08.12.2009 - Zoo und eingeschneite Abreise
 

Heute sollte nicht mehr viel laufen. Ich hab bis auf den letzten Drücker gepennt und bin so gegen 12 Uhr auf die Straße. Gepäck hab ich im Hotel untergestellt und mich für gegen 15 Uhr wieder avisiert, das ich es abholen werde. Mein Flug ging um 19 Uhr, so das ich damit ausreichend Zeit hätte.

Ich bin dann nochmal Richtung House of Blues gegangen und jetzt mal zwei Blocks weiter und stand schon vorm Hard Rock Cafe. Da auf der Kreuzung gibt’s noch nen großen McDonalds und das Rainforest Cafe (was ist das eigentlich ?). Ein paar andere Läden, die in den Touristenflyern beworben werden, waren auch auf der Ecke, das Chicago Chop House zum Beispiel.

  

Im HRC hab ich das obligatorische T-Shirt eingesackt und mich dann in Richtung der nächsten UBahnstation aufgemacht. Die Red Line habe ich gefunden und bin damit bis zur Station "DePaul University" gefahren. Ich wollte in den Zoo. Ich fand den Gedanken an einen verschneiten Zoo, der auf Winterbetrieb läuft ganz reizvoll. Die Station "University" war jetzt an der Red Line das einzigste, was irgendwie in der Nähe des Zoos war. Trotzdem musste ich noch ne ganze Ecke laufen, bis ich den Zoo später dann mal erreicht hatte. Den Rückweg wollte ich irgendwie anders machen, das wär mir nochmal zu weit.

Beim Marschieren kommt man auch, man befindet sich ja fast schon in einem äußeren Bezirk der Stadt, an Siedlungen mit kleinen netten Häuschen im Grünen vorbei. Ganz im Kontrast zu den Betonburgen in der Stadt.

  

Am Zoo dann angekommen habe ich festgestellt, dass der Begriff „Public Zoo“ wörtlich zu nehmen ist. Der Zoo ist für jeden offen und kostet keinen Eintritt. Hier vom Eingang aus bin ich erst mal ein wenig rumgegangen und hab mich etwas orientiert. Auf die Becken mit den Seelöwen und Robben bin ich direkt gestoßen. Die waren auch draußen und hatten Spaß im Wasser.

Das nächste große Gebäude in meiner Nähe war das Löwenhaus. Von den Löwen und Tigern war natürlich keiner draußen im Schnee. Das hatte ich aber auch nicht erwartet. Die lagen drinnen sehr fotogen faul auf ihren Plätzen. Hin und wieder wurde mal ein Auge aufgemacht und in die Umgebung gespäht, das wars aber auch schon mit der Bewegung.

  

Als nächste Station habe ich dann das Affenhaus gewählt. Hier waren in vielen verschiedenen „Lebensräumen“ ein ganzer Haufen unterschiedliche Affen zu sehen, die sich alle doch recht aktiv mit irgendwas beschäftigten. Ich hatte irgendwo gelesen, das der Zoo auch sehr bekannt sei für die Primatenforschung. Das war allerdings nicht hier im Affenhaus. Ich habe dann gesehen, das es auf einem anderen Fleck auf dem Zoogelände noch ein riesiges Areal nur für Gorillas und Schimpansen und Orang Utans gibt.

Da bin ich dann noch hin. Hier war gerade eine kleine „Trainingssitzung“ für den Silberrücken-Obergorilla. Man was ne Kante. Eine Tierpflegerin machte mit ihm ein paar Übungen und er bekam für jede gelungene Aktion irgendwelche Leckerchen (ganze Salatköpfe, die er dann mit einem Happs verspeist hat).

Die anderen Affen, alles auch etwas größere Exemplare, haben sich in der Zwischenzeit mit Spiel und Spaß beschäftigt. Die sind regelmäßig rausgerannt und haben Schnee reingeholt und dann damit rumgespielt. Sehr lustige Aktion.

  

Nachdem ich genug gesehen hatte, hab ich mich so langsam auf den Heimweg gemacht. Im restlichen Zoo draußen tobten noch unendlich viele Eichhörnchen rum, die einen in der Hoffnung auf was zu knabbern auch hartnäckig verfolgt haben.

Ich hab mich jetzt auf dem unteren Teil des Zoo hinausbegeben und bin entlang der Clark Street und North Avenue Street dann zur Station "Sedgwick" gegangen. Das war jetzt allerdings auch deutlich  weiter wie geplant, aber immer noch kürzer als der Hinweg.

  

Ich hab dann auf den Zug gewartet. Tja. Als ne Viertelstunde rum war, wurde ich stutzig. Hab dann mal ein wenig die Schilder in meiner Umgebung gelesen und festgestellt, das ich ne Station erwischt hatte, wo der Zug nur in der Rush Hour hält. Plöööd. Also musste ich auf die andere Seite, den Zug dort nehmen, zwei Stationen in die falsche Richtung fahren und dort in die Red Line um wieder zurückfahren zu können.

Das war natürlich alles etwas zeitaufwändig und ich hab auch die avisierten 15 Uhr fürs Gepäckaufnehmen nicht so ganz halten können. Irgendwie ist aber alles andere dann wieder recht schnell gegangen, so das ich gegen 16 Uhr in der Bahn zum Flughafen war und dort auch kurz vor 17 Uhr eingetroffen bin.

Checkin war super schnell. Ich war der Einzige. So war ich hinterher doch viel zu früh am Gate. Zwei Stationen weiter war ne Sky Sports Bar und da hab ich mich niedergelassen.  Als ich dann so gegen 19 Uhr 30 wieder an meinem Gate aufgetaucht bin und das erste Mal seit 2 Stunden aus dem Fenster geschaut habe, war die Überraschung groß. Eingeschneit !

Es hatte irgendwie von jetzt auf gleich angefangen zu schneien und damit den Flughafen in ein mittelschweres Chaos gestürzt. Mit jeder Runde wurden draußen die Räumfahrzeuge etwas größer.

Als einigermaßen pünktlich das Einsteigen dann losgehen sollte, war ich noch guten Mutes. Sollte es doch noch gutgehen ? Nein sollte es nicht.

Wir sind dann ca. 2,5 Stunden und drei Enteisungsversuche später doch mal losgerollt und durften den Flughafen noch als eine der letzten Maschinen verlassen, bevor da dann ganz Land Unter war. Puh! Glück gehabt.

 

Der Flug war in der ersten Stunde sehr holperig, aber OK. Die Maschine war halb leer. Jeder hatte eine Sitzreihe für sich. Die 8 Stunden sind recht schnell vorbeigegangen und wir sind anstatt um kurz nach 10 dann am nächsten Tag gegen 13 Uhr in Frankfurt gelandet.

Und somit war Chicago auch Geschichte. Schön wars.  Ich kann die Stadt für so nen kurzem Abstecher voll und ganz empfehlen.

 

       Sightseeing, Shopping, Hancock Tower 


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