23.10.2007 - Ab nach Valencia
 

Mein neuer Lieblingsflugdienst, die TUIFly, hat uns auch an diesem saukalten Dienstag Morgen ohne Probleme von Köln nach Valencia verschifft. Nachdem wir uns in Köln auf dem Weg vom Parkhaus zum Terminal noch die Pfoten abgefroren hatten, konnten wir in Valencia direkt mal die Jacken ausziehen. Super Wetter, noch gute 20 Grad.

Von Flughafen fährt ganz unkompliziert die UBahn in die Stadt. Mit einem kleinen Taschen-Miniwörterbuch ausgestattet haben wir uns am Automat direkt mal ne 10er-Karte gekauft. 10 Fahrten für 8 Euro, kann man nicht meckern. In der Tourist Info am Flughafen gabs dann noch nen großen Doppel-A3 Faltplan mit Stadtkarte. Auf dem haben wir während der Fahrt schon mal grob ausgelotet, wo wir denn so hin müssen um das Hotel zu finden.

Das Hotel lag an einer der vielen Hauptstraßen ein wenig vom Altstadtkern entfernt, jedoch locker in Gehreichweite zur UBahn-Station. Ich glaube "Aragon" sind wir immer raus. Dreimal ums Eck und einmal über die Straße und schon waren wir da.

Das Hotel super. Sehr gute Quali für 60 Euro die Nacht. Da wars zuletzt in Venedig noch doppelt so teuer für die hälfte der Qualität.

Nach Auspacken haben wir einen Plan gemacht. Erst mal zu Fuß weiter und grob Richtung Bahnhof und von dort durch die Altstadt. Gesagt getan. Geht man in Valencia so durch die Straßen, dann kommt man regelmäßig an recht breiten Pisten, riesigen Kreisverkehren und großen Kreuzungen mit begrünten Plätzen in der Mitte vorbei. Also Platz fürs Autofahren haben die gelassen. Das muss man zugeben. An einer Stelle habe ich mal 6 Abbiegespuren gezählt. Trotzdem war eigentlich überall Chaos. Von 4 Fahrspuren waren mindestens 2 zugeparkt. An Zebrastreifen musste man bei grün immer einen vorschicken um zu kucken ob man auch wirklich gefahrlos queren konnte und hupen und schimpfen war allgegenwärtig. Alles in allem recht laut.

   

Schließlich sind wir mit der Karte vom Tourist Büro auch irgendwann am Bahnhof rausgekommen. Schönes altes Gebäude, die Schalterhalle wunderschön erhalten und restauriert. Direkt daneben die Stierkampfarena von Valencia. Allerdings war diese Woche nix los, es wurde für eine Pferde-Reitshow umgebaut.

Vom Bahnhof aus gehts geradewegs zum Plaza Ayuntamiento, wo zur einen Seite das prächtige Rathaus und zur anderen Seite das ebenso prächtige Postgebäude prahlt. Allgemein muss ich sagen, das entlang der Hauptstraßen und der Plätze wirklich unglaublich viele schöne und prächtige Häuser stehen. Sehr schöne Architektur.

Bei der Post vorbei, in die etwas kleineren Straßen hinein, kommt man am Gebäude der Banco de Valencia vorbei. Ein sehr schönes Eckhaus, reich verziert im oberen Teil. Da war auch noch ne Tourist Info, die auch so etwas wie einen Reiseführer für uns hatten. In diesem waren Routen erklärt und was da so links und rechts des Weges an interessanten Sachen zu sehen war. Sehr gut gemacht.

Mit diesem Heftchen ausgestattet sind wir dann weiter kreuz und quer durch die kleinen Gassen bis wir am Rand des Altstadtkerns auf den Grüngürtel gestoßen sind, der Valencia einmal durchquert. Das ist ein trockengelegtes Flussbett, welches man zu Gärten und Grünanlagen umfunktioniert hat. Wir haben auf dem Weg so ziemlich jeden Palast, Platz, Kirche oder ähnliches abgeschritten, der in unserem Führerheftchen eingezeichnet war. Zwischendurch gabs mal ne Rast in einem "original von Guinnes lizensierten Irish Pub". Diese Lizenz musste man allerdings dort auch teuer bezahlen. Nun ja.

   

Von hier oben gings wieder zurück durch die kleinen Gassen und wieder an unzähligen Kirchen, Plätzen, Palästen und Regierungsgebäuden vorbei, bis wir irgendwann bei der Kathedrale angelangt waren. Dieser haben wir uns von hinten vom Plaza Virgen aus genähert. Äußerlich garnicht so spektakulär, erklärte uns der Reiseführer, das in dieser Kathedrale der Heilige Gral aufbewahrt wird. Dieser eine Heilige Gral, den Indiana Jones im dritten Teil der Filme schon gesucht hatte.

Als wir in die Kirche rein wollten, wurde aber gerade ne große Touristengruppe eingeschleust und den Trubel wollten wir uns nicht geben. Wir haben den Besuch erst mal vertagt. Am Platz vor der Kirche, dem Plaza de Reina kann man sich ausruhen. Dort stehen viele Bänke. Rund um den Platz haben sich viele Bars niedergelassen und der Hunger meldete sich schon ein wenig.

Aber erst mal ging es weiter und nächster Stop war in einer Horchataria um eine original Horchata zu trinken. Das soll der absolute Lieblingsdrink der Leute hier sein und ist eine Milch aus Erdmandeln. Nun jaaaa. Die ersten Schlucke waren sehr ... äh... ungewöhnlich und schließlich war ich froh, den Becher leerbekommen zu haben. Also mein Lieblingsdrink wirds nicht.

   

Von hier wars nicht mehr weit zur großen Markhalle, dem Mercado Central. Dort war aber allerdings schon zu. Es war auch schon ungefähr 6 Uhr. Unweit des Marktes ist die La Lonja, die alte Seidenbörse von Valencia. Hier war noch auf und der Eintritt frei. Die Haupthalle besteht aus riesigen und hohen gedrehten Säulen und sieht wegen der Höhe sehr luftig aus. Einen Raum weiter gibts schöne Glasfenster mit blauem Glas und über den Hof ein Treppe rauf kommt man in einem Raum, der einen mit seiner güldenen und wuchtigen Holzdecke fast erschlägt. Sehr detailliert sind hier rund herum Figürchen ins Holz geschnitzt und die goldenen Applikationen sehen wirklich beeindruckend aus.

In unseren Reiseführerheft stand drin, das hier in der Nähe eine beliebte Musikbar sein sollte, das Radio City. Wir waren so gegen 19 Uhr dort, aber alles noch zu. Mit unseren nicht vorhandenen Sprachkenntnissen konnten wir das Schild an der Tür auch nicht so genau deuten, klar war zumindest, das erst später aufgemacht wurde.

Jetzt haben wir uns endgültig auf die Suche nach etwas essbarem begeben. Vorher aber, weil überall noch nix los war ( die Spanier gehen alle immer recht spät weg abends. Da gehts erst ab frühestens 20 Uhr los ), sind wir noch ins Cafe Madrid gegangen und haben uns ein oder zwei Bierchen genehmigt.

   

Draußen hatte es angefangen zu tröpfeln und wir hatten auch keinen Bock mehr weiter zu marschieren und so haben wir uns zwei Straßen weiter ins erstbeste Restaurant begeben. Die hatten draußen ein Schild wo ein Menü mit Paella, Hauptgericht und Nachtisch angeboten wurde für ein paar Euro. Das haben wir auch genommen. Nun ja. Wir waren schon mal besser essen. Die Bedienung hat uns so stolz ihre Englischkenntnisse vorgeführt, das sie darüber einen Teil der Bestellung vergessen hat. Bis das Fehlende da war und der Nachtisch noch eingefordert war waren es irgendwann auch so 22 Uhr und wir haben uns zur nächsten UBahn begeben und uns zum Hotel aufgemacht.

Fazit des Tages : Das Rumlaufen im Altstadtkern dauert seine Zeit. Da kann man schon nen Tag mit verbringen. Aber schön isses, das muss man sagen. Und morgen wird bei der Wahl des Abendessens mehr Sorgfalt verwendet.

 

        


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