07.12.2009 - Sightseeing, Shopping, der andere hohe Turm
 

Die Nacht über hatte es ein wenig geschneit, so dass die Gegend leicht unter einer dünnen Schneeschicht lag. Als ich so gegen Mittag auf die Straße trat hatte man schon allerortens mittels massivem Streusalzeinsatz alles weggestreut. Ich glaube, ich bin nur noch über Salz gegangen und nicht mehr über Schnee. Ich wollte heute mal mit ein wenig klassischem Sightseeing anfangen und bin deshalb erst mal ein wenig am Fluss entlang gewandert unter den Brücken durch und habe dabei die Hochhäuser zu beiden Seiten bewundert.

  

Auf Höhe des linken der beiden runden Bienenstocktürme, Marina City, habe ich die Seite gewechselt und mir mal das House of Blues angeschaut. Es liegt neben/unter dem linken der beiden Marina Türme und ist mit seiner großen blauen Leuchtreklame kaum zu verfehlen. Natürlich war noch zu, ich hab mir aber mal die Karte und so das Ambiente hier angeschaut und entschlossen am Abend hier einzukehren, zumal der Aushang draußen auch noch Livemusik für den Abend versprach.

  

Ich bin erst mal wieder zurück auf die andere Seite. Die Brücken scheinen früher alle mal aufklappbar gewesen zu sein. Man kann auf beiden Seiten jeweils noch die großen Lager sehen. Ich vermute aber mal, so wie das aussah, waren die schon seit ewigen Zeiten nicht mehr beweglich.

  

Ich bin so weit gegangen bis der Wacker Drive nen Knick macht und unter der Bahn hergeht. Ab dieser Ecke bin ich der Lake Street entlang immer unter der Hochbahn wieder ein gutes Stück zurückgegangen. Hier waren noch viele kleine Lädchen, Fressbuden und ein paar dicke Hochhäuser, teilweise auch Behörden.

Beim Thompson Center bin ich mal ins Haus reingegangen und stand da in einem riesigen Atrium, das sich über alle Etagen bis zum Glasdach zog. Das war mal ein gigantischer Anblick. Hinten wieder raus auf den Platz bin ich dann ohne es beabsichtigt zu haben direkt in den original „Chicago Christkindelsmarket“ reingerannt, der vor den Daley Center stattfand. Hier wurden dann auch typisch deutsche Köstlichkeiten verkauft. Vom „german schnitzel taste“ bis zum „original Nürnberger Glühwein (german hot spicy wine)“ gabs hier alles. Und natürlich viele kitschige Buden mit viel Tinnef. Unglaublich. Blues Brothers Fans werden das "Daley Center" und die "ehrenwerte Richard M Daley Plaza" bekannt vorkommen, denn dieser Platz war das, wo die Blues Brothers am Ende des Filmes hingefahren sind und in die Behörde gestürmt sind.

  

Ich hab das Marktgeschehen einmal überquert und stand dann auf der Dearborn Street / Ecke Randolph Street gelandet.

  

Der Puma-Store, wo ich als nächstes hingekommen bin, hatte jetzt nicht so viel was mich angesprochen hätte. Dafür wars von hier auch nicht mehr weit bis zu Macys. Der riesige Block "Marshals Field" ist komplett Macys. Nachdem das Macys in New York ja das größte Kaufhaus der Welt ist, werben die hier damit, das sie das zweitgrößte sind. Da bin ich denn mal rein und hab den Shopping-Teil für heute eingeläutet. Ich kann ja an den ganzen Regalen mit Levis Jeans für 29 bis 39 Dollar einfach nicht vorbei gehen. Ein paar Hemden und sonstige Accessoirs haben noch den Weg in meine Tüte gefunden und schwer bepackt bin ich dann von hier ins Hotel marschiert.

Nach ein wenig die Beine hochlegen hab ich mich aber wieder aufgemacht und bin zur Magnificent Mile gegangen. Allerdings nicht weiter durch sondern die erste Gelegenheit nach der Brücke genutzt nach rechts in Richtung des Navy Pier zu gehen. Das war dann auch noch ne ganze Ecke. Ich hatte die Entfernung doch grob fahrlässig unterschätzt. Naja. Irgendwann war ich dann doch da und hab mich da rein begeben. Dieses Navy Pier ist im wesentlichen ein seeeehr langes Haus, welches man ins Wasser reingebaut hat, was heute mit allerlei Vergnügungs- und Fress-Möglichkeiten ausgestattet ist. Gegen Ende hin gibt noch nen riesigen Veranstaltungssaal und das Riesenrad, Kettenkarusell und Minigolf dürfen auch nicht fehlen.

  

Ich gehe mal davon aus, das es im Sommer (wenn auch der openair-Biergarten auf hat) deutlich mehr Betrieb hat, jetzt hier und heute war alles ziemlich leer und ausgestorben. Auch draußen war nix los. Ich hab mir im Schnee vorn Riesenrad fast alleine die Füße vertreten.

Nun ja. Man war mal da, viel mehr kann ich aber auch nicht ins Büchlein schreiben.

  

Zurück hab ich erfreulicherweise nen Bus bekommen, der zwar laut eigener Beschilderung garnicht hatten fahren sollen, aber egal, ich war froh ein paar Meter gespart zu haben. Zurück an der Mag Mile bin ich da raus und hab mich noch ein wenig ums Shoppen gekümmert. Meine erste Station hier war die Nike Town. Allerdings muss ich hier sagen, das ich doch ein wenig enttäuscht war. Die hatten echt nicht viel Auswahl. Da fand ich in New York den Laden spannender. Weiter die Mile hoch ist alles vertreten, was man immer schon (nicht) haben wollte. Von Adidas über H&M aber auch die nobelsten Juweliere, alles hier an der Mile vertreten.

  

Irgendwann steht dann mitten auf der Straße ein kleines Häuschen, mit nem hohen verschnörkelten Schornstein. Das ist der alte Watertower. Der historische Wasserturm und Wasserpumpstation. In dem Gebäude der Pumpenstation ist übrigens ne dicke Touri-Info drin, wo man viele Touristeninformationen, Heftchen und Flyer bekommen kann. Hier bin ich kurz noch nach rechts abgebogen. Ich dachte das nahe Museum Of Contempory Art hätte noch ne interessante Außeninstallation irgendwo aufgebaut. War aber nicht. Von hier oben eine Straße weiter steht man vorm Hancock Tower. Dem anderen Hochhaus mit Aussichtsplattform in Chicago.

Auch hier bin ich mal hoch, weil so gut wie kein Betrieb war. Der Hancock Tower ist insofern anders wie das Skydeck vom Sears Tower, als er an nem anderen Platz steht und man hier zum einen Ecken sieht, die von Sears schwer einsehbar sind ( Navy Pier ), zum anderen man einen anderen Blick auf die Hochhausschluchten des Zentrums hat und zum letzten, das man hier nen Audio Guide bekommt, der einem erzählt, was man gerade aus Fenster XYZ so sehen kann. Kann jetzt garnicht genau sagen, welcher von beiden mir besser gefallen hat. Gut sehen kann man von beiden.

  

Nach ausgiebigem Fotoshooting bin ich wieder runter und habe unten im Turm das Shopping wieder aufgenommen. Unten im Hancock Tower drin ist noch ein großer North-Face Laden und ein großer Best Buy (der Best Buy ist sowas wie der amerikanische Saturn). In beiden Läden hab ich noch zugeschlagen. Im Best Buy musste meine Amex Karte dann sogar noch von der Kassiererin extra telefonisch autorisiert werden. Hm. Hab ich etwa zuviel geschoppt ?

Unten im Hancock drin ist übrigens noch die „Cheesecake Factory“, die laut Reiseführer aber weniger für Käsekucken als für die verdammt besten Steaks in Chicago steht. Jetzt hatte ich mir endgültig die Füße für heute plattgelatscht und ich hab mich mit meinen Tüten zurück ins Hotel begeben.

  

Den Abend beendet habe ich im House Of Blues. Wenn man mal drin ist, dann hat man mehrere Möglichkeiten. Entweder man entert den Souvenir Shop, geht in die große Veranstaltungshalle (da spielte heute Abend auch ne Band), geht in die Lounge (geht aber nur, wenn man House-Of-Blues-Clubmitglied ist) oder man geht ins „normale“ Restaurant. Dort gibt’s auch ne Bühne und da haben auch so ab 22 Uhr 3 bis 4 Herren den Blues gespielt. Alles so ne Mischung aus Blues-Brothers und BB King. Konnte man sich sehr gut anhören. Getränke kamen schnell, das Sam Adams war gut. Nur das Essen war nicht so berauschen. Also nur wegen dem Futter muss man hier nicht hin. Wenns das ganze Paket "Ambiente inklusive Livemusik" sein soll, isses ganz OK. Wobei ich denke, das es bestimmt in Chicago keinen Mangel an Musikkneipen geben wird, die deutlich besser als das House of Blues sind.

  

Später im Hotel hab ich mich noch damit beschäftigt meine Einkäufe in meine Taschen zu packen und mich abreisefertig zu machen und bin spät ins Bettchen.

 

       Aquarium, Millenium Park, Sears Tower 


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