03.10.2010 - von Priego de Cordoba durch die Berge nach Granada
 

Also das Hotel war wirklich gut. Sauruhig und sehr komfortabel. Wir haben sogar am späten Morgen noch ein Frühstück bekommen. Die Verabschiedung beim Auschecken hat noch ein wenig gedauert, weil die dort wirklich äußerst freundlich waren und noch ein wenig gequatscht wurde. Die Frau an der Rezeption war nämlich scheinbar Engländerin. Sie hatte zumindest einen Dialekt, der dies vermuten lies.

Vom Hotel aus sind wir nochmal nach Priego de Cordoba gefahren. Diesmal haben wir sogar den "offiziellen" Weg genommen. Was uns auch bewiesen hat, das wir gestern zur Anreise den falschen Weg gekommen sind. Deshalb haben wir den Laden auch so schlecht gefunden. Über die richtige gewollte Straße wäre das garnicht so schwer gewesen.

Nach Priego wollten wir eigentlich nur um mal schnell zu tanken und noch ein wenig einzukaufen. Der Supermarkt wo wir gestern noch kurz drin waren, war nämlich nach genauer Betrachtung saubillig gewesen. Naja. Um es kurz zu machen, ne Tanke haben wir keine gefunden und der Supermarkt war ziemlich zu, den wir hatten heute Sonntag, was wir auch erst gemerkt hatten, als wir vor dem geschlossenen Tor der Tiefgarage standen.

Jetzt gabs erstmal Kriegsrat. Wir hatten wenige Rahmenbedingungen. Wir hatten für morgen die Tickets für die Alhambra und schon ab heute das Hotel in Granada. Bedeutete, das wir uns heute im Laufe des Tages irgendwie in Richtung Granada orientieren sollten. Allerdings waren wir uns über den Weg nicht so ganz im Klaren. Also haben wir uns mit unseren Autochen mal ein wenig an die Seite gestellt und haben mal schnell ein paar Karten ausgepackt und Strecken durchgespielt.

Wir hatten zwischendurch mehrere Varianten auf dem Plan, ne ganze Zeit war der Abstecher nach Jaen noch ein Favorit. Aber letztendlich haben wir uns dazu entschieden, von Priego durch die Berge einigermaßen schnurstracks runter zu fahren um dann irgendwann auf der Autobahn nach Granada rauszukommen. Wir wollten den Resttag dann in Granada noch rumbringen.

Wow, was eine Kurverei. Mal so eben durch die Berge hört sich jetzt ganz easy an, aber wir hatten mit stundenlangem Auf und Ab und engen Sträßchen und Haarnadelkurven zu kämpfen.

Landschaftlich wars sehr nett, vom Fahren her ein Alptraum. Mir is auch noch nie beim Autofahren so speiübel geworden, wie auf dieser Strecke. Als wir schon dachten, wir müssten jetzt unser Auto schieben, haben wir sogar noch ne Tankstelle gefunden. Mein Tip an alle, immer volltanken wenn sich die Gelegenheit ergibt. Hier in der Ecke gibt es in den wenigen Örtchen noch sehr viel weniger Tankstellen.

  

Irgendwann am frühen Nachmittag sind wir dann auf der Autobahn gewesen, der A92 (später A329) nach Granada. Im Einzugsbereich von Granada kommen dann später irgendwann gefühlte 20 Abfahrten wo was mit Alhambra dran steht, die restlichen 20 Abfahrten steht dann Stadtzentrum drauf. Wir haben uns erst mal für eine der Alhambra-Abfahrten entschieden und sind kurz darauf auch wirklich deutlich bergauf gefahren und dann nach kurzer Zeit an den Riesenparkplätzen für die Alhambra rausgekommen. Also zumindest ausgeschildert wars gut.

Jetzt so Nachmittags war nicht mehr so die Megamasse unterwegs und die Parkplätze erfreulich leer. Aber wenn hier alles voll ist kann ich mir schon vorstellen, das hier das Chaos ausbricht. Auf einer kleinen Straße kommt man an den Parkplätzen vorbei auch am Eingang und Besucherzentrum vorbei. Hier war dann schon wieder mehr Betrieb. Hier standen noch lange Schlangen von Leuten. Wenn man im Auto hier unterwegs ist, kann man nicht wirklich viel von der Alhambra sehen, weswegen wir auch zügig weiter den Berg hinab wieder in die Stadt gefahren sind.

Unser Hotel für Granada war das NH Hesperia Granada, welches ich ich vorher über bookings.de (oder auch HRS, weiß ich jetzt nicht mehr) von daheim aus gebucht hatte, und von dem wir eigentlich nur wussten, das in der Beschreibung stand, es wäre nahe der Kathedrale. Wir haben also die Adresse in unser kleines Navi eingegeben und ab ging die wilde Fahrt.

 

In der folgenden Dreiviertelstunde habe ich noch nie so oft von einem Navi gehört das die Route umgeplant wird, das man bitte umdrehen soll oder die Frage ob in den Fußgängermodus umgeschaltet werden soll. Mit anderen Worten in dem kleinen Altstadtgassengewirr war das Naviding hoffnungslos überfordert. Ich kann mir auch nicht vorstellen, das da jede dieser kleinen Minigassen, die teilweise nur ein Fahrzeug breit waren, im Navi drin waren.

Irgendwann kristallisierte sich jedoch heraus, das wir mehr oder weniger einen Block jetzt schon von ungefähr jeder Richtung einmal umkurvt hatten. An einer Stelle war eine kleine Ministraße zwischen den Häusern, wo aber ein großes Durchfahrtsverbots-Schild stand. Bei genauerem Hinsehen war da aber so eine Art kleines Zusatzschild angebracht, auf dem sinngemäß stand, das das Durchfahrtsverbot nicht für Gäste des Hesperia Hotels gelten würde. Gäste dürften hier (trotz Einbahn) ruhig durchfahren. Hmmm. Ahhja!

Als wir beide sicher waren, das wir den Sinn trotz unserer kaum vorhandenen Spanischkenntnisse gleich aufgefasst hatten, sind wir also durchgefahren. Links und rechts waren ca. 2 Zentimeter Platz, diverse Fußgänger sind vor uns in Hauseingänge geflüchtet, aber siehe da ! Plötzlich standen wir vor dem Hesperia ! Unglaublich.

  

Nach dem Abenteuer das Hotel zu finden haben wir erst mal ne Pause eingelegt. Später sind wir raus, um den Rest des Tages noch zu nutzen. Und ja, das Hotel war wirklich nahe der Kathedrale. Zwei Plätze überquert und schon war man da. Allerdings war hier noch deutlich zu viel Betrieb. Die Leute standen in einer langen Schlange zur Türe raus. Ne musste jetzt nicht sein.

So haben wir uns noch ein wenig in den Gassen rund um die Kathedrale umgeschaut. Die Gassen sind so etwas wir ein arabischer Basar. Unendlich viele kleine Lädchen, mit unglaublich viel Krimskrams, Wasserpfeifen, Gewändern und den unvermeidlichen Touristensachen. Zwischendurch gibts auch mal Lädchen, die Gewürze oder recht exotische Lebensmittel anbieten. Also hier kann man schon ein wenig rumschlendern. Genauer nachschauen sollte man aber nicht, denn dann kommt garantiert jemand auf einen zugerannt und will einem recht penetrant etwas andrehen.

Also wir uns an der Kathedrale vorbei durchs Viertel gekämpft hatten, standen wir an der Hauptstrasse, der Gran Via de Colon. Laut unserer Karte musste man nur diese Gran Via runtergehen und noch ein wenig der Avenida de la Constitucion folgen und man war am Plaza de Torros. Laut Karte so um die Ecke. In Wirklichkeit war das schon noch eine ganze Ecke zu gehen. Aber es hätte schlimmer kommen können. Wir haben uns die Geschäfte angeschaut an der Hauptstraße und ein zwei kleine Schlenker in Parks gemacht und irgendwann standen wir dann vor der Stierkampfarena.

  

Wirklich was los war ja nicht. Aber eines der Restaurants hatte auf. Innen sah es auch recht urig aus. Und die hatten Bundesligafußball laufen. Draußen war der Kellner allerdings etwas schnarchig, er kam immer erst wenn schon Staub in unseren Gläsern war. Unaufdringlicher Service wird das glaube ich auch genannt :-)

Wir haben uns noch mit nem Stier-Burger und ein paar Pommes gestärkt und ein paar Bierchen geschlürft und einem selbsternannten Parkplatzverteiler zugeschaut, wie er Autofahrer dirigierte damit sie in die von ihm zugewiesenen Parklücken an der Straße fuhren um nachher das was für zu kassieren. Es haben sich sehr lustige Szenen abgespielt.

Zurück laufen hatten wir keine Lust. Kurz haben wir die Möglichkeit des Hop-On-Hopp-Off - Touristenbus mal diskutiert. Aber das lohnt sich in Granada nicht so richtig. Kathedrale, Alhambra, Stierkampfarena und noch ein paar andere Stops, das wars aber auch schon und das für über 20 Euro. Ne. Wir haben uns an der nächsten Bushaltestelle einen der Stadtbusse für 1,20 geschnappt und sind mit dem gefahren. So viel falsch machen kann man hier nicht. Circa dreiviertel aller Busse fahren eh immer an der Kathedrale vorbei.  Wir sind ein wenig weiter dringeblieben und sind irgendwo westlich der Kathedrale ausgestiegen. Von fast am Fluss sind wir dann kreuz und quer durch das Viertel zurück in Richtung Kathedrale gegangen.

Dort war jetzt nichts mehr los, und so haben wir noch schnell die Kathedrale mitgenommen. Kann jetzt garnicht so sehr viel sagen dazu. Ist drinnen vor allem riesig groß. Sehr prunkvolle Orgel. Ansonsten ist mir da garnicht so viel aufgefallen.

  

  

Wir haben dann im Hotel ein wenig die Beine hochgelegt, wir waren heute dann doch noch mehr marschiert, wie ursprünglich geplant. Später, so gegen 20 Uhr sind wir dann wieder los, für die abendliche Nahrungsaufnahme. Zuerst sind wir vom Hotel aus ein wenig die ein oder andere Gasse entlang. Alle Gassen hier im Umkreis waren mehr oder weniger dicht vollgestopft mit Restaurants mit Tischen draußen und viel Betrieb. Aber irgendwie hat uns da nix wirklich zugesagt. Wir sind dann zwei Plätze weiter und dort (es war irgendwas mit Pescaderia oder so) haben wir uns niedergelassen. Hier war es schön ruhig. Essen war OK. Nichts berühmtes, aber OK. Der Kellner war leicht überfordert, weil er für den kompletten Außenbereich scheinbar alleine war. Beim Bezahlen hat er unsere Rechnung mit dem Nachbartisch verwechselt. So haben wir dann auch mitgekriegt, das die Leute nebenan auch Deutsche waren. Wir haben noch ein wenig gequatscht und Granada-Tips ausgetauscht.

Dann sind wir auch ab ins Bettchen. Morgen stand Alhambra aufm Programm.

 

       Zuheros und Priego de Cordoba  


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