09.02.2007 - Doubtful Sound, 2 Tage aufm Wasser

Pünktlicher Aufbruch. Es kommt doch noch ein klein wenig Bed and Breakfast Atmosphäre auf, als wir noch ganz persönlich ein gutes Frühstück zubereitet bekommen und noch ein paar Worte mit den Leutchen wechseln.

Wir finden uns ein am Treffpunkt für unsere Overnight Cruise mit Fiordland Cruises. Wir hatten diese Tour schon von daheim aus gebucht. Vorgabe war : Eine längere Tour durch die Sounds. Das konnte man zumindest in jedem Reiseführer lesen, das dies ein Muss sei. Die Entscheidung für den Doubtful Sound war auch nicht schwierig. Entweder Milford und Menschenmassen oder Doubtful und seine Ruhe war ein gutes Argument für Doubtful.

Jetzt hat man die Qual der Wahl, oder auch nicht. Googled man irgendwas mit Doubtful und Cruise landet man eigentlich fast immer auf Webseiten von Realjourneys. Das ist die größte Firma mit Touren in der Umgebung und die haben alles fest im Griff. Nachteil mit Realjouneys : Massenveranstaltung. Große Schiffe und Riesenbusse. Darauf hatten wir keine Lust und haben deshalb gezielt nach kleinen Anbietern gesucht. Fündig wurden wir halt bei Fiordland Cruises. Ein Boot, 8 Leute, 2 Mann Besatzung, das wars. Herrlich.

   

Zuerst wurden wir mit nem Bus zum Lake Manapouri gebracht, denn da muss man einmal drüber bis zur anderen Seite zur Manapouri Power Station. Dort ist auch der Intake für das Wasserkraftwerk. Von dort hinten geht es dann über den Wilmot Pass einmal über die Berge zum eigentlichen Sound. Von dort starten dann die Schiffe.

Für die Überfahrt über den Manapouri hatte man kurzerhand bei einem befreundeten Skipper das Motorboot ausgeliehen, weil das company-eigene im Moment zur Reparatur war. Eine zügige Vollgasfahrt über den See später waren wir dann also an der Manapouri Power Station mit dem kleinen Visitor Center. Der Bus der uns über den Pass bringen sollte war noch nicht da, also hieß es erst mal Beine vertreten.

Und hier stellten sich dann auch unsere Begleiter der nächsten Stunden vor : Die Sandfliegen. Wer mitten im Sandly-Territorium ist darf nicht zimperlich sein. Zum Glück hatten wir davon schon gelesen und uns vorher mit Insektenmittel eingedeckt. Ich sag nur : Die Gottmarke heißt OFF ! Das Zeug hilft. Hat man nicht vorgesorgt wird man an Ort und Stelle von den lästigen kleinen Mistviechern verspeist.

   

Im Bus auf dem Weg den Pass herauf und auf der anderen Seite herunter hat der Busfahrer immer wieder angehalten und interessante Details aus der Landschaft gezeigt. Richtig klasse fand ich die Baumriesen, die total mit Moos und sonstigen Pflanzen überwuchert da rumstehen. Die sehen ein klein wenig wir die Ents bei Herr der Ringe aus.

Am Ende der Busfahrt angekommen "mutierte" der Busfahrer zum Kapitän des Bootes und stelle direkt Crewmitglied Nummer 2 vor. Die Dame war während der Tour zuständig für die Kojen, das Essen und sonst allgemein für das Wohlbefinden der Leute. Der Käptn hat sich hauptsächlich aufs Bootfahren konzentriert.

Nach dem Einzug in die Kojen (Doppelkojen mit Etagenbett) und gegenseitigen Bekanntmachen und Sandfliegen abwehren gings dann gegen Mittag los.

Am Startpunkt der Tour war es noch ein wenig zugezogen aber trocken. Je weiter wir in den Sound reinkamen desto besser wurde das Wetter aber. Am Nachmittag hatten wir herrlichsten Sonnenschein und super Temperaturen.

   

Der Rest des Tages bestand dann auch eigentlich nur daraus, auf dem Boot faul rumzuliegen und die Landschaft zu genießen. Hin und wieder mal ein paar Fotos schießen und Sandfliegen-Imprägnierung erneuern. Das Dach des Bootes ließ sich hervorragend als Sonnendeck umfunktionieren. So herrlich einfach kann Urlaub sein.

Mittlerweile hatten wir uns ja auch gegenseitig vorgestellt und dabei festgestellt, das von den 8 Passagieren mal eben 6 Deutsche waren. Nummer 7 und 8 war ein älteres Ehepaar aus England. Bei solch einer Konstellation bleib es zwar nicht aus, das er zu einer Grüppchenbildung kam, aber ich glaube wir haben es schon ganz gut hinbekommen, das sich die zwei nicht ausgegrenzt fühlten.

   

Die Tour durch den Sound ging an diesem Tag in ein paar Seitenarme hinein und hinaus und bis zum Ende des Sound beim Übergang zum Meer. Dort war noch ein großer Felsen auf dem sich Seehunde sonnten. Die anderen fanden das sehr interessant, wir hatten von diesen Viechern jetzt aber schon genug gesehen.

Ach so. Ich habe die wundervolle Landschaft noch garnicht genug gewürdigt. Die Regenfälle der vergangenen Nacht kamen immer noch als kleine Wasserfälle von den grünen Bergen hinunter und dies alles, die grünen Felswände, das blaue Wasser, die Weitläufigkeit und das tolle Wetter dabei machten das alles einfach nur seeehr schön.

Gegen Abend haben wir dann einen ruhigen Ankerplatz in einer kleinen Seitenbucht gesucht und zuerst einmal das Abendessen gefangen. Unglaublich. Der Käptn hat ne Angel ins Wasser gehalten und ne Minute später ein paar dicke Brocken dran gehabt. Das die Fische nicht freiwillig ins Boot gehüpft sind war ein Wunder. Und das waren keine kleinen Dinger. Jeder durfte mal ran und von den Anderen haben sich auch ein paar versucht. Ich hab mich da eher rausgehalten, da ich mit Fisch nicht so sehr viel anfangen kann.

   

Der Skipper hat die Fische dann direkt an Ort und Stelle ausgenommen und filetiert und kurze Zeit später brutzelte es in der Kombüse schon aufm Herd. Da ich keinen Fisch esse habe ich mich an dem Abend an die Beilagen und den Salat gehalten. Naja. Ich hab schon mal besser gegessen. Aber die anderen haben immer wieder bestätigt wie wundervoll der Fisch geschmeckt hat. Nunja. Wers mag.

Den Abend haben wir alle zusammen in der Kabine ausklingen lassen. Jeder ne Pulle Wein dabei gab es einen schönen lustigen Abend. Man konnte sich mal über die Erfahrungen der Anderen informieren und abklopfen, was man unbedingt noch sehen musste. Dabei war es von Vorteil, das wir noch am Anfang unserer Runde waren und die anderen eher am Ende angelangt waren. Um 10 sind dann alle in die Kojen verschwunden. ich glaube Herr und Frau Käptn waren ganz froh, das endlich Schluss war für den Tag.

 

Te Anau, Milford Sound
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   10.02.2007 - Overnight Cruise, Wanaka