13.09.2004 - Capitol Reef und Goblin Valley
 

Am Morgen sind wir durch den Park gefahren. Als typischer Landschaftspark gibt's genügend Viewpoints, die direkt von der Straße aus angesteuert werden können. Wir haben auch zuerst einmal an einer Stelle angehalten, von der man von einem Felsplateau in der Tiefe schöne "Goosenecks", also tiefe Flusswindungen, sehen konnte. In dieser Kante waren aber Viewpoints irgendwie geknubbelt. Da gabs viel zu sehen. Dieser Nationalpark ist noch recht neu. Wenn ich es richtig im Kopf habe, dann wurde er erst vor ein paar Jahren zum Nationalpark erklärt (irgendwas von Bill Clinton spukt mir da im Kopf rum, kann aber sein, das ich das mit was anderem verwechsle). Am Parkeingang gab's kein Rangerhäuschen. Stattdessen war "Selbstverzollung" angesagt. Da mit Nationalparkpass die Einfahrt aber sowieso frei war, haben wir uns darum nicht gekümmert. Deshalb haben wir von hier auch keine Nationalpark Karte, so das ich ein wenig aus meinem Gedächtnis die Namen ausgraben muss.

Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher, aber ein großer Teil der Parksehenswürdigkeiten liegen an einer langen Stichstraße (so 20 Meilen), die mitten in den Parkinnereien endet. Das heißt, man muss den Weg hinterher wieder zurück fahren, eine Durchfahrt gibt's nicht. Entlang dieser Stichstraße liegen zunächst noch grüne Täler mit vielen Obstbäumen und auch ein paar Selbstpflück-Plantagen. Ein paar historische Häuser und ein oder zwei Campingplätze runden das Angebot ab. Weiter in den Park hinein, wirds immer, äh, staubiger. Mit beeindruckenden Felsformationen auf der einen Seite und weiter Wüsten- und Geröllfläche auf der anderen Seite geht's weiter in den Park hinein. Am Ende der Straße geht's dann in die Capitol Gorge hinein. Am Parkplatz hier ist Ende und um die Gorge zu sehen, muss man schon zu Fuß weiter.

 

Der Park wirbt auch mit Butch Cassidy und Sundance Kid, die sich angeblich anno dazumal hier irgendwo mal versteckt haben. Es geht an einer Stelle auch ein Fußweg in die Berge um sich genau diese Stelle anzusehen. Da es aber heute auch übelst heiß war, haben wir uns im Wüstenbackofen für die Gorge entschieden.

Vom Parkplatz aus geht's durch das ehemalige Flussbett über Stein und Sand in die Schlucht hinein. Ich mit meinem Sonnebrand immer durch die Sonnenstrahlen huschend von einer Schattenstelle zur nächsten. Ein definierter Endpunkt ist jedoch nicht gegeben. Man kann in dieser Schlucht wandern bis man schwarz wird oder keine Lust mehr hat (je nachdem was zuerst eintritt). Ein Höhepunkt ist zumindest das "register of the pilgrims", mehrere senkrechte, glatte Felswände, wo sich die ersten Siedler oder Cowboys, je nachdem wie man die Leute nennen möchte, im Stein mit Datum und Name verewigt haben. Teilweise waren die Eintragungen jedoch ein wenig verhunzt und auch ein paar aus neuerer Zeit dabei, aber es waren noch genug Gravierungen mit eindeutig "älteren Namen" und mit Daten wie 1879 oder 1902. Manche sahen aus, als hätten die Cowboys die Buchstaben persönlich mit der Pistole in den Stein geschossen. Alles in allem sehr interessant. Auch interessant, das ein Teil der Gravierungen in einer Höhe von ca. 3 oder 4 Meter waren. Da ich nicht denke, das die extra ne Leiter angeschleppt haben, muss der Level des Flusses vor hundert Jahren noch um einiges höher gewesen sein :-)

Zurück aus dem Backofen ging es weiter in Richtung Arches Nationalpark. Dieser Weg sollte von der Straße 24 aus dem Park heraus über die I70 führen. Auf halber Strecke haben wir den Abzweig zum Goblin Valley entdeckt. lt. meinem neu erworbenen Film Location Guide für Utah habe ich festgestellt, das hier auch schon mehrere Filme gedreht wurden. Also nix wie hin. Das Goblin Valley ist ein State Park, also leider nicht vom NP-Pass abgedeckt. Aber der Eintritt lohnt sich. Schon bei Parkeinfahrt kann man entlang der Straße die komischen Figuren sehen. Im eigentlichen Valley angekommen steht einem schon das Erstaunen ob der absonderlichen Steinfiguren ins Gesicht geschrieben.

 

Also "Galaxy Quest" war mir selbst eingefallen. Laut Guide spielte "City Slickers 2" aber auch hier. Es wundert nur, das nicht mehr Filme hier spielen. Denn diese Landschaft ist schon das absonderlichste was ich seit langem gesehen habe. Wir sind noch lange zwischen den Goblins hin und hergewandert. Leider war hier unten zwischen den Lehmstatuen auch eine ziemliche Hitze.

Der Abstecher hatte sich aber so was von gelohnt. Kann ich jedem empfehlen. Mittlerweile war es schon Nachmittag und es wurde Zeit weiter zum Arches Nationalpark zu fahren. Gelandet sind wir schließlich in Moab. Wir haben mal die Hauptsraße rauf und runter ein paar mal die Preise erfragt. Gelandet sind wir schließlich in einem bezahlbaren Motel namens Red Stone Inn. Zu dem Motel fällt mir nur noch ein, das die ne Gästewäscherei hatten (die wir direkt mal genutzt haben) und das es High Speed Internet im Zimmer gab.

Moab war mir auf Anhieb sympathisch. Die richtige Menge Kneipen und Restaurants entlang der Straße und nicht zu aufdringlich touristisch. Außerdem gab's das richtige Maß Ausgeflipptheit mit dabei.

Nach Besuch der Visitor Info und Einsammeln der nötigsten Prospekte und Flyer sind wir erst mal noch in den Park gefahren. Nach erster "grober Durchsicht" der zugänglichsten Steinbögen sind wir zum Sonnenuntergang zum Delicate Arch gefahren. Wir sind nicht direkt hingegangen, sondern haben uns den Arch von einem der beiden Viewpoints angesehen. In der untergehenden Sonne sah der Arch aus der Entfernung sehr schön aus.

Von hier aus ging's zurück in den Ort. Den Abend beendet haben wir an diesem Abend bei Eddie McStiff. Einer zentralen Kneipe mitten im Ort mit vielen super Biersorten und einer guten Speisekarte. Die Sparerips waren sehr gut und das Bier süffig. Außerdem war's nicht teuer.

 

         Bryce Canyon  


Home

        Arches National Park