08.02.2007 - weiter nach Te Anau, Und wo in dem Nebel ist jetzt der Sound ?

Morgens Frühstück in der Küche unserer Gastgeber. Jetzt am Tag konnte man sehen, das das Haus eher einer großen Antiquitätensammlung gleicht. So stell ich mir irgendwie ein altes englisches Schloss vor (von der Einrichtung her). Alle Sachen ungefähr schon 20 Jahre nicht mehr modern oder noch ein paar Jahrzehnte mehr :-)

Aber nett wars schon. Hatte halt ein ungewohntes Ambiente. Die Leute dort waren auch, ich muss es schon garnicht mehr extra schreiben, super nett und freundlich und hilfsbereit und einfach die Engel in Person. Die Frau hat sogar ein paar Ansichtskarten für mich zur Post gebracht.

Nun. Weiter ging die wilde Fahrt durch die einsamen Catlins-Landschaften in Richtung Te Anau. Der Weg war im wesentlichen die schon vorher erwähnte Scenic Route über die 99 und später 95 hoch nach Te Anau.

   

Auch hier haben wir auf der Strecke noch ein paar mal gestoppt und ein paar nette Sachen angeschaut. Auf dem Weg sind noch die Waiau Caves welche sehr schön sein sollen. Irgendwie wars aber zu als wir da vorbei kamen.

Die ersten Anzeichen aus unserer Richtung, das man jetzt bald Fjordland betritt, ist der Lake Manapouri. Dieser See wird übrigens als Wasserkraftwerk benutzt. Ein unterirdischer Tunnel der durch das ganze Gebirge bis zum Doubtful Sound geht leitet das Wasser durch die unterirdischen Turbinen.

Am Lake Manapouri  vorbei und zum Lake Te Anau war schnell gefahren. Im Ort haben wir zuerst mal Sprit gefasst und den örtlichen Supermarkt geentert. Hier haben wir auch spontan beschlossen jetzt direkt noch zum Milford Sound zu fahren. Die Strecke sind von Te Anau irgendwas um 100 Kilometer.

   

Als wir starteten wars so ungefähr 14 Uhr oder so. Das hatte einen nicht ganz kleinen Vorteil. Wir waren sozusagen antizyklisch unterwegs. Laut Reiseführer sollen sich morgens ganze Massen an Autos und Busse zum Milford Sound hinquälen und entsprechend nachmittags wieder zurück. Keiner kommt auf die doofe Idee erst nachmittags hinzufahren *grins*

Entsprechend leer waren die Straßen als wir los sind. Ich gebe zu, ich konnte nicht an mich halten und habe ein wenig auf die Tube gedrückt. War ja nix los. Und die Straßen waren so schön gerade und einsehbar da musste man mal ein wenig speeden.

Zwischendurch haben wir noch an den Mirror Lakes und am Lake Gunn gestoppt. OK. Nix außergewöhnliches, halt ein paar nette Bergseen. Als es in die Berge ging und man den Aufstieg schon gut merkte zog es sich zu. Zuerst gabs plötzlich nen ganzen Haufen Wolken, die vor ner Minute noch nicht da waren und später kam auch der ein oder andere Tropfen runter.

   

Ein wenig vor dem Tunnel sind wir vom Weg abgefahren und sind eine ganze Zeit auf einer Gravelroad mitten in die Einsamkeit gefahren. Ich meine es wäre irgendwas mit Hollyford oder so gewesen. Am Ende der Straße gabs zumindest nen Wanderweg zu einem Viewpoint mit schönem und sehr hohem Wasserfall. Den Namen hab ich aber nicht mehr parat. Irgendwann wieder zurück an der Hauptstrasse (20 Kilometer Gravel sind wirklich nervig !) wars dann vollends am Regnen.

   

Am Homer Tunnel haben wir kurz eingehalten um einen großen Rundblick zu nehmen. Dort oben am Parkplatz turnte auch eine ganze Bande Keas rum. Die vorwitzigen Vögel waren doch ganz gierige Futterbettler. OK. Ich gebs zu. Ich habe auch einen Keks spendiert. Es war aber auch zu putzig diese Vögel zu beobachten.

Der grob in den Fels geschnitzte Homer Tunnel ist ein Erlebnis für sich. Von der Decke fließt Wasser runter. Die groben Felswände links und rechts und kein Licht. Ach ja und einspurig. Das ist die Hauptverbindung zum Milford und vor allem auch die einzige !

Auf der anderen Seite gehts wieder tief ins Tal runter. Erster Stopp auf dieser Seite war bei The Chasm. Eine tolle Schlucht durch die Wasser durchschießt und die Felsen in sehr bizarre Formen geformt hat. Leider konnte man die besten Stellen nicht sehen, da ein großer Teil des Rundweges gesperrt war wegen Renovierungsarbeiten.

Hier wars jetzt richtig am schütten und wir wurden gewaschen. Im Auto notdürftig wieder trocken gelegt gings dann durch Wolken, die auf Augenhöhe hingen, den Restweg zu Milford Sound.

   

Wo war denn jetzt der Sound ? Irgendwie konnte man nur eine graue Wand sehen. Nebel, Wolken oder was auch immer, aber kein Sound. Am großen Center der Schiffstouren-Firma Real Journeys (das sind die Platzhirsche hier) konnte man gerade noch den Pier sehen mit den großen Booten aber weiter auch nicht mehr.

Tjaaa. Wir haben uns dann im Ort erst mal in den Pub gesetzt und ein Bier und einen Snack genommen. Dabei sind wir noch mit einen deutschen Student ins Gespräch gekommen, der dort arbeitete.

Der Weg zurück war grau in grau. Es regnete weiter. Das allerdings machte den Rückweg sogar interessanter. Denn durch den Regen kamen jetzt rings herum von den Bergen über die Felswände herunter überall Wasserfälle ins Tal. Das sah mal wirklich toll aus.

Der weitere Weg zurück war nicht mehr wirklich aufregend. Als wir aus den Bergen raus waren und wieder in der weiten Ebene vor Te Anau hörte der Regen kurz auf. Wir haben dann ein wenig auf die Tube gedrückt und sind dann so um 8 Uhr in Te Anau gewesen. Die Unterkunft war schnell gefunden, war direkt an der Hauptstraße. Vom Namen her ein Bed and Breakfast aber doch eher mehr sowas wie ein großes Motel. Kein Familienanschluss oder ähnliches.

   

Zumindest konnte uns die Frau an der Rezeption gute Tipps geben, wo man am Abend hingehen könnte. Außerdem war sie ein wenig überrascht, als wir ihr sagten, wir würden nur eine Nacht bleiben obwohl schon zwei bezahlt waren. Wir hatten von Deutschland aus schon vor einer ganzen Zeit eine sogenannte Overnight Cruise auf dem Doubtful Sound gebucht. Und die ging morgen los. Die Nacht in Te Anau sausen zu lassen, war die einfachste Sache. Wäre ein bisschen viel Aufwand gewesen für diesen einen Tag die ganze Tourplanung umzuwerfen.

Den Abend haben wir im örtlichen Pub "The Ranch" abgeschlossen. Gute Portionen, gutes Bier, nette Musik.

Ach so. Es hatte wieder angefangen zu regnen. "It is raining cats and dogs" würde der Einheimische dazu sagen. Ich bin in der Nacht auch noch ein oder zweimal wach geworden, weil es so am schütten war.

 

Dunedin, Catlins
Home
   09.02.2007 - Doubtful Sound, Overnight Cruise