14.07.2011 - weiter nach St.Louis - erster Rundblick in The Lou und einmal hoch auf den großen Bogen

Heute war Abflug angesagt. Weiterreise nach St. Louis. Zu meiner größten Zufriedenheit hatte ich den Abflug auf den Nachmittag gelegt, so dass ich lange pennen konnte.

Als ich so am zusammenpacken war ist mir noch so ne Toronto-Whats-On Zeitung in die Hände gefallen. Da hab ich dann ganz viele Adressen gefunden von diversen Läden. Warum hab ich das Ding nicht schon früher mal durchgeblättert. Hm. Auf jeden Fall war da auch ne Anzeige vom Hard Rock Cafe drin.

Schnell mal noch das Internet angeschmissen und bei Google Maps reingeschaut. Ach sieh an, da ist ja direkt ne Bahnstation in der Nähe (Dundas Station). Ich habe noch schnell das Gepäck im Hotel eingelagert und mich nochmal ins Getümmel gestürzt.

Am Dundas Square ans Tageslicht gekommen musste ich feststellen, das hier ein riesig großer, mit bunten Leuchtreklamen ringsrum zugepflasterter Platz war. Irgendein Fernsehsender oder Radiostation hatten da ne Bühne aufgebaut und machte noch Musik. War ziemlich was los hier. Komisch. Irgendwie war ich die letzten Tage zielstrebig rund um den Platz dran vorbeigelaufen. Da mich jetzt doch interessierte was hier noch so in der Nähe war bin ich die Straße hoch zu Fuß weiter zur nächsten Bahnstation (Queen Station). Je weiter man vom Platz wegkam, desto uninteressanter wurde es aber.

Zurück zum Hotel, Gepäck holen und mit der Bahn wieder zur Station Lawrence West um den Bus zu kriegen war problemlos. Dann gings wieder los. Alle Busse kamen, nur meiner nicht. Nach ewigem Warten erst zockelte er um die Ecke.  Es war der gleiche Bummelbus wie schon auf der Hintour. Entsprechend lange hat die Route gedauert. Ich bin aber doch schließlich gut bei meinem Terminal angekommen.

Drinnen war erst mal wieder Automateneinchecken angesagt. Dann in die Schlange einreihen zur Gepäckabgabe. Irgendwie hatten die das System noch nicht so ganz im Griff. Immer wieder wurden Leute aufgerufen, deren Abflug schon deutlich näher rückte und die wurden dann vorgelassen, was natürlich dazu führte das bei allen anderen die warteten die Flugzeit auch bedenklich näherkam und die dann ebenfalls irgendwann aufgerufen wurden. Ich glaube wenn die das alles so hätten laufen lassen wie es war ohne da einzugreifen in die Reihenfolge wäre das genauso gut gegangen.

Schon beim Checkin bzw. bei der Gepäckaufgabe muss das US Zollformular ausgefüllt werden. Sein Gepäck nimmt man dann wieder mit und gibt das im US Terminal dann ab. Die Einreise in die USA erfolgt schon in Kanada im Flughafen. Da sind die ganzen Schalter von der US Einreise und da kriegt man auch seinen Stempel in den Pass.  Offiziell ist das zwar nur ein „pre clearence“ aber es gibt nacher keine weiteren Kontrollen mehr. Man kommt an seinem US Ziel im Domestic Terminal an und kann ganz normal rausmarschieren.

Mein Gate war recht abgelegen und je weiter man ging desto kleiner wurden die Flieger, die da rumstanden. Eine Station vor Propellerflugzeug war dann mein Gate. Recht kleiner Hüpfer mit einer Düse hinten über dem Leitwerk. Tja. Und somit sage ich Goodbye Toronto.

Fazit Toronto :

Hm. Fällt irgendwie ganz spontan erst mal gemischt aus. Um es ganz pauschal zu sagen, ich bin mit der Stadt nicht warm geworden. Nur zwischen Hochhaustürmen rumrennen is nicht so super interessant. Wo ist die Altstadt, wo ist der historische Teil ? Das habe ich nicht gefunden, bin mir auch fast sicher, dass es sowas nicht gibt. Für mich fehlte halt irgendwas wie zum Beispiel Vieux Montreal, mit Charme und Flair. Ein wenig davon konnte man in Cabbagetown spüren, das rumstromern dort hat mir gut gefallen.

Ich glaube wenn ich nochmal hier bin, dann erkunde ich mal andere Viertel. Mit etwas mehr Zeit stände auf jeden Fall ein kleiner Ausflug zu den Inseln auf dem Plan.

Was ich auch ausgelassen habe, was aber gut sein soll ist das Royal Ontario Museum. Obwohl ich da bei der Niagaratour mit jemandem gesprochen habe der drin war und der meinte, es wäre nicht sooo sehr dolle. Das Nobelrestaurant vom Museum hat er aber gelobt.

Höhepunkt für mich war ganz klar der Tag bei den Niagarafällen. Das lohnt sich auf jeden Fall. Für alle, die noch etwas mehr machen wollen, die sollten die Touren mit Übernachtung bei den Falls buchen.

 

kurzeZeitWarten-reinindenFlieger-brummbrumm-rausausdemFlieger – Herzlich Willkommen in Saint Louis.

 

Abteilung Kurios. Nach Landung wurde eine Treppe ans Flugzeug gefahren und alle sind aufs Vorfeld ausgestiegen. Von dort musste man dann über eine Art bessere Leiter wieder in den Gangway-Finger klettern, um ins Gebäude zu gelangen. Tststs.

Ansonsten ist der Flughafen nicht so wirklich riesige. Zumindest kams mir nicht so vor. Man konnte noch überall die Baustellen sehen, wo noch die Schäden vom Tornado geflickt wurden. Ich vermute mal das war auch der Grund, warum ich den Weg zur Bahn später nicht wirklich gefunden habe. Wahrscheinlich waren die Wegweiser auch dem Tornado zum Opfer gefallen.

Ich habe noch ne Fahrkarte für die nächsten Tage gekauft. 7-Tage Fahre-soviel-wie-du-willst Ticket für 23 Dollar, da will man mal nicht meckern. Die Tageskarte hätte 7 Dollar irgendwas gekostet und 4 Tageskarten für meine 4 Tage hier wären schon teurer gewesen wie die 7-Tage-Karte. In der Bahn wars recht entspannt. Bei der Station Civic Center angekommen, habe ich festgestellt, das mein Hotel nun WIRKLICH zentral war. Es war bei der Bahnstation nämlich auf der anderen Straßenseite. Und ein Busbahnhof war auch noch da. Also die Ausrede das ich keine Möglichkeit gehabt hätte irgendwo hin zu kommen, die schied schon mal aus.

Einchecken recht easy. An der Rezeption war sogar ne Frau aus Deutschland. Trotzdem das das Sheraton City Center so zentral an Bahn- und Busstation liegt, ist es doch absolut ruhig. Der ganze Komplex hat mehrere große Innenhöfe, zu denen die Zimmer hingehen. Ich weiß jetzt garnicht ob die überhaupt Zimmer haben, die zur Außenseite des Gebäudes hingehen. Zimmer auch hier wieder riesig, Bad, Küchenecke, riesiges Bett, Wohnbereich mit Sofa, Sessel, Tv und so. Super.

  

So. Jetzt aber erst mal raus und überprüfen, ob mein Google-Street-View Eindruck richtig war. Ja. Schon bei Hotel einmal um die nächste Straßenecke gebogen sieht man den Eingangsbereich vom Stadion. Vom Hotel dahin waren es 2-3 Blocks. Die Gegend sah allerdings zumindest rechter Hand doch ein wenig schäbig aus. Da war das große Bahngelände, die Stadtautobahn ging da auch noch her und die abgewrackten Lagerhäuser da waren wohl auch schon länger als drei Tage leer. Die andere Seite zur Downtown hin war da schon ein wenig besser, zumindest optisch, mehr habe ich jetzt auf die Schnelle nicht mehr überprüft.

  

Am Stadion hab ich mich mal umgeschaut. Als klassisches Baseballstadion ist das Busch Stadium auch auf einer Seite offen, so das man reinschauen kann. Da stand schon das Gerippe der U2 Bühne. Die waren also schon mit dem Aufbau beschäftigt.

Vom Stadion zum Gateway Arch Park sind es auch nur noch ein paar Schritte. Schon die ganze Zeit ragte dieser riesige Bogen über alles drüber. Unübersehbar. Wenn man im Park dann auf einer Seite dann vor dem riesigen Pfeiler steht der da rumsteht, hat man erst einmal einen Maßstab wie riesig das wirklich ist. Schön glitzernd aus bestem Edelstahl. Vom Park aus hat man auch eine schöne Aussicht auf den Mississippi (mit 4 s und 4 i bitte). Das Besucherzentrum ist komplett unterirdisch. Die Eingänge sind dort wo die Enden des Bogens in die Erde gehen.

   

Neben einem Museumsteil, der die Geschichte des Staates Missouri  ein wenig beleuchtet (die beweglichen Figuren die da Geschichten erzählen sind allerdings verdammt albern) kann man sich entscheiden zwischen zwei verschiedenen Filmen und natürlich die Fahrt mit dem Aufzug nach oben (10 Dollar).

Die Fahrt ist schon reichlich kurios. Man steigt in kleine Kapseln ein, die dann wie auf einer Art Zahnradbahn den Bogen hinauf bis zur Spitze fahren. Da sich der Radius des Bogens (nennt man das so?) nach oben ja immer verändert, würde man oben eigentlich ziemlich gekippt in seiner Kapsel ankommen. Aus diesem Grund wird das Ding während der Fahrt bei drohendem Schiefstand immer neu ausgerichtet. Lustig.

   

Oben angekommen muss man sich schon mächtig zwängen um durch die kleinen Schießscharten irgendwas sehen zu können. Die ganze Konstruktion scheint nicht für große Leute gemacht zu. Jetzt im Sonnenuntergang konnte man noch ein paar hübsche Blicke auf die Stadt werfen. Man konnte auch genau sehen, das Saint Louis jetzt auch nicht so die riesige Wolkenkratzerstadt ist. Ein paar Hochhäuser knubbeln sich im Downtownkern, das wars aber auch.

Tjo. Anschließend bin ich noch weiter durch den Park Richtung Brücke hin ein wenig gegangen. Interessant fand ich noch, das der Park wo dieser Arch drinsteht ja offiziell als "Jefferson National Expansion Memorial" bezeichnet wird und als Nationalpark gilt. Der Park und der Arch stehen unter Nationalpark Verwaltung. Was auch erklärt, warum einem in dem Besucherzentrum da unter Tage über Park Ranger begegnen.

   

Unter der Brücke durch geht die Second Street. Hier waren noch recht viele Kneipen beisammen die mit Musik und nettem Ambiente um Leute warben. Ich weiß jetzt garnicht ob die Gegend einen extra Namen hat. Auf dem Stadtplan ist es schlicht die "2nd Street". Hier bin ich in die Morgan Street Brewery eingefallen und habe mich mit leckerem Bier und Pizza gestärkt.

   

Später den Weg zurück habe ich aus reiner Faulheit per Bahn angetreten. Die Station "Lacledes Landing" war direkt um die Ecke. Beim Zugang zum Bahnsteig stand jemand in Uniform und schaute jeden mal kritisch von oben bis unten an. Das sollte ich die nächsten Tage noch öfters feststellen. Ab Abends sind in allen Stationen etliche Uniformierte unterwegs die da aufpassen. Und kaum losgefahren wurden auch schon die Fahrkarten von einer gewaltigen und resoluten Mama kontrolliert.

So. Tag vorbei. Und zumindest kann ich sagen, ich hab schon ein paar tolle Sachen in Saint Louis gesehen.

 

13.07.2011 - Niagara Fälle 
Home
   15.07.2011 - Erkundung Downtown und Central West End