10.10.2010 - Die Thermen, eine Pyramide und noch ein bisschen Vatikan
 

Soderle. Letzter Tag. Mein Flieger geht irgendwann am frühen Abend so das ich noch genug Zeit habe, den ein oder anderen Programmpunkt abzuhaken.

Mit dem Bus geht es wieder zum Bahnhof. Heute noch mehr Betrieb im Bus, man steht wie die Ölsardinen. In der UBahn ist es nicht wesentlich anders, ich bin froh als ich am Cirus Maximus endlich raus bin. Mein Ziel sind die Caracalla Thermen, die nur unweit des Circus auf der anderen Seite der unglaublich stark befahrenen Straße liegen.

Eintritt hier 6 Euro. Die Caracalla Thermen waren so ziemlich die größten öffentlichen Badeanlagen im alten Rom und haben sich auf einer Fläche von fast 11 Hektar erstreckt. Da gab es warme Bäder, kalte Bäder, Sport- und Freizeiteinrichtungen und sogar so etwas wie Tagungsräume, wo man mit einer ganzen Gesellschaft verkehren konnte.

  

Diese Thermen waren wohl von der Ausstattung die verschwenderischsten und prunkvollsten. Glas, Marmor. Statuen, Mosaiken, Säulen. Die meisten Bautn sind zwar zerstört, aber das große, ehemals mehrstöckige Haupthaus mit ein paar Nebengebäuden ist zumindest mit seinen Mauern noch erhalten. Hier kann man sehr gut die Ausmaße erkennen. Auch sieht man an verschiedenen Ecken noch Spuren des einstmaligen Prunks. Es gibt sogar noch ein paar erhaltene Mosaiken.

  

Das Ganze Gelände ist sehr schön und grün und weitläufig. Man kann sich hier sehr schön aufhalten.

Von den Thermen bin ich nach Begutachtung alles interessantem denn wieder zur UBahn Station und zur Station Piramide gefahren. Diese Station heißt so, weil hier wirklich eine riesige Pyramide mitten in der Weltgeschichte rumsteht. Die Cestius Pyramide ist das Grabmal des Volkstribun Cestius, der nebenbei noch ein großer Ägyptenliebhaber war. Die Pyramide wurde für ihn gebaut und in die alte (damals noch nicht alt, sondern modern und neu) Aurelianische Stadtmauer integriert.

  

Ja. Und nun steht das Teil da inmitten des Verkehrs. Im Graben rund um die Pyramide sollte sich laut Reiseführer noch ein Hort für die streunenden Katzen der Stadt befinden. Davon konnte ich allerdings nicht so sehr viel entdecken.

Wenn man von der UBahnstation kommend vor der Pyramide steht, dann ist von hier aus gesehen auf der Rückseite der Pyramide ein kleiner Friedhof. Man muss einmal um die Pyramide rumgehen um zum Eingang zu kommen. Dies ist der alte protestantische Friedhof und soll sehr schön sein. Ich konnte dies leider nicht überprüfen, weil dort sonntags geschlossen ist.

  

Ich habe mich wieder abgesetzt und bin mit der UBahn zur Station Ottaviano gefahren. Beim Vatikan wollte ich nämlich noch kurz vorbeischauen. Schon auf dem Weg von der Station zum Vatikan ist mir der unglaubliche Betrieb aufgefallen. Als ich dann da war, konnte man vor lauter Leuten nicht mehr treten. Die Schlange für in den Petersdom stand einmal komplett über den ganzen Petersplatz und am Rand nochmal rum. Sowas hatte ich im Leben noch nie gesehen.

Ich habe mir das Spektakel noch ein wenig angeschaut und mich dann zur Engelsburg verzogen.

Bei der Engelsburg habe ich noch ein wenig Rast gemacht. Rein wollte ich nicht, weil hier auch wieder 8 Euro Eintritt verlangt wurden und ich nun endgültig keine Lust mehr hatte diese teuren Eintrittspreise zu bezahlen. So habe ich mir noch ganz umsonst die Statuen auf der Engelsbrücke einmal angeschaut und mich dann schließlich zur Bushaltestelle in der nähe der Engelsburg begeben.

  

Taktischerweise für der Bus hier als Express direkt zum Bahnhof. Praktisch. Allerdings war der Bus hinterher auch so voll, das der Fahrer garnicht mehr an den wenigen Haltestellen gehalten hat. Hätte eh keiner mehr reingepasst.

  

Vom Bahnhof wieder per Bus zum Hotel, dort Gepäck auslösen und wieder per Bus zurück zum Bahnhof und das anschließende Warten auf den Leonardo Zug zum Flughafen haben doch noch ganz viel Zeit gekostet. So war ich ganz pünktlich am Flughafen, nur um bei der Abfertigung das nächste Chaos vorzufinden. Unglaublich vile Menschen waren hier zum Checkin gekommen und ich hatte schon alle Hoffnung fahren lassen auf eine pünktliche Heimreise.

  

Vor mir war irgendeine 60+ Reisegruppe die auch einchecken wollten. Bei denen hatte sich aber die Erkenntnis noch nicht durchgesetzt, das wenn da drei Schalter auf sind, man sich auch an allen drei Schaltern anstellen kann. Als ich an allen vorbeimarschiert bin und an einem freien Schalter in drei Minuten eingecheckt hatte, habe ich sogar noch böse Blicke geerntet. tststs.

Kurz drauf bei der Security schon wieder Chaos. Gefühlt 100.000 Menschen standen hier und es wurde ohne erkennbares System irgendwelche Schlangen gebildet oder auch nicht. Chaos pur, was aber auch durch die noch viel chaotischeren italienischen Sicherheitstypen noch vergrößert wurde.

Alles in allem war ich schließlich dann doch ca. 15 Minuten vor Abflug bei Flieger und konnte sozusagen ohne viel Wartezeit mit der Germanwings nach Hause.

Und jetzt ist der Sommerurlaub und auch meine persönliche U2 Tour für 2010 endgültig zu ende.

The End. Fin.

 

          Lateran, Katakomben, Via Apia und Friedensschrein     


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