15.09.2004 - Canyoneering - Alles hängt an einem kleinen Seil
 

Am Morgen haben wir uns mit Emma, so hieß die Lady von Moab Desert Adventures, bei McStiff vor der Türe getroffen (schon wieder dieser Laden. Eigentlich hätten wir auch da einziehen können, wir waren eh immer hier in der Nähe).

Emma war eigentlich Engländerin, lebte aber schon 3 Jahre in Moab und war begeisterte Bergsteigerin und Abseilerin. Schon auf der Fahrt zu unserem Startpunkt für die Tour erzählte sie wo sie schon überall gebergsteigt ist. Auf alle Fälle kann man sagen, das sie rumkommt. Aber da man auch Rechnungen bezahlen muss, bietet sie halt den kleinen Nervenkitzel für zwischendurch für den Normalmenschen an.

In einem recht gemütlichen Tempo sind wir von irgendwo im weiteren Umfeld von Moab querfeldein in die Berge gewandert. Der Weg war nicht sehr schwer zu gehen. Es ging zwar hin und wieder mal über Stock und Stein und ein wenig Klettern war auch dabei, wer aber keine 2 linken Hände hat bekommt das ganz gut hin. Zwischendurch gab's eine Passage, wo man sozusagen durch einen Kamin senkrecht nach oben klettern musste. Das war aber auch nicht schwer, Wundersamerweise sogar recht einfach. Trotzdem wurden wir (die Tour bestand übrigens nur aus uns beiden und Emma) bei jeder schwereren Hürde von Emma fachmännisch (oder hier eher fachfrauisch) gesichert und angeleint.

Grundsätzlich kann man  sagen, das sie immer so viel Ruhe und Professionalität ausgestrahlt hat, das man nie in Sorge war. Auch beim später unvermeidlichen Abseilen machte sie die Sicherung und Einweisung so professionell, das schon gar keine Angst aufkam.

Wie gesagt, wer lange irgendwo raufklettert, der muss auch irgendwann wieder runter. Das Runter bestand bei uns aus zwei Abseil-Abschnitten. Der eine so 20 Meter oder andere so 30 Meter, wobei beim zweiten Teil man nicht am Fels runtergeseilt ist, sondern an einem Überhang quasi freischwebend.

  

Nach kurzer Einweisung und Demonstration wurden wir angeleint und es war wirklich wunderbar einfach, sich am Seil in die Tiefe abzuseilen. Wenn man erst mal den ersten Eindruck der Tiefe überwunden hatte, ging alles ganz von selbst.

Yo, und das war auch schon der ganze Zauber. Trotzdem es sich jetzt hier recht kurz anhört, ging die gesamte Tour von Einsammeln bis Absetzen bei Eddy vor der Türe von 8 Uhr morgens bis ca. 13 Uhr. Wir haben dann nach kurzer Säuberung im Motel entschlossen noch in den Park zu fahren und zum Delicate Arch zu gehen. Diesen tollen Bogen hatten wir ja bisher nur aus der Ferne vom Viewpoint gesehen.

Gesagt, getan. Auf dem Parkplatz angekommen war wieder das reinste Verkehrschaos. So viel Betrieb hatte ich jetzt echt nicht erwartet. Naja, wir dachten, das wird sich auf dem Weg bis ganz nach oben schon legen. Das hat es auch ein wenig, trotzdem waren noch recht viele Leute unterwegs.

Der Weg zum Arch führt vom Parkplatz stetig nach oben über Felsen und Felsplateaus. Der Weg ist durch kleine Steinhaufen in regelmäßigen Abständen markiert. Ich fand es sehr anstrengend, da es eigentlich dauern bergauf ging. Wir haben für den Weg nach oben auch recht lange (na, ich denke mal ne gute Stunde oder so) gebraucht. Schon während des Gehens hatten wir den Eindruck gehabt, irgendwo wäre ein Loch mit Deutschen aufgemacht worden. Oben angekommen (der erste Blick auf den Arch entschädigt für alle Mühen. Man keucht den Berg hoch und schwupps um die nächste Ecke steht man gerade davor, super) mussten wir dann feststellen, das das ganze Plateau fest in deutscher oder zumindest deutschsprachiger Hand war. Und es kamen immer mehr. In der Zeit, die wir da oben verbracht haben sind bestimmt noch 10 Leute angekommen, die allesamt deutschsprachig waren. Irgendwie war das fast wie ne Invasion.

Da wir dann irgendwann alle Perspektiven des Arches gesehen hatten und nicht mehr auf den Sonnenuntergang warten wollten, haben wir uns dann auf den Heimweg begeben und den Abend in der Moab Brewery bei guten Essen und reichlich (billigem) Bier (ich sag nur 6 Dollar der Pitcher !) beendet.

  

 

         Arches Nationalpark     


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