fast 5 Euro dabei (da hat man mich aber garantiert übers Ohr gehauen oder der Kaffee war oben mit Blattgold verziert was ich so nicht gesehen habe).

Einmal über die Brücke auf die andere Seite bin ich erst einmal recht ziellos kreuz und quer durch die kleinen und schmalen, teilweise schmuddeligen und dunklen, Gassen der Altstadt gewandert. Irgendwie lief es die ganze Zeit nach dem gleichen Muster ab. Eine kleine Gasse, einmal um die Ecke gebogen und garantiert öffnete sich die Gasse dann zu einem kleinen Plätzchen mit nem Marktstand, ner Kneipe und irgendwelchen Geschäftchen. Interessant hierbei war, das sich egal wie abgelegen dieser Platz auch war, überall in den Lädchen und Ristaurantes waren Leute. Zumindest in Italien scheint das Konzept der kleinen privaten Tante Emma Läden und kleinen Mini-Trattorias aufzugehen. Bei uns wären diese Dinger in den Hinterhöfen schon lange bankrott.

  

So wie ich da so rumgelaufen bin (immer auf der Hut das mich nicht ein Mopedfahrer oder ein Fahrer von so nem dreirädrigen Kabinenroller über den Haufen fuhr) bin ich dabei wieder unwillkürlich in Richtung Dom und Turm getrieben.

  

Eine Zwischenstation habe ich aber noch eingelegt. Und zwar im Botanischen Garten. Der ist recht versteckt auf halber Höhe zum Dom an der Via Santa Maria. Der Orto Botanico ist eher so etwas wie eine größere Grünanlage, die nur dort gepflegt wird, wo es notwendig ist. Teilweise sah es ein wenig verwachsen und wild aus. Aber das machte auch ein wenig den Charm dieser Ecke hier aus. Eingang ist über eine kleine Seitenstraße der Via Santa Maria. Als ich der Frau da an der Kasse verständlich machte das ich den Orto Botanico sehen möchte, war sie total Glücklich und hat mir überschwänglich die 2,50 Eintrittsgeld abgenommen. Ich glaube ich war der erste Kunde für heute, denn hinterher im Garten war ich ziemlich alleine.

Vielleicht hat sie sch ja gefreut das überhaupt mal einer kommt. Viel los schien hier nämlich nie zu sein. Eventuell wird der Garten auch deshalb nicht mit oberster Penibilität gepflegt, weil man mit 2,50 Euro Tageseinnahmen nicht viel ausrichten kann. Naja.

Aber gefallen hat es mir, das muss ich mal zur Verteidigung sagen. Man konnte sich auch ml schön hinsetzen und hatte seine Ruhe (was in italienischen Städten schon ein sehr hohes Gut ist).

  

So sehr lange bin ich aber dann doch nicht verweilt sondern bin nachdem ich den Ausgang gefunden hatte wieder hoch zum Dom und zum schiefen Turm gegangen. Da das ja auch das einzig Interessante in Pisa ist, dachte ich, es sein ein guter Abschluss. In der Nähe ist noch ein Stadion eingezeichnet auf der Karte (irgendwas mit Garibaldi). Da bin ich noch kurz hin. Da gab es aber nur ziemlich viele verrammelte Tore und rostige Zäune zu sehen, so das ich schnell wieder umgedreht bin.

Vom Turm aus bin ich dann wieder auf verschlungenen Gassenwegen durchs angrenzende Viertel bis runter zum Fluss marschiert. Ich wollte jetzt ein schönes Mittagessen einwerfen. Ich wollte ins Vettovaglie wo ich mir vorgestern schon die Speisekarte angeschaut hatte. Leider musste ich feststellen, das die Mittags nicht aufhaben. Die machen erst am Abend auf. Tja. Also bin ich nochmal ins Porton Rosso gegangen. In Rücksicht darauf das ich ja gleich noch nach Hause fliegen musste, habe ich diesmal die Flasche Wein aber weggelassen.

  

Habe wieder gut gegessen. Der Hase war zwar etwas gewöhnungsbedürftig in der Präsentation (der kam am Knochen und mit Kopf und allem drum und dran) aber geschmeckt hat es.

Gut gesättigt und zufrieden bin ich ins Hotel zurück und mein Gepäck aufgesammelt und habe den Hotel-Shuttle Service zum Flughafen genutzt. Der Flughafen ist irgendwie direkt in der Stadt oder an der Stadt dran. Der Typ ist über ein paar Kreuzungen gefahren und dreimal abgebogen und schwupps waren wir schon am Flughafen.

  

Das Einchecken am Germanwingsschalter war noch recht langwierig. Leider konnte man in Pisa (so groß war der Flughafen nicht) nicht online per Handy einchecken. Online Bordkarten war in Pisa noch unbekannt.

Der Flug später war ganz OK obwohl die Maschine recht rappelvoll war. Wir waren sogar ein wenig früher in Köln wie geplant. Und damit war mein Springsteen Besuch und meine kleine Toskana-Städte-Starter Tour auch jetzt beendet.

 

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