06.03.2007 - Auckland - Erkundung und langsam Abschied nehmen

Nach dem guten Essen gestern haben wir den Tag heute ohne nennenswertes Frühstück begonnen. Im Zimmer wars eh nicht mit drin und wir waren noch satt. Vom Hotel aus einmal den Berg runter stand man schon mitten in der Queen Street und von dort gings direkt weiter zum Hafen und zum Fährterminal.

Beginnen wollten wir den Tag nämlich "auf der anderen Seite", nämlich auf der anderen Seite der Hafenbucht, in Devonport. Dort kommt man am besten per Fähre hin. Verlässt man drüben der Fähranleger steht man schon mitten auf der Victoria Road und fest mitten im Gewühl. Gewühl ist ein wenig übertrieben, denn hier ging es augenscheinlich doch eher gemächlicher zu. Direkt fallen die alten Gebäude auf. Meist sehr schön restauriert und teilweise mit schönen kleinen Türmchen dran. Das große Gebäude welches ein wenig rechts von einem liegt ist das ehemalige Postamt und heute ein Museum.

Wir sind die Straße hochgeschlendert und haben uns die Geschäfte angeschaut. Ausnahmslos kleine Lädchen. Vom Cafe, über den Plattenladen, den Weinladen und den Buchladen. Alles da was das Herz begehrt. In einem der Cafes an der Straße haben wir Halt gemacht und den Morgenkaffee nachgeholt. Eine Zeitung und zwei Kaffee später habe ich im Buchladen um die Ecke Station gemacht. Dieser Laden hatte eine unglaubliche Auswahl an dicken fetten Bildbänden, die ich so bei uns noch nie gesehen hab.

   

Ein Bildband über die Stones und einer über Bruce Springsteens Live Konzerte ist sofort in meinen Besitz übergegangen. Dafür durfte ich mich jetzt damit erst mal abschleppen. Ein paar weitere kleinere Einkaufstopps haben wir noch gemacht und uns dann wieder auf die Fähre "rüber" in die Stadt begeben.

Das war denn auch der Shopping und Kommerz Teil des heutigen Tages und man konnte sich weiter der Erkundung der Stadt widmen.

Am Fähranleger vorbei läuft die Quay Street. Dieser sind wir ein ganzes Stück nach Osten gefolgt. Wir wollten nach Parnell. Parnell ist ein östlicher "Vorort" von Auckland. Und sollte recht schön sein, deshalb der Ausflug dorthin.

Eigentlich besteht Auckland ja nur aus Vororten. Alles was nicht unmittelbar zum Zentrum gezählt wird ist hier ein Vorort. Das erklärt wohl die Tatsache, das es davon ungefähr 10 bis 15 gibt. Je nachdem wer zählt.

   

Wir sind also der Quay ein wenig gefolgt. Zuerst bestimmen das Ambiente normale Gewerbebetriebe und Autowerkstätten. Nach ein oder zwei gezielten Abzweigungen haben wir dann aber die Parnell-Road erreicht und auf dieser unseren Weg fortgesetzt. Entlang dieser Straße kann man schon viel vom beworbenen Charme dieser Gegend sehen. Viele kleine Lädchen, kleine Gässchen die abzweigen mit noch kleineren Läden und Galerien. Viele Cafes und Bars. Viele Leute unterwegs. Also ich fands wirklich nett hier. Angeblich soll die Ecke hier mittlerweile die begehrteste Adresse von Auckland sein.

Am oberen Ende sind wir der Parnell Road noch ein wenig gefolgt und so fast direkt zur Domain gekommen. "The Domain", wie es richtig heißt, ist ein riesiger Park mit vielen natürlichen Gärten. Die gesamte Landschaft liegt auf, in und an einem riesigen Kegel eines alten Vulkans, was das hügelige und unregelmäßige Terrain erklärt. Inmitten von The Domain steht das gewaltige Auckland Museum. Ein riesiger Tempel mit großen Säulengängen zu beiden Seiten. Ich glaube das ist irgendwie griechisch und/oder römischer Stil.

   

Das Museum soll, glaubt man dem Reiseführer, wirklich gut sein und einen (wahrscheinlich längeren) Besuch wert sein. Wir haben das aber doch ausgelassen und uns mit einer Umrundung des Gebäudes von außen begnügt. Bricht man vom Museum in nordöstlicher Richtung einmal quer durch den Park durch landet man ziemlich genau im Univiertel von Auckland. Man kommt an diversen Hochschulgebäuden und größeren Plätzen vorbei. Überall unendlich viele Leute, die hier scheinbar hingehören. Auf einem der Plätze war ein unglaubliches Getöse im Gange. Bei genauerem Hinsehen entpuppte sich die ganze Sache als eine Art Wetttrinken (wird das jetzt wirklich mit 3 Ts geschrieben ?) um irgendeinen obskuren Preis. Die weiblichen Teilnehmer hatten anscheinend schon genug intus, die hatten nämlich schon blank gezogen. Tittenalarm. Das wurde von den männlichen Zuschauern entsprechend bejubelt. Deshalb das ganze Getöse.

Nachdem wir uns von diesem Anblick losgerissen hatten (natürlich mit der nötigen entrüsteten Verurteilung des Spektakels und dem Hinweis darauf das es das in unserer Studentenzeit nicht gegeben hat *grins*) sind wir einmal quer durch den direkt angrenzenden Albert Park wieder auf die Queen Street gekommen.

Von hier aus haben wir einen kleinen Bogen geschlagen und Aotea Square überquert. Das soll wohl ein großer öffentlicher Platz sein für Veranstaltungen etc. Eigentlich nur ein großer Platz auf den nix los war. Deshalb schnell weiter und die Hobson Street runter. Bevor wir zum Skytower gekommen sind haben wir unsere müden Glieder und qualmenden Füße erst noch in der Shakespeare Tavern in der Albert Street ausgeruht. Ein netter alter Pub mit etlichen selbst gebrauten Bieren. Darunter auch eines mit guten 8 % Alk. Die Leutchen da im Pub waren gut drauf. Als uns der Barkeeper das Bier hinstellte und wir uns Bierdeckel genommen haben um die Gläser da drauf zu stellen, war der Typ total überrascht und hat uns pro Glas 1 Dollar discount gegeben "for the guys keeping the bar clean" :-)

   

Nach ein wenig Ausruhen sind wir von hier aus einmal um die Ecke zum Skytower gegangen. Wir haben erst unten noch ein wenig rumgeschaut und sind dann hochgefahren. Der Preis wurde mit ein paar Coupons aus irgendeinem Touristenheft ein wenig reduziert und schwupps waren wir mit dem Glasbodenaufzug oben.

Stephan wollte unbedingt noch ein paar Bilder von Auckland in der Dämmerung mit Lichtern an den Häusern machen. Deshalb sind wir ein wenig länger oben geblieben und haben uns noch die Zeit ein wenig vertrieben. Ganz bis zur Dunkelheit haben wirs nicht mehr ausgehalten, aber ein wenig Sonnenuntergang haben wir noch mitbekommen. Von hier oben kann man übrigens ganz gut erkennen, das Auckland eigentlich in der Hauptsache aus Fläche besteht. Es gibt einen klitzekleinen Zentrumskern mit Hochhäusern aber der Rest ist eigentlich sehr weitläufig in die weitere Umgebung verteilt.

   

Von Skytower sind wir zum Viaduct Harbour und haben uns dort mal das restliche Restaurantangebot durchgeschaut. Dabei gibt's durchaus ein paar Kuriositäten wie die Lenin Bar, wo alles mit Hammer und Sichel und Lenin und Marx - Deko ausgestattet ist. Oder die Bar, wo man am Eingang nen dicken Mantel bekommt, weil es eine Bar aus Eis ist. Den Namen habe ich nicht mehr im Kopf. Irgendwas mit Minus irgendwas Degree oder so.

Hängen geblieben sind wir im Wildfire Restaurant. Die bieten ein brasilianisches Barbecue. Das bedeutet, überall laufen Kellner mit Fleischspießen durch die Gegend und schneiden einem immer nach Bedarf frisches Fleisch (Schwein, Rind, Lamm, Würstchen aber auch Fisch) auf den Teller. Alles ist frisch gegrillt am riesigen Grill mit offener Flamme, den man durch das Restaurant hinten sehen kann. Das geht so lange bis man platzt oder noch die Hand heben kann um das Essen abzubestellen. Solange man nix sagt, bringen die immer weiter.

   

Wirklich billig war's nicht aber klasse. Und für den letzten Abend in Auckland wars echt passend. Wir haben uns mit einer dicken Völlerei verabschiedet.

Total vollgestopft haben wir auf dem Rückweg zum Hotel sogar noch ein Internet Cafe gefunden. Dort haben wir noch kurz die Flüge für den nächsten Tag geprüft und schon eingecheckt.

In einer Seitenstraße der Queen Street, in der Vulcan Lane, haben wir noch für ein letztes Bierchen in einem Irish Pub (O'Carrols war das glaube ich) halt gemacht. Mit letzter Anstrengung dann den Berg hoch und ins Bett.

 

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   07.03.2007 - Rest Auckland und Abflug nach Hong Kong