22.09.2004 - Route 66, Hoover Damm und Las Vegas Teil 2
 

Am Morgen haben wir die Motorräder zurückgebracht. Das Wetter hatte sich immer noch nicht wesentlich verändert. Es war immer noch bedeckt und windig. Von Flagstaff aus auf der Interstate 40  sind wir bei erster Gelegenheit auf die Mutter aller Straßen, die Route 66 angefahren.

Toll Route 66 ! Irgendwie fühlte sich diese Straße an wie jede andere. Ich glaube heutzutage wird da sehr viel reingelegt, was es schon längst nicht mehr gibt. Sogar die Motorradclubs die im Pulk mit vielen laut röhrenden Maschinen an uns vorbeizogen waren angepasst. Überhaupt habe ich den typischen Harley Fahrer eher als älteren Mann in Erinnerung, der, jetzt wo er sich so ein Gefährt endlich leisten kann, mal noch ein wenig "den Wilden" raushängen lässt. Natürlich gab's auch die ausgeflippten, langbärtigen Typen, die immer ne halbnackte Motorradbraut aufm Rücksitz hatten. Aber das war dann doch eher die Minderheit.

Also die Fahrt war wie jede andere, es gab auch nix besonderes zu sehen. Wenn nicht alle Nase lang diese kleinen "Route 66 Historic Route" Schilder gestanden hätten, hätte man es gar nicht bemerkt. Einzig der kleine Ort Seligmann kam mir wie ein Sammelsurium alle Route 66 Kuriositäten vor. Hier sah vieles herrlich ausgeflippt aus. Bei Kingman biegt man auf die Straße 93 ab, die einen dann zum Hoover Damm bringt.

Im Bereich des Dammes wurde sehr viel gebaut. Der Damm stellt das Nadelöhr dar, wo sich der komplette Verkehr nach Las Vegas drüberquälen muss. Man ist gerade dabei eine fette, mehrspurige Brücke in der Nähe des Dammes zu bauen. Eine paar Baustellen-Wartezeiten und eine Polizeikontrolle später sind wir am Damm angekommen. Rund herum waren alle Parkplätze belegt und überhaupt war ein heiden Betrieb.

Einen kostenpflichtigen Parkplatz haben wir bekommen und noch ein paar Worte mit dem Parkplatzwächter aus Australien (Hi, I'm Bert from Australia) gewechselt. Leider konnte er uns seine ereignisreiche Lebensgeschichte nicht komplett erzählen (irgendwo beim x-ten Militäreinsatz bin ich auch nicht mehr mitgekommen) , da er ja auf dem Parkplatz kassieren musste.

Am Damm, bzw. am Visitor Center haben wir uns entschlossen wenigstens hier die Führung in den Damm mitzumachen. Das hat sich jedoch im Nachhinein nicht als der Brüller herausgestellt. In Massenabfertigung wird man nach kurzer Einführung in den Aufzug gesteckt, der runter in den Damm fährt. Durch einen langen Gang kommt man in die große Halle wo die Turbinen Strom produzieren. Das schaut man sich an und wird dann wieder in den Aufzug nach oben befohlen. Der Rest der "umfangreichen Tour" steht unter dem Zaubermotto "self guided" ! Irgendwie hatte ich nachher den Eindruck, das die Tour im Glen Canyon Damm bestimmt interessanter gewesen wäre. Das hier war Massenviehhaltung.

Von hier nach Las Vegas war's nicht mehr weit. Schon im weiten Einzugsgebiet von Las Vegas (also schon mitten in der Wüste) kann man sich schon vor lauter Casinos kaum noch retten. Die Werbung wird auch immer größer und greller. Schließlich ist man auf einer der vielen Autobahnen in die Stadt. Das erste was man genau erkennen kann ist der Stratosphere Tower. Dort wollten wir heute auch übernachten, das hatten wir auf der Fahrt schon über eine Hotel-Buchungsagentur (ich glaube hotels.com) klargemacht. Die Nacht im Stratosphere sollte uns 65 Dollares kosten. Den Turm immer als große Kompassnadel vor Augen haben wir uns aus den Außenbezirken zielsicher zum Strip vorgearbeitet.

 

Als es dunkel wurde sind wir nach Downtown gefahren. Wir wollten das "Fremont Street Experience" erkunden. Downtown hatten wir beim ersten mal ja gar nicht gesehen, weswegen dies ganz oben auf der Liste stand. Das Steet Experience ist im wesentlichen eine komplett überdachte "Fußgängerzone" entlang der etliche bekannte Casinos liegen (z.B. Golden Nugget, Horseshoe). Auch der Pioneers Store mit dem bekannten Cowboy ist hier zu finden. Der Clou an der Sache ist, das die Überdachung nicht einfach ein Dach ist. Nein es ist vielmehr ein gigantischer Videobildschirm. Alle 45 Minuten gehen ringsum alle Lichter aus und auf einer Länge von ein paar hundert Metern gibt's eine Videoshow im Dach !

  

Mit kurzen Worten : Es sieht gigantisch geil aus ! So was hat man garantiert hier bei uns noch nirgends gesehen.

  

Später am Abend (man kann sich hier toll die Zeit vertreiben, wir haben garnicht gemerkt, das es schon 21 Uhr waren) sind wir zurück zum Stratosphere um dort die Achterbahn und die neue Attraktion namens X-Scream zu testen. Beim X-Scream wird man über den Rand des Turms gefahren und praktisch drübergehängt und gekippt. Hörte sich auf alle Fälle mal toll an.

An der Kasse sagte man uns, das es im Moment eine Wartezeit von über einer Stunde gäbe. Darauf hatten wir keinen Bock und sind deshalb was essen gegangen. Die Wahl des Abends war das Outback Steakhouse am Strip (ungefähr in Höhe des Paris Casino). Huiiii. So ein riesiges Stück Fleisch hatte ich auch schon lange nicht mehr. Wir haben später noch länger mit zwei Typen von Nachbartisch geplaudert. Die hatten gehört, das wir deutsch sprachen und einer von denen war mal in Deutschland. Tja so kommt man ins Gespräch.

  

Gut ausgestopft von sehr viel Steak und gutem Bier ging's zu Fuß zurück zum Tower und kurz vor Torschluss um 0 Uhr (oder war es schon 1 Uhr ? Weiß nicht mehr) noch hoch und den X-Scream ausprobiert. Man ist das lahm. Schnarch. Also da muss man nicht draufgehen. Da gibt's auf jeder Kirmes was besseres.

Nach ausgiebigem Fotoshooting vom Tower war dieser lange Tag dann auch beendet.

  

 

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