30.08.2010 - Oper, ausführliche Stadterkundung und U2 Konzert
 

Auch heute morgen, bzw. Mittag erst mal den Blick in den Wetterbericht vertieft. Heute sollte es auch wieder ganz gut werden. Aber beim Kontrollblick aus dem Fenster stimmte irgendwas nicht. Regen ? Äh Moment mal, wie war das noch mit der Vorhersage ? War jetzt nicht wirklich schlimmer Regen, aber immer so ein leichter nervender Niesel.

Hm. Doof. Da ist mir die zündende Idee gekommen, mal zur Oper zu gehen und zu schauen, ob es da noch irgendeine Führung gab. Und tatsächlich, Sonntags war Mittags um 12 noch ne Tour. Super. Da war ich zumindest mal für ne Dreiviertelstunde im Trockenen.

  

Also habe ich eine Führung durch die Wiener Staatsoper gemacht. Was soll ich sagen, das war sogar sehr interessant. Die Frau, die diese Führung gemacht hat, hat recht viel erzählt, was so in die Kategorie "Anekdoten" fällt und in unserer Gruppe waren ein paar dabei, die sogar richtig gute Fragen gestellt haben. Der große Saal ist schon beeindruckend. Eine wirklich tolle Randnotiz ist, das die sogar Stehplätze haben. Und die sollen sogar sehr begehrt sein und nicht wirklich teuer. Stehplätze in der Oper. Das ist mal was, was man nicht alle Tage sieht.

  

Und ja, yippiie. Als ich nach der Führung wieder draußen war, war es tatsächlich zum einen trocken und zum anderen aufgeklart das sogar die Sonne rauskam. Super Idee das mit der Oper als Lückenfüller *selbstaufdieSchulterklopf*.

Von der Oper sind es durch die Fußgängerzone nur ein paar Meter zum Stephansdom. Da habe ich aber nicht genauer nachgeschaut. Nur von außen. Doof war, das an Ecken und Enden gebaut wurde und ein großer Teil des Doms mit Baugerüsten verstellt war.

Von dort wieder zurück, die Straße vor der Oper beim Sacher rechts abgebogen gehts zur Albertina. Das ist eine Kunstgalerie. Von hier ist es nicht weit zur Kapuzinergruft, auch Kaisegruft genannt. Hier wurden seit 16hundert irgendwas alle Habsburger beigesetzt. Erst mal gehts hier ein paar Treppen nach unten. Die Räume sind aber nicht wirklich "gruftig", das sind eigentlicher eher moderne Räumlichkeiten. Wo bei den ersten die hier beigesetzt sind die Särge eigentlich doch recht schlicht sind, werden die Grabmäler bis in die jüngere Zeit immer größer und prunkvoller. Das geht dann so weit, das man plötzlich vor einem riesigen Ding steht, wo man als Person ganz klein neben dran aussieht. Die ganzen Verzierungen mit Totenschädeln und Skeletten sind wirklich cool. Der Wiener weiß, wie man mit einer schönen "Leich" umgeht *grins*

  

Im letzten Raum steht das der Sarg vom Franz und von der Sissi. Beim Franz werden auch heute noch jeden Tag frische Blumen und Kerzen aufgestellt.

Nach dem kurzen Abstecher in die Unterwelt bin ich von der Gruft zum Dorotheum gegangen. Dieses Dorotheum liegt im Antiquitätenviertel ist ein riesiges Auktionshaus und wird von den Wienern auch "'s Pfandl". Drinnen meint man fast, man wäre in einem mehrstöckigen Einkaufszentrum gelandet. Man findet sich ein wenig schlecht zurecht. Aber hat man einma die großen Ausstellungsräume erreicht, wo die ganzen Pfandgegenstände zur Ansicht stehen, ist man mittendrin.

Irgendwie fand ich schon, das das alles was hier rumstand ziemlich kitschig war und einfach nur hoffnungslos überteuert. Irgendwie hatte ich teilweise bei den schreiend kitschigen Sachen da den Eindruck, das der Vorbesitzer wohl froh darüber war, das irgendeiner noch was dafür bezahlt hat. Naja. Ich habe ein wenig rumgestöbert und bin dann weiter.

Weiter ging es durch Graben und Kohlmarkt, was im wesentlichen eine fette Fußgängerzone mit vielen Geschäften ist. Auch ein paar alteingesessene Cafehäuser, wie Cafe Bräunerhof und Cafe Demel (mit original Schild : K&K Hofzuckerbäckerei an der Tür !), sind hier in der Nähe.

Erst ging es in die Perterskirche. Schön prunkvoll. Hat mir gut gefallen. Nur der Penner, der vor dem Alter lag und die ganze Zeit laut lärmte "Raus aus meiner Kirche, hier wohne ich" hat die Stimmung ein kleinwenig zerstört. Irgendwie hat da auch keiner was gemacht. Scheinbar wohnte der wirklich da, so wie das aussah. Garnicht so weit weiter steht man dann vor der Pestsäule. Ist schön anzusehen und ein Foto wert. Das wars aber auch schon.

  

Von der Pestsäule sind es die Fußgängerzone weiter geradeaus nur wenige Schritte und man steht vor der Hofburg. Vom Platz davor (der Josefsplatz) links abbiegend, kommt man zu den Lipizzanerställen der Hofreitschule. Auch wenn man nicht weiß, das das da ist, findet man den Weg, s riecht doch ziemlich nach Pferd. Im Eingangsportal der Hofburg geht es direkt zum Ticketbüro für die Hofreitschule. Hier kann man Karten reservieren für Veranstaltungen und auch Karten kaufen für das morgendliche Training. Dafür war ich natürlich hoffnungslos zu spät. Ich hätte aber auch kein Geld ausgegeben ein paar Pferde rumlaufen zu sehen.

  

Der innere Burghof der Hofburg ist sehr schön. Von hier geht es noch ab zu den Kaiserappartements und zur Schatzkammer. Beides kostet Eintritt. Das habe ich mal ausgelassen. Bei der Schatzkammer kann man durch die Tresortüren runter bis zur Kasse gehen, weiter gehts nicht ohne zu zahlen. Das wars mir nicht wert.

Über den Burgplatz gehts weiter und man steht auf dem Heldenplatz und hat die neue Hofburg erreicht. Im wesentlichen ist das hier aber auch nur ein großer Platz, gerade aus das Burgtor/Heldentor und die Gebäude linker Hand im großen Halbkreis sind meines Wissens nach Museen. Einen schönen Ausblick hat man schon, von den Treppen die zu den Gebäuden hochführen. Einen guten Überblick über das Heldentor und die Museen linker Hand, über die Hofburg rechter Hand und über den Heldplatz bis zum Rathaus gerade aus.

Auf dem Heldenplatz fand heute eine Art Bauernmarkt statt, wo alle möglichen Regionen Österreichs ihr Spezialitäten präsentiert haben. Ein paar leckere Happen später habe ich mich geradeaus am Theseustempel (gesperrt wegen Bauarbeiten) durch den Volksgarten hindurch aufgemacht. Durch den Volksgarten hindurch (hier gibts viele Bänke für ne schöne Rast) steht man am Renner Ring / Lueger Ring und hat das Burgtheater rechts neben sich. Das Burgtheater habe ich mir jetzt nicht genauer angeschaut, da ich auch kein Interesse an einer Vorstellung hatte. Ich habe die Straße überquert und mich zum Rathus begeben.

  

Auch auf dem Platz vor dem Rathaus war ne Menge los. Das war auch so eine Art Essens-Veranstaltung, allerdings mit Sachen aus aller Welt. Da gabs na australische Bude und ne indische Bude und und und. Überall gabs dann Sachen aus den jeweiligen Ländern zu futtern. Unmittelbar vor dem Rathaus waren Zuschauerränge aufgebaut. Dort war Open-Air-Kino. Durch die riesige Leinwand am Rathaus, war das leider für ein Foto recht verbaut.

Geht man auf dieser Straßenseite wieder die Straße ein wenig hoch, steht man vor dem Parlament. Das Gebäude mit den Säulen ist wirklich schön, die vergoldeten Figuren auf dem Dach machen was her. Hier auf den Treppen habe ich eine kleine Rast gemacht. Ob man das Parlament auch besichtigen kann (also Innen) habe ich nicht weiter geprüft.

  

Irgendwie ging es hier dann Schlag auf Schlag. Alles war doch recht nah zusammen. Rathaus, Parlament und nur drei Meter weiter zwei riesige Museen. Kunsthistorisches und Naturhistorisches Museum mit riesiger Grünanlage dazwischen. Ich habe die beiden Museen jetzt nicht genauer betrachtet. Mir stand der Sinn jetzt am Nachmittag nicht mehr so sehr nach Museum.

Mittlerweile hatte ich mir die Füße auch recht plattgelatscht. Wurde Zeit, das sich das Programm zum Ende neigte. Was ich noch gemacht habe war, am Museumsquatier vorbei die Burgstraße hoch in die Spittelberggasse zu gehen. Diese Ecke hier, der Spittelberg, ist mittlerweile bekannt  dafür, so eine Art Ausgehviertel zu sein, mit vielen Cafes und original "Beiseln" mit typischer Hausmannskost. Also alles eher original Wienerisch hier. Ich bin mal durch die Spittelberggasse und die angrenzenden Straßen gebummelt. Joooo. War ganz nett. Ich glaube aber, hier muss man am Abend hin, wenn dort wirklich was los ist.

  

Jetzt wurde es, so gegen 17 Uhr, auch letztendlich Zeit sich mal in Richtung Stadion zu orientieren. Erst mal bin ich noch wo eingekehrt um was zu futtern und habe mich dann ganz stilecht mit die Linie "U2" in Richtung "Stadion" zu U2 im Stadion begeben.

Nach Essen und doch recht langwieriger Bahnfahrt war ich so gegen halb sieben im Stadion. Natürlich war schon die Hölle los, ich habe es aber doch noch in Front Of Stage auf der Adam-Seite geschafft. Dieses Ernst-Happel-Stadion ist schon ein großer Pott. Und jetzt vorne vor der Bühne mit dreiviertel des Stadions im Rücken, war schon jetzt ein ganz besonderes Gefühl.

Das Konzert war routiniert gut. Bono gut drauf. Allerdings war für mich das Konzert als Erlebnis was ganz besonderes. Das erste Mal Front Of Stage war es ein wirklich sehr intensives Erlebnis. Klasse. Front Of Stage kann ich jedem wirklich nur empfehlen.

Nach dem Konzert zurück hatte ich ja schon arge Bedenken, wie die Leute alle wegkommen sollen. Aber das hatten die Wiener echt klasse im Griff. Die haben von der Bahnstation die Bahnen im Minutentakt abgefertigt. Am längsten hat der Fußweg vom Stadion zur Station gedauert. Wartezeit auf ne Bahn war fast garnicht.

  

Ein wenig nach Mitternacht war ich wieder am Hotel und konnte nach den langen Wegen am tag und dem langen Stehen beim Konzert endlich die Füße hochlegen. Good Night.

 

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