04.09.2004 - Yellowstone Park Teil 2, Die Nordschleife
 

Wieder früh aus dem Bett gefallen. Diesmal hat die Harley Davidson Fraktion unten im Hof Krach gemacht. Ich glaube ich mach mich da mal als Bauunternehmer mit richtig gemauerten Wänden und Isolierglasfenstern selbstständig. Das ist diiiie Marktlücke.

Nun ja. Zum Wetter : scheißkalt. Irgendwas zwischen 0 und 5 Grad. Schon als wir Richtung Parkeingang fuhren haben wir den Betrieb bemerkt. Was war denn heute los ? Stau schon am Parkeingang ? Des Rätsels Lösung : Samstag. Und das Wissen, das die Amerikaner am Wochenende selbst gerne in die Parks fahren. Sozusagen Kurzurlaub im eigenen Lande.

Zum Glück sind die meisten Autos an der Kreuzung nach rechts Richtung Faithful abgebogen, so das wir auf unserer Nordschleife doch einigermaßen alleine waren. Einen Teil des Weges waren wir gestern schon gefahren. Kurz hinter dem Norris Geyser Basin zweigt dann die Straße zum nördlichen Rundweg ab.

Erste Station : der Roaring Mountain. Ein kompletter Berghang (nicht wirklich klein) der fast vollflächig am dampfen ist. Angeblich soll der Dampf so druckvoll aus den Spalten schießen, das ein lautes Fauchen zu hören ist. Daher das "roaring". Sah schon cool aus.

Auf dem weiteren Weg nach Mammoth Hot Springs gab es außer toller Natur nicht sehr viel Spektakuläres. Wir waren hier jedoch in einem Teil des Parks wo es länger nicht gebrannt hatte, so konnte man sich hier noch an den unendlichen Wäldern links und rechts des Weges erfreuen. Es gab noch unzählige Lakes an denen immer wieder Angler zu sehen waren. Anscheinend lohnte es sich. Auf den riesigen weiten Wiesen entlang der Straße waren auch immer wieder in der Ferne Büffelherden zu sehen. Aber nie so dicht an der Straße wie im Old Faithful Bereich.

Nach Mammoth Hot Springs hoch gehts dann richtig in die Berge. Die Straße ist teilweise sehr ideenreich in die Felsen geschlagen oder mit Brücken direkt am Abgrund entlang geführt. Diese Teil des Weges ist sehr interessant zu fahren. Vor Hot Springs haben wir oben bei den Terraces angehalten. Diese Kalkterrassen erstrahlen dort wo noch Wasser fließt in einem strahlenden weiß. Leider waren mehrere der Terraces trocken. Ein Holzplankenweg führt durch das Gebiet und bietet aus allen erdenklichen Winkeln gute Ausblicke auf die Terrassen.  Die Upper und Lower Terraces kann man gut miteinander verbinden und bekommt das Gebiet so recht umfassend abgegrast.

Der Ort selbst liegt etwas weiter unten im Tal. Wir haben auch nur kurz an der Visitor Info angehalten. Dort haben wir erfahren, das im weiteren Verlauf die Straße gesperrt ist, wir also unseren Rundweg nicht ganz durchfahren konnten. Wir sind dann durchs Tal und wieder hoch in die Berge so weit gefahren bis die Straße gesperrt war. Bis zu Tower Roosevelt und den Tower Falls sind wir noch gekommen. Auf dem Weg waren auch noch etliche Falls und Lakes und Viewpoints verteilt. Die Tower Falls selbst sind zwar nicht wirklich spektakulär, aber doch nett anzusehen. Der Wanderweg direkt zu den Falls war übrigens gesperrt wegen Erdrutsch.

   

Das wir jetzt den ganzen Weg wieder zurückfahren mussten war gar nicht so schlimm. Die Landschaft war schön genug.  Da wir ja heute im Faithful Inn essen wollten, haben wir uns auch wieder in den "Heiße Quellen und Geysir - Teil" des Parks begeben. Da wir jetzt den Weg schon mehrmals gefahren waren sind wir nahe der Kreuzung zum Parkausgang zum Firehole Canyon Drive abgebogen. Für einen kurzen Teil des Weges eine Art etwas weniger ausgebauter Parallelweg zur "Hauptstraße". Obwohl recht deutlich auf den Schildern stand, das die Straße eng und kurvig sei mussten alle mit ihren fetten Wohnmobilen und fahrbaren Häusern diesen Weg befahren, weshalb hier teilweise alles recht verstopft war. Einen Büffelstau gab es auch noch.

Auf dem Weg zum Faithful haben wir noch im Lower Geyser und im Midway Geyser Basin vorbeigeschaut. Die liegen beide direkt an der Straße, man kann sie also direkt anfahren. Auch hier wieder eigentlich das gleiche wie sonst auch (Geysire, heiße Quellen, dampfende Tümpel), aber doch wieder total anders und nie langweilig.

Das Essen im Old Faithful Inn war zwar teuer aber auch sehr gut. Einzig der Charme der Massenabfertigung wollte nicht so ganz zum gehobenen Ambiente passen. Irgendwie hatte man schon das Gefühl man sei auf einem Bahnhof. Wir haben nebenan in der Bar noch was getrunken und uns dann am späten Abend auf den Weg gemacht.

Es war eigentlich kein Wunder das auch in der Dunkelheit an jeder dritten Ecke ein Büffel auf der Straße stand und irgendwo Rehe und Hirsche die Straße kreuzten. Einmal mussten wir ne ganze Ecke warten, weil immer wieder Büffel über die Straße liefen. Ich war wirklich froh darüber beim Hotel angekommen zu sein, ohne irgendein Vieh auf der Haube sitzen zu haben. Andererseits wars schon ein abenteuerliches Erlebnis. Bei uns steht höchstens mal ne Kuh auf der Straße, hier sind es kapitale Bisons.

  

 

         Geysir-Sightseeing     


Home

        zurück nach Salt Lake