16.10.2007 - San Polo, Santa Croce, Märkte und Flughafen mit Bootsanschluß
 

So. Letzter Tag. Aber eigentlich schon noch fast ein ganzer Tag. Flieger ging um 21 Uhr, also genug Zeit.

Als Ziel für heute hatten wir uns das Viertel San Polo, Santa Groce und den Teil von Dorsuduro, der zum Wasser hin verläuft ausgesucht. Start war an der Bootsstelle San Silvestro. Von dort gings kreuz und quer durchs Viertel. Zwischendurch haben wir noch einer kleinen Konditorei gestoppt und einen Kaffee und was süßes eingeworfen. Auch hier hat jeder für nen Kaffee und ein dickes Teilchen so um die 3 Euro bezahlt. Dafür kriegt man bei uns bestimmt noch nicht mal ne Kaffee. Klasse.

Irgendwann sind wir dann auch wieder beim Da Renato vorbeigekommen und weiter durch die Gassen gegangen. Schöne Plätze, viele Kirchen und nicht viel Betrieb. Touristen waren hier wohl nicht mehr so viele unterwegs. Ein schöner Stop war auch noch auf dem Campo  San Giacomo dell Orio. Ein schöner begrünter Platz mit vielen Sitzgelegenheiten und etlichen Kneipen ringsherum und einer Kirche, die den Platz auf einer Seite beherrschte. Empfehlung. Der Weinladen Al Prosecco dort auf der Ecke. Netter Laden.

   

Irgendwann haben wir uns wieder zurück zum Canal orientiert und sind etwas oberhalb der Rialtobrücke beim Mercato. Ein großer Wochenmarkt mit ziemlich viel Fischzeug und großer Obst und Gemüsebereich. Immer wieder nett über einen Markt zu schlendern und zu schauen, was da so angeboten wird. Es gab auch viele Nüsse und Kastanien. Beim Gemüse stand oft explizit dabei, das es Sant Erasmo-Gemüse sei. Das scheit recht beliebt und auch teuer zu sein. Einen Platz weiter haben wir uns an einer kleinen Bar noch einen Spritz gegönnt. Also mein Fall wars nicht. Ein Spritz ist ein Mix aus ein wenig Weißwein mit Campari und noch Kram. Nix für mich. Aber der Venezianer als solches scheint darauf voll abzufahren. Unglaublich viele Leute waren dort und haben jeder ein paar Häppchen und "una spritz" gekauft.

Wir haben den Weg fortgesetzt und sind über die Rialto nochmals am Hintern von Gondolini vorbei Richtung WC. Und siehe da. Der kleine Brötchenladen hatte auf. Natürlich haben wir uns da mal mit einem Glas Wein ( 1 Euro ) durch die Auslagen gefuttert. Vieles war leider nicht ganz eindeutig zu identifizieren. Die hatten teilweise recht komische Zusammenstellungen. Beispiel ? Brötchen mit Zucchini, Nusssoße, Frischkäse, Pistazien, Ruccola, Walnüsse und und und. Wahlweise auch wild miteinander kombiniert.

   

Gut gesättigt und den ein oder anderen Wein später sind wir weiter. Ziel : per Boot nach Accademia und zu Fuß weiter. Die schnurgerade Rio terra Antonio Bragadin führt direkt auf die andere Seite des Stadteils ans Wasser. Da gabs ne tolle Eisdiele, deren Eis ich noch genossen habe. An der Uferpromenade ging es erst mal hoch in Richtung der großen Schiffsanlegestellen. Hier werde die großen Seefähren abgefertigt und so richtig weiter ging es hier auch nicht mehr. So sind wir umgekehrt. An der Brücke "Ponte Lungo" kann man ein Stück den Kanal hoch eine Gondelwerft sehen. Ein wenig sah das Haus und der Platz davor recht chaotisch aus. Es waren aber Menschen dort am Arbeiten und diverse Gondeln am bearbeiten.

Weiter die Promenade herunter kommt man an vielen schönen Häusern vorbei und eigentlich hatten wir den Plan bis ganz unten zur Spitz zu gehen und dort herum an der anderen Seite wieder herauf. Ging leider nicht. Kurz vor der Spitz war wegen Bauarbeiten gesperrt. Also ein Stück zurück und einmal quer abgekürzt. Rausgekommen sind wir recht genau bei der riesigen Kirchen Madonna della Salute. Auf der großen Freitreppe davor lies sich ganz gut eine Rast einlegen und das Treiben beobachten. Weiter unten ab der Dogana da Mar, der Meereszollstation, war auch auf dieser Seite der Durchgang gesperrt, so das wir heute nicht mehr zur Spitze gekommen sind.

   

Jetzt am Nachmittag haben wir uns dann so langsam aufgemacht und sind Richtung Hotel zurückgeschippert um das Gepäck aufzusammeln. Wir haben jeder noch ein wenig eingekauft ( Süßigkeiten, Grappa und sowas ) und sind dann zu Flughafen. Wir hatten uns entschlossen per Boot zum Flughafen zu fahren. Also per Boot zur Fondamente Nova und das Flughafenboot geschnappt. 12 Euro kostet die Fahrt. Ein Flughafen mit Bootsanschluss, das ist auch mal was neues.

Eigentlich hat es sich aber nicht wirklich gelohnt. Die Fahrt dauert länger und ungefähr 4 mal so teuer wie der Bus.

Nach ein wenig rumlungern am Flughafen gings dann nach Köln zurück. Dort musste ich feststellen das man mein Auto abgeschleppt hatte und ich musste mich erst noch damit befassen mein Auto wieder auszulösen. grrrr. Doch konnte die guten Eindrücke aus Venedig nicht trüben. Nur der Billigflug war nach Zahlung der Abschleppkosten nicht mehr ganz so billig *grins*

Eindrücke :

Venedig ist toll. Das Ambiente ist einmalig. Hält man sich etwas abseits und geht nicht in die typischen Touriläden ist Venedig auch nicht so teuer, wie überall geschrieben wird.

Einen Stadtplan sollte man auf alle Fälle haben. Sonst ist die Verlaufgefahr sehr groß.

Ausflug auf die umliegenden Inseln lohnt, auch wenn man auf Murano kein Vermögen für Glas ausgeben will. Bei Sant Erasmo unbedingt Mückenschutz mitnehmen. Laut Reiseführer ist das Lokal auf Sant Erasmo sehr zu empfehlen. Wie geschrieben, da gehts erst so ab 19 Uhr los.

Grundsätzlich zu Essen : In Venedig kann man es sich gut gehen lassen. Morgens angefangen mit nem Caffe für 80 Cent und kleinen Häppchen an der Theke, Mittags weitere Häppchen mit einem Spritz oder einen Glas Wein ( una ombra = ein kleiner Schatten, so heißt das in Venedig ). Abends dann in einer kleinen Trattoria oder Osteria ein schönes Abendessen. Wie gesagt, wenn man sich etwas umschaut muss es garnicht teuer sein. Beim Abendessen sollte man sich schon an die Gebräuche halten und schon brav die einzelnen Gänge ( primo, secondo ... ) durchbestellen. Sonst könnte man den einen oder anderen verständnislosen Blick ernten.

Trinken : Bier ist sehr teuer in Venedig. Wer nicht starr auf Bier festgelegt ist, der kommt um einiges billiger mit Wein davon. Halber Liter Hauswein, meist rot, gibts für ungefähr 3 Euro.

Sicherheit : ich habe mich in keiner Minute in Venedig unsicher gefühlt. Wir haben teilweise die kleinsten und verwinkelsten Gassen, auch bei Dunkelheit, betreten, ohne das wir das Gefühl haben mussten gleich gemeuchelt zu werden. Es mag auch daran liegen, das auch wirklich in der hintersten Ecke noch irgendwo ein Lokal oder Laden ist und deshalb eigentlich überall noch andere Leute unterwegs sind.

Unterkünfte : uff, teuer. Unser Hotel, über bookings.com gebucht war noch eines billigeren. 110 Euro die Nacht. Das Hotel war echt gut und es gab nichts auszusetzen, aber doch einfach teuer. Nach oben gibts in Venedig anscheinend keine Grenze. Ich habe auch recht lange gesucht, bis ich was bezahlbares hatte. Ich kann das Ca' Fontanea empfehlen. Hotel ist gut, Leute freundlich, Lage sehr gut, direkt bei der Schiffshaltestelle Tre Archi, sehr ruhige Lage. Nur die Kirchenglocken im halbstundentakt am Sonntag haben genervt.

Flug : Geflogen bin ich mit TuiFly für insgesamt 54 Euro ( hin und zurück incl. allem ). Da kann man mal nicht meckern :-)

   

 

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