25.07.2009 - Sightseeing, Guinness und U2
 

Nach dem langen Abend gestern haben wir heute auch erst mal lange gepennt. Danach gings über den gleichen Weg wie gestern in die City. Per Bahn von der Landsdown Roead zur Tara Street und von dort zu Fuß quer durchs Gewühl zum Trinity College.

Hier haben wir noch ne Führung klar gemacht, die allerdings erst ne Stunde später losgehen sollte. Die Zwischenzeit haben wir uns nochmal im nahen Temple Bar vertrieben. Da war zwar jetzt in der Mittagszeit in den Kneipen nicht so sehr viel Betrieb, allgemein aber trotzdem recht viel los. Die Stimmung hier und überall noch sehr viel intensiver U2-lastig wie gestern. Es waren zum einen die U2-Leute von gestern noch da und jetzt zusätzlich alle die, die für heute noch angereist waren und wenn gestern jeder dritte mit nem U2 Shirt um die Ecke kam, dann war es heute mindestens jeder zweite.

  

Am Ende von Temple Bar ist ein kleiner Platz ( Name weiss ich nicht mehr, es war aber irgendeine Kunstschule oder Filmschule da ansässig ) da war der samstägliche Food-Market. Da waren etliche Stände aufgebaut und es wurden allerlei Köstlichkeiten angeboten. Das reichte vom kleinen Käse oder Häppchen auf die Hand bis zu handfestem Grillgut. Wir haben uns hier noch an nem schönen Brötchen mit eingelegten BBQ-Pork-Skewers gütlich getan. Hmmmmm.

Auf dem Rückweg haben wir uns das Dublin Castle noch kurz angesehen. Allerdings nur von außen und auf dem Innenhof ein wenig rumgeschaut. Bis ca. 16 Uhr waren alle Führungen schon ausverkauft und es hatte auch keinen Sinn hier noch zu warten. Im Innenhof waren nebenbei ein paar Sandskulturenbauer dabei ein paar riesige Sandskulpturen herzustellen. Da sind wir noch ein wenig stehen geblieben und haben da zugeschaut.

  

Zurück am Trinity College waren wir dann sowas von pünktlich um die gebuchte Führung zu beginnen. Gemacht hat diesen geführten Rundweg über das Campusgelände ein aktiver Student des Colleges, der die ganze Veranstaltung mit einem sehr trockenen Humor ( man das staubte teilweise schon ) durchgeführt hat. Leider musste man als nicht Englisch-Muttersprachler doch auch sehr aufpassen um alles mitzukriegen. Manches habe ich aber trotzdem nicht kapiert.

Man kommt im Rahmen der Tour auf dem Campus herum, bekommt erklärt was in den einzelnen Gebäuden so vor sich geht und welcher berühmte Mann an der Planung von ebendessen beteiligt war und was sich da bisher kurioses ereignet hat. Also ich fand es wirklich gut und auch sehr informativ und nebenbei auch sehr lustig. Bravo, das hat der junge Mann echt gut gemacht.

  

Den Abschluß der Tour bildet ein Schwenk an der Bibliothek entlang zum Gebäude, wo die alte Bibliothek mit dem sogenannten "Long Room" drin ist und wo auch das "Book of Kells" aufbewahrt wird. Den Eintritt hierfür hat man mit Kauf der Führung schon entrichtet, bestritten wird dieser Besuch aber dann alleine ohne Führung.

Nun, was soll man sagen. Ja, der "Long Room" ist wirklich long und hier lagern augenscheinlich echt seeeeehr viele Bücher. Und das "Book of Kells" ist wirklich ein seeeehr alter Schinken unter seeehr dickem Glas. Das ist aber auch an diesem Punkt alles, was ich dazu sagen vermag.

  

Vom College ab haben wir uns nun zu Fuß auf den Weg gemacht zur Guinness Brauerei. Es war jetzt eindeutig die verdammt beste Zeit für ne Brauereibesichtigung.

Irgendwie haben wir aber den Weg ein kleines bisschen unterschätzt. Hat sich doch noch ziemlich lange hingezogen den Fluss runter. Auf dem Weg sind wir noch an ein paar großen Kirchen vorbeigekommen die wohl noch sehenswert waren. Die eine davon hat aber definitiv Eintritt verlangt. Da hatten wir dann aber doch keinen Bock drauf. Weiter den Fluß runter , den obersten Gerichtshof auf der anderen Seite liegenlassend haben wir dann noch das "Brazen Head" gefunden. Nach eigenen Angaben Irlands ältester Pub. Wurde direkt mal vorgemerkt.

  

Endlich bei Guinness angekommen haben wir und ein Ticket fürs "Guinnes Storehouse" gekauft und uns mal die ganze Sache da angeschaut. Hat man den unvermeidlichen und riesigen Guinnes Gift Shop hinter sich gelassen ( unglaublich viel Betrieb und was haben die Leute da alles rausgeschleppt ! Unglaublich ) dann kanns losgehen. Dieses "Storehouse" war früher wirklich mal genutzter Teil der Riesenbrauerei. Was hier "gestored" wurde, das war glaube ich Gerste.

Man arbeitet sich in diesem Lagerhaus von unten nach oben vor. Ziel ist ganz oben auf dem Dach die "Gravity Bar" wo man auch sein Umsonst-Guinness kriegt, was man sich spätestens dann redlich verdient hat.

  

Unten gehts los und hier werden der Reihe nach die Zutaten für ein Guinnes vorgestellt. Bei der Gerste schreitet man durch ein riesiges Bassain mit Gerstenkörner, bei Brauwasser geht man an einem Wasserfall vorbei und beim Hopfen geht man an aufgehängten Hopfenpflanzen vorbei. Alles mit großen Schau- und Informationstafeln beschrieben.

Weiter oben werden dann die Braumethoden beschrieben und was getan wird, damit am Ende geröstete Gerste rauskommet die man auch probieren kann. Dann gibts ne Ausstellung von alten Braumaschinen und ne ganze Ecke die sich mit der immer vergessenen Fassmacherkunst beschäftigt.

  

Später gibts ganze Etagen wo sich Guinness selbst darstellt. Zum Beispiel das Angagement bei Sportsponsoring. Die sind in der englischsprachigen Welt so ein wenig wie Krombacher. Haben irgendwie überall die Finger drin.

Ganz witzig ist die Ausstellung der Werbekampagnen und Werbefiguren der letzten hundert Jahre. Da sind ein paar kuriose Dinge dabei. Ich sag nur "Guinness is good for you". "Guinness makes you strong".

Ein paar Sachen haben wir, vor allem im späteren Verlauf, dann auch irgendwie komplett übersprungen. Es war irgendwann einfach zu viel. Oben in der Gravity Bar angekommen war alles pickepacke voll. Und natürlich wurde U2 gespielt :-)

Wir haben unser wohlverdientes Umsonst-Guinness genossen und uns langsam dann getrollt. Auf dem Rückweg sind wir dann im Brazen Head hängen geblieben und haben und dort mit ein wenig Bar-Food und ein paar Bierchen wieder gestärkt. Also den Laden kann ich echt nur empfehlen. Ist das richtige urige Ambiente. Super Bier und echt gutes Essen.

  

Hier sind wir dann lange genug sitzen geblieben um uns mal direkt wieder zum Stadion aufzumachen. Auf der anderen Seite vom Fluß bei den Gerichtsgebäuden fährt die Luas-Straßenbahn vorbei. Mit der sind wir bis zur Endstation an der Connelly Station gefahren und von hier wieder zu Fuß zum Stadion.

Heute war auch wieder echt viel los. Gefühlt mehr Betrieb als gestern. Karten gabs am Schwarzmarkt wohl auch keine mehr. Die ganzen Kartenheinis sind nur rumgelaufen und wollten selbst ankaufen. Im Verkauf gabs nix.

Heute hatte ich andere Plätze mit besserer sicht von vorne auf die Bühne. Das Publikum war heute auch gefühlt besser drauf. Also der Abend war alles wirklich sehr gut. Hat mir nen Tick besser gefallen als gestern.

  

Später nach erfolgreichem Heimweg gabs im Pub um die Ecke vom Hotel noch das ein oder andere Bierchen und Ciders und dann wars auch Zeit fürs Bettchen.

Remember : Guinnes makes you strong !

 

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