14.12.01 - Sydney und Bridgeclimb

Oh man. Der letzte volle Tag in Australien. Urlaubszeit hat die dumme Angewohnheit, extra schnell vorüber zu gehen. Diesen letzten Tag wollten wir natürlich mit einem Höhepunkt feiern. Dem Bridgeclimb. Nachdem wir „eingecheckt“ hatten, ging’s auch gleich zur ersten Phase. Zuerst muss man natürlich ein paar Erklärungen unterschreiben, das man keine ernstzunehmenden Krankheiten hat, keine Höhenangst hat, keine Gefahr für sich selbst und andere darstellt ( das übliche halt ) und natürlich, das man keinerlei Ansprüche fordert, wenn man runterfällt und so was. Nach dem Papierkram gab’s dann den Alkoholtest. Jeder der beim Bridgeclimb mitmachen will, muss stocknüchtern sein. Morgens um 10 war das ja kein Problem ( hätte höchstens Restalkohol sein können ). Nun hatte man schon die erste Hürde überstanden und es ging zur Kleiderkammer.

Jeder Teilnehmer bekommt einen Anzug, den er tragen muss ( so vom Typ Ganzkörperkondom ). Alle persönlichen Gegenstände wie Uhren, Portemonnaies und auch Fotoapparate müssen unten bleiben. Dieser Anzug hat auch keine Taschen, wo noch „versehentlich“  etwas mitgenommen werden könnte. Weiterhin wird man mit nem Tuch, ner Kappe und ein paar Brillenhaltern ausgestattet. Die Tatsache das keine Kameras mit auf die Brücke dürfen, hatte mich ja schon ziemlich genervt. Es lief halt darauf hinaus, das Fotos gemacht wurden und man diese hinterher für viel Geld kaufen muss. Naja.

Danach geht’s zum Anlegen des Haltegurtes. Eine Art Bergsteigergurt, an dem eine Laufrolle befestigt ist. Diese Laufrolle wird hinterher beim Betreten der Brücke auf ein Halteseil gestöpselt, welches komplett um den Weg herumläuft. Man zieht dann die Rolle halt den ganzen Weg mit, ist also dauerhaft „angeleint“, so das nichts passieren kann

BridgeclimberDie Harbour Bridge von Oben

Das Aufsetzen und Mitziehen der Rolle wurde dann kurz geprobt und weiter ging’s zur letzten Etappe, dem Austeilen der Funkgeräte. Am Gurt sind Halterungen, in welche die Funkgeräte eingesetzt werden konnten. Per Ohrsteckern konnte man dann die Erläuterungen des Guide hören. Das nette Mädel, das unsere Gruppe angeführt hat, war an dem Tag wirklich gut drauf. Sie hat die ganze Tour sehr lustig kommentiert und geleitet. An diese Seite ein Kompliment.

Nun ging es endlich los. Die Vorbereitung hatte bestimmt schon ne gute halbe bis dreiviertel Stunde gedauert. Zuerst geht man vom Start der Tour unter der Brücke ( unter der Fahrbahn ) zum Brückenpylon. Dort steigt man über eine Leiter an der Fahrspur vorbei hoch auf den Brückenbogen. Die ganze Tour hat zwar insgesamt unzählige Stufen, diese gehen jedoch moderat steigend nach oben. Anstrengend ist es nicht. Man macht auch genug Stopps. Auf der Mitte des Bogens, auf dem „Gipfel“ und auf der Verbindung der beiden Bögen über der Fahrbahn gibt es noch Stopps, wo Fotos gemacht werden.

Nach kurzem Fotoshooting und ein paar Geschichten über die Brücke geht es dann auf der anderen Seite wieder runter. Auch hier steigt man dann wieder zwischen den Fahrspuren unter die Brücke und geht den Rest unter der Fahrbahn zum Ausgangspunkt zurück.

Nach dem Umziehen kann man dann seine Fotos in Empfang nehmen. Ein Gruppenfoto ist im Preis mit drin, alle anderen Bilder muss man bezahlen. Die sind dann immer im Set zusammen. 3 Fotos für 30 Dollar oder so in der Kante.

Alles in allem hat die ganze Sache an dem Morgen bis weit nach Mittag, insgesamt ca. 3 Stunden, gedauert.

Da wir beide noch unterschiedliche Dinge kucken oder erledigen wollten, haben wir den Rest des Tages jeder auf eigene Faust verbracht. Stephan wollte noch Didge und Bumerang einkaufen und ich wollte noch unbedingt zum Olympiagelände / Olympiastadion. Dorthin bin ich dann mit der Bahn gefahren. Als ich im Olympiapark aus der Bahnstation raus wollte, musste ich feststellen, das der Sydney-Pass wohl nicht bis zum Olympiagelände gilt. Ich kam nicht mehr raus. Da gerade keiner da war, bin ich dann einfach mal über die Barriere gesprungen. Hat zum Glück keiner gesehen. Für zurück musste ich mir ein Ticket bis zur ersten Sydney-Pass-Zone – Station kaufen.

Unsere Bridgeclimb - GruppeOlympiastadion Sydney

Am Olympiastadion habe ich dann eine geführte Tour mitgemacht. Hier konnte man ein wenig hinter die Kulissen des Stadions schauen und bekam viele interessante Details über das Stadion und Olympia erzählt. Leider glich das Stadion zu dieser Zeit eher einer Baustelle, da die große Schüssel in 2 Phasen schrittweise verkleinert wird. Die riesigen Steiltribünen, die bei der Eröffnungsfeier noch zu sehen waren, waren schon abgerissen. Die Tour durchs Stadion ist interessant und empfehlenswert. Man sollte nur früh genug da sein. Um 16 Uhr fällt hier der Hammer ! Ich hatte Glück und hab noch die letzte erwischt.

Stephan und ich haben uns dann wieder im Hotel getroffen und uns ein Restaurant für den Abend ausgesucht. Unsere Wahl ist auf „The best a steak can get“ – Daniels Steakhouse gefallen. Schnellbewertung : Gut, lecker, (sehr) teuer. Im direkten Vergleich würde ich eher zu Kingsleys gehen.

Um dem Abend noch den richtigen Abschluss zu verpassen, haben wir auch noch mal den guten Lord Nelson in seinem gleichnamigen Pub besucht. Heute war allerdings extra viel los, die Leute standen schon auf der Straße. Da man aber leider auf der Straße, respektive Bürgersteig nichts trinken darf ( verboten !! ), haben wir uns drin noch reingezwängt und noch mal die einzelnen Biersorten probiert.

Wo mir ja einfällt, das ich noch gar nichts vom Wetter in den Tagen in Sydney berichtet habe. Für den Sommeranfang war das Wetter wohl sehr schlecht. Es war wie ein normaler Sommer bei uns. Angenehmes Kurze-Hose – Wetter. Für australische Verhältnisse jedoch der schlechteste Sommeranfang seit Jahren. Heute Abend jedoch kündigte sich der Sommer mit schwülem und drückendem Wetter an. Den ganzen Tag war es schon einigermaßen schwül mit einer Luftfeuchtigkeit in den guten 70ern. Gegen Abend wurde es aber ziemlich unerträglich (Singapur ließ grüßen). Während wir bei Daniels waren hatte es auch kurz gewittert, mit dem Ergebnis, das es noch schwüler wurde (schätze mal, die 80% - Marke Luftfeuchtigkeit wurde locker geknackt). Als wir im Nelson das erste Bier getrunken hatten, sahen wir aus wie gebadet ! Am anderen Tag war es aber wieder normal, also nur ein Ausreißer.

An den nächsten Tag wollten wir aber zu diesem Zeitpunkt gar nicht denken. Abflugtag ! Wir haben schon ein paar Krokodilstränen vergossen, als wir mit ein paar Bier noch die Geschichten der letzten Wochen rekapituliert haben ....

 
13.12.2001 - Sydney
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