16.05.2008 - Regen, Regen und noch mehr Regen und Baseball (oder doch nicht ?)
 

Heute war dann der Regen da, der gestern eigentlich schon hätte sein sollen. Schon am Morgen beim Blick aus dem Fenster wars grau, zugehangen und feucht von oben. So haben wir uns mit Jacke und Schirm ausgerüstet und sind los. Die eine Hälfte des Teams hat dann schon am Times Square schlapp gemacht. Die wollten sich trocken legen und was anderes machen. So sind wir zu zweit weiter.

Erstes Ziel für heute war Queens. Besser gesagt erst mal der Flushing Meadows Park. Interessanterweise ist dieser Park von der flächenmäßigen Ausdehnung großer als der Central Park. Wir also in die UBahn rein und gefahren ... und gefahren und gefahren. War ne recht weite Tour. Leider regnete es so ziemlich jede Haltestelle stärker (die UBahn war die letzten paar Haltestellen als Hochbahn ausgeführt) und bei unserem Halt war vollends am schütten.

  

Davon haben wir uns nicht beeindrucken lassen und sind tapfer durch den Park marschiert. Links und rechts wird man dabei am Anfang flankiert von den Stadien von Queens. Da ist zum einen das Arthur Ash Tennisstadion, wo auch die großen Turnierspiele (Grand Slam) stattfinden. Ich denke "Flushing Meadows" ist für jeden Tennisfan ein Begriff. Zur anderen Hand stehen die großen Baseballstadien der Mets. Einmal die aktuelle Heimstädte und direkt daneben der Neubau der demnächst vollendet wird.

Geht man ein Stück durch den Park gelangt man zur riesigen Weltkugel, der Unisphere. Im Hintergrund kann man auch die Observation Towers sehen. Die Kombination Unisphere und Towers ist ja aus dem Film Men In Black recht bekannt. Da wird zuerst diese Unisphere durch ein Raumschiff zerstört und dann sind die Towers mit den Scheiben oben drauf nichts anderes als Ufo-Parkplätze :-)

Die Grünfläche mit der Kugel ist übrigens auch im Vorspann von "King Of Queens" zu sehen.

Einen Vorteil hatte das Mistwetter. Es war so gut wie nichts los. Wir waren glaube ich die einzigen, die da im Park rumgelaufen sind. Vielleicht ist auch deshalb die Polizei zweimal an uns vorbeigefahren und hat doof gekuckt.

  

Die Unisphere (die Stahlkonstruktion aus rostfreiem Stahl wiegt übrigens mal satte 380 Tonnen !) und die Aussichtstürme sind in den 60er Jahren für eine Weltausstellung gebaut worden. Vor allem bei den Türmen kann man aber sehen, das da seitdem nichts mehr gewesen ist. Die werden mehr vom Rost zusammengehalten als sonst was. Die sind auch gesperrt.

Als wir aus dem Park raus sind, sind wir noch ein paar Straßen entlang gegangen und standen dann im Stadtteil Corona. Halt ... Corona ? Im Vorspann von King of Queens steht Doug doch ein einer Eisbude mit dem Namen "Lemon Ice King Of Corona". Ob es da einen Zusammenhang gibt ? Nun, wir schlendern so um zwei Ecken zu einer etwas belebteren Straße und was steht da vor uns ? Die Eisdiele "Lemon Ice King Of Corona". Cool.

Da es immer noch am regnen war und wir noch nix gegessen hatten haben wir uns erst mal zum Kaffee verzogen. Die Wahl fiel auf eine kolumbianische Bäckerei (so stand es zumindest vorne dran). Hier ging dann auch alles erst mal auf spanisch weiter. Englisch war hier nicht so angesagt. Und hier gabs wieder Einheitspreise. Zwei Teilchen 1 Dollar. Egal was. Hauptsache 2 Stück. Dann 1 Dollar. Auch Kaffee. 2 Stück 1 Dollar.

  

Und was soll ich sagen. Die Sachen hier waren ja soooo lecker ! Wir haben schließlich diverse Dollar investiert und als wir die ganzen Kaffees getrunken hatten und Teilchen verputzt hatten, hatte es sogar mal aufgehört zu regnen. Wir sind noch den Rest durch Corona gegangen und haben uns dann wieder zu einer Bahnstation orientiert. Corona war anscheinend komplett in spanischer Hand. Ich vermute mal, nur mit englisch steht man hier auf verlorenen Posten.

Die Bahnstation konnte man auch nicht verfehlen. Man musste ab einem gewissen Punkt nur der vorrosteten und verkommenen Hochbahn nachlaufen. Die geht hier mitten durchs Viertel. An beiden Seiten mit ca. einem Meter Abstand an den Häusern vorbei. Also echt ein absolut schäbiger Anblick. Und auch wieder ein ohrenbetäubender Lärm. Rumpel, Ratter, Quietsch. Also ich fasse es einfach nicht, wie man hier wohnen kann.

Mit der Bahn ging es dann von hier mit einmal Umsteigen nach Coney Island. Wir sind von hier oben fast ne Stunde gefahren und als wir endlich da waren, wars auch wieder feste am schütten. So ziemlich das erste was man sieht, wenn man die Bahnstation verlässt ist Nathans. Nathan's Famous, wie der Laden richtig heißt, ist ein alteingesessener Hot Dog Laden, der die Würste schon seit 1916 hier verkauft. Jedes Jahr am 4. Juli wird hier auch ein großes Hot Dog Wettessen mit internationalen Teilnehmern veranstaltet. Wir haben natürlich auch mal die verschiedenen Hot Dogs durchprobiert. Lecker ja, aber soooo was Besonderes wie alle tun wars nicht. Und 66 Stück wie der Gewinner des letzten Wettessens verschlungen hat, haben wir nicht annährend geschafft :-)

  

Nun gings erst mal wieder raus in den Regen. Wir haben uns das Pier und den Strand mal angesehen. Wenn wir jetzt schon einmal híer waren, musste das einfach mal ein. OK. Der Regen kam teilweise waagerecht auf uns zu und irgendwann waren wir komplett nass. Aber egal.

Ich muss sagen, das bei gutem Wetter es hier bestimmt wirklich nett ist. Viel Strand, lange Piers, viele Buden und ein kleiner Rummel. Ich glaube ich muss bei Sonne hier nochmal vorbeifahren. Es hatte natürlich alles geschlossen, klar, bei dem Wetter.

Zumindest das Paintball auf andere Menschen (Shoot The Freak ! Live Human Targets) hätte ich ja schon mal gerne gemacht *grins*

Nachdem wir den Pier und den geschlossenen Rummel ausgiebig begutachtet hatten, sind wir schnurstracks wieder zur Bahn und zum Hotel zurückgefahren. Jetzt stand erst mal trockenlegen auf dem Programm.

   

Nächster Tagesordnungspunkt für heute : Baseball. Und zwar ein Stadtderby. Die Yankees gegen die Mets. Die Tickets hatte ich übers Internet bei einer Art Fan-Ticket-Tauschbörse gekauft, weil das Spiel bei Ticketmaster offiziell ausverkauft war. Wir sind also so gegen 18 Uhr los und haben uns in die UBahn in Richtung Bronx begeben. Also wenn man unsere UBahn-Kilometer heute zählt, da würde schon echt was zusammenkommen. So langsam hatte ich auf Bahnfahren auch keinen Bock mehr.

Am Stadion war auch auf der Straße schon entsprechend Betrieb. Wir haben uns (da immer noch Regen) aber zügig ins Stadion begeben. Nach ein wenig suchen, haben wir auch verstanden wie das mit den Aufgängen und Treppen da im Stadion funktioniert. Unsere Plätze waren schnell gefunden. Nur leider war im Stadion noch so gut wie nix los. Irgendwie standen entweder alle noch draußen auf der Straße oder am Bierstand.

Das Spiel sollte um 19 Uhr anfangen. Um kurz vor 19 Uhr war immer noch keine Sau im Stadion. Die paar Leutchen die da waren, verloren sich alle in dem großen Rund. Ach so. Natürlich regnete es immer noch.

Nun, was soll ich sagen. Ich mache es kurz. Um ca. 10 nach 7 kam dann eine Durchsage, das das Spiel aufgrund der Wetterbedingungen abgesagt sei. Es täte ihnen leid, aber heute gäbe es kein Spiel, man solle doch bitte nach Hause gehen. NA TOLL !!! Es hatte den ganzen Tag am Stück geregnet und denen fällt das um kurz nach 19 Uhr auf ? Also das finde ich echt einen Witz. So langsam wurde dann auch klar, warum bis kurz vor eigentlichem Spielbeginn kein Mensch im Stadion war. Die hatten sich das wohl alle schon gedacht. Ich wüsste ja mal gerne, ob generell nicht gespielt wird bei Regen. Aber das kann ich mir fast garnicht vorstellen. Bei dem New Yorker Wetter würden die ja keine Saison fertiggespielt bekommen. Nun ja. Also Geld zurück ist nicht. Man kann nur für ein anderes Spiel der Saison die Tickets umtauschen.

   

Also wer noch ein Spiel sehen will, ich hab noch ne Karte zum eintauschen hier :-)

Nun ja. Wir haben uns also dann auch wieder Richtung Heimat begeben. Den Abend haben wir mit guten Essen und gutem Bier in der Heartland Brewery in der Nähe unseres Hotels ausklingen lassen. War auch ganz nett.

 

 Shopping und Blue Man Group   


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