27.09.2010 - Sevilla, einmal hoch und runter, Kathedrale, Alcazar
 

So, heute wollten wir Sevilla mal genauer betrachten. Die erste "Preview" gestern Abend war schon vielversprechend. Wir sind nach einem kleinen Tapasfrühstück in der Bar um die Ecke vom Hotel wieder zu Fuß los. Diesmal aber nicht die Eduardo Dato hoch nach Santa Cruz, sondern sozusagen eine große Kreuzung weiter parallel dazu zum Prado.

Der (oder das ?) Prado ist eine große Grünanlage, die sich direkt an den Placa de Espana anschließt. Nebenbei fährt beim Prado auch so gut wie jede Buslinie vorbei und es gibt eine UBahn Station. Ja. Sevilla hat eine UBahn. Allerdings ist es ein nicht wirklich verzweigtes Netz. Eine Linie gibt es, die auch eher touristisch unwichtige Ecken miteinander verbindet. Mit den Buslinien mussten wir uns noch auseinandersetzen. Wenn man in Sevilla wirklich rumkommen will, dann sollte man die Busse nehmen. Dafür muss aber erst mal ein Fernstudium in Busfahrpläne-Lesen absolviert werden.

Im Prado war eine Budenstadt aufgebaut. Große Schilder kündeten vom Festival "de las naciones" oder so ähnlich. Irgendwie waren aus aller Herren Länder Stände da, wo man, wenn es offen gewesen wäre, regionale Spezialitäten hätte kaufen können. Jetzt am Mittag wars allerdings wie gesagt zu. Wir haben es uns aber vorgemerkt für den Abend.

Am Prado direkt nebenan ist der riesige Placa de Espana. Zum einen ist der Platz recht groß, zum anderen ist in der Mitte eine riesige Brunnenanlage und zum Dritten wird der Platz sehr pompös im Halbrund von einem riesigen Gebäude umstanden, durch dessen Arkaden man "wandeln" kann. Wunderschön sind die bunt gekachelten Bänke, die in diesem Halbrund gemauert sind, welche jede für eine Region Spaniens steht und regionale Besonderheiten in Bildern erklärt. Wirklich echt schön. Dieser große Platz ist übrigens schon in vielen Filmen zu sehen gewesen. So zum Beispiel auch in Star Wars Episode II !

  

Wir sind einmal rum, leider waren im Brunnen gerade Arbeiten im Gange, so das wir die Mittelbrücke nicht nutzen konnten. Wir mussten also einmal rum und sind am anderen Ende des Platzes wieder in den Park rein.

So kamen wir in einem Schlenker zum Fluss hin später zur alten "Fabrica de Tabaccos", die heute die Uni von Sevilla beherbergt. Diese alte Tabakfabrik, bzw. Zigarrenfabrik, war zu ihrer Zeit so etwas wie eine bewehrte Festung mit Wassergraben drumherum und Zugbrücke inklusive. Die Arbeitsbedingungen damals waren wohl auch entsprechend. Das wird hoffentlich heute in den Uni Tagen anders sein :-)

Man kann durch das Gelände einmal durchgehen und kommt auf der anderen Seite auf der breiten Straße "San Fernando" raus. Hier ist übrigens eine der wenigen Haltestellen der einzigen Trambahn, die es in Sevilla gibt. Das mit der Tram ist auch so etwas wie ein Feldversuch in Sevilla. Es gibt eine Linie und die fährt vom Prado irgendwo bis zur Kathedrale und zurück. So wirklich nützlich ist die nicht, aber es gibt sie.

  

Wir sind dann den San Fernando bis zur Puerta de Jerez und weiter die "Avenida de la constitucion" (bitte alle das C richtig betonen und sich dabei die Zunge einklemmen) zur Kathedrale gegangen. Auf dem Weg sind wir bei der einen oder anderen Eisdiele hängen geblieben. Ich hatte ja bisher nur in Italien solche Auslagen mit Eis gesehen. Wusste garnicht, das es sowas in Spanien auch gibt. Aber die Eisläden hier, die quellen ja fast über vor diversen Eissorten, die werbewirksam in den schillernsden Farben und Formen in riesigen Behältern in der Theke stehen. Und leckers wars auch nebenbei gemerkt.

Mittlerweile hatten wir realisiert, das es Fahrscheine für Busse und Bahnen hier in Sevilla (genauso wie in Italien) in den kleinen Tabacci Läden gibt, die eigentlich überall sind. Ich habe in der Tourist Info gefragt, sonst hätte ich das auch nicht herausgefunden. Nur leider, jetzt so am frühen Nachmittag, waren alle diese Läden ziemlich zu. Doof.

  

  

Wir sind dann zur Kathedrale. Uns wurde per Schild gesagt, das heute der "Internationale Tag des Tourismus" sei, und deshalb der Eintritt in die Kathedrale frei sei ! Na, das nimmt man doch mal gerne mit. Haben wir doch pro Person 8 Euro (!!) gespart.

Die Kathedrale ist drinnen absolut sehenswert. Hat man sich erst mal an die schiere Größe gewöhnt, und konzentriert sich auf die tollen Sachen, die man sehen kann, wird man begeistert sein. Ich empfehle auch dringend den Aufstieg auf die Giralda (den Turm). Der Aufstieg hat bis unmittelbar zum Schluss keine Treppen, sondern eine Art Weg der sich nach oben wendelt. Könnte man auch mitm Moped hochfahren.

  

Man hat eine super Aussicht von oben, auch die Ausmaße der Kathedrale unter einem kann man schön erfassen. Zur vollen und halben Stunde sollte man sich allerdings schon mal proaktiv die Ohren zuhalten. Die Glocken da oben fangen ohne Vorwarnung an einen Mordslärm zu schlagen.

  

Wieder unten haben wir uns erst mal gestärkt mit einer Paella und echt gemeingefährlichem Knoblauchbrot und sind dann zum Alcazar um dort unsere Aufwartung zu machen. Auch hier pro Nase 8 Euro gespart, weil der Tourist-Day auch hier für freien Eintritt gesorgt hat.

Der Alcazar ist eine alte Herrscherfestung und Palast in einem. Mit allem Drum und Dran was man sich von alt-maurischen Palästen verspricht. Schöne verzierte Wände. Innenhöfe mit Wasserspielen und schöne Grünanlagen drumherum. Es ist sehr schön und erinnert fatal an die Alhambra, ohne das ich da meinem Bericht vorgreifen will.

  

  

Wir haben uns noch recht lange hier aufgehalten und schwupps waren es schon wieder 6 Uhr. Wir sind zurück durch das Santa Cruz Viertel. Im Reiseführer stand noch etwas von einem guten Restaurant, welches da irgendwo sein sollte. Wir haben es nicht gefunden. Müssen die nächsten Tage nochmal einen Versuch wagen.

Zurück am Hotel haben wir auf unserem Sonnenbalkon noch ein wenig ausgespannt und sind dann später nochmal zum Prado gegangen zum Nationenfestival um dort mal die diversen Köstlichkeiten zu testen. Die verschiedenen Regionen Spaniens hatten einen Stand wo man ziemlich genialen Cidre kriegen konnte und Argentinien, Australien und der Dom Rep haben wir auch noch einen Besuch abgestattet.

  

Dann wars spät genug und wir hatten den besten Vorsatz jetzt mitm Bus zum Hotel zu fahren. Bei der Gelegenheit durften wir dann auch feststellen, das nach Mitternacht keine Busse mehr fahren. Also doch wieder zu Fuß zurück. Wir müssen dringend an unserer Öffentliche-Verkehrsmittel-Strategie arbeiten.

 

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