06.10.2004 - The Road To Hana, die Mutter aller Kurvenstraßen
 

The Road To Hana. Schon alleine die Erwähnung treibt jedem amerikanischen Autofahrer den Angstschweiß auf die Stirn. Wer es gewohnt ist, mit eingeschaltetem Tempomat und ausgeschaltetem Gehirn auf Straßen dahin zu schaukeln, die bis zum Horizont geradeaus verlaufen, der wird vor dieser Straße Angst haben. Den normalen deutschen Autofahrer, der unsere schlechten, kurvigen und engen Landstraßen und Sträßchen gewohnt ist, schockt die Fahrt aber nicht wirklich.

Nicht zuletzt bekommt man von jedem die Empfehlung nach Hana zu fahren, weil der Weg einfach durch wunderschöne Landschaft führt.

Wir sind am späten Morgen von Kihei los und später über Paia dann auf den Highway 36, der zum Highway 360 wird. Die 360 ist dann auch der "Hana Highway". Hinter Paia kommt man irgendwann am sog. Hookipa Beach Park vorbei. Hier kann man dann auch endlich Zeuge der Kunst des Windsurfens werden. Ich hatte mich schon die ganzen Tage gefragt, wo denn nun die Hawaii Monsterwellen und die Windsurfer sind, die den ganzen Tag nichts anderes machen wie ein Kunststück nach dem anderen hinzulegen. Hier sind die alle. Hier an diesem Strand werden sogar auch Windsurf Weltmeisterschaften ausgetragen !

Irgendwann später fängt dann die eigentliche Straße nach Hana an, was durch viele Warnschilder der Art von "Narrow and Winding Road next 30 Kilometers" immer wieder klargestellt wird. Irgendeiner hat sich wohl mal die Arbeit gemacht und alles hier gezählt. Man ist auf die Zahl von 617 Haarnadelkurven und immerhin 56 einspurigen Brückenüberquerungen gekommen. Immerhin.


  

Die Straße ist eigentlich sehr schön zu fahren, wenn man sich Zeit nimmt. Rasant fahren kann man hier eh nicht, die nächste Haarnadelkurve kommt gleich um die nächste Ecke. Wenn man allerdings einen etwas überängstlichen Fahrer vor sich hat, kann man nur hoffen, das der das mit den Ausweichbuchten entlang der Straße verstanden hat und einen irgendwann mal vorbeilässt.

Entlang der Strecke bieten sich etliche Abzweige und Rastplätze an es etwas gemütlicher angehen zu lassen. Die Landschaft ist einmalig. Alleine auf den ersten Kilometern haben wir soviel sattes grün gesehen, wie auf ganz Big Island nicht. Lohenswerte Abstecher waren für uns die Abzweige nach Wailua, eine Minisiedlung an der Küste und später zum Waianapanapa State Park mit seinem Black Sand Beach.

Später in Hana haben wir uns den Ort ein wenig angesehen und sind dann weiter (denn die Straße ist ja hier nicht zu Ende) mit Endziel "Seven Sacred Pools" aus dem Ort wieder raus. Ab hier wird die Straße noch ein wenig enger und verwinkelter und irgendwie war ich dann doch froh als wir auf den Parkplatz standen und heil angekommen waren.

Diese "Seven Sacred Pools" sind übrigens mehr als sieben und auch irgendwie überhaupt nicht heilig. Was jedoch stimmt ist, das der Fluss, der aus den Bergen kommt, über etliche Terrassen führt, die viele natürlich Pools bilden, bevor das Wasser ins Meer fließt. Zu den untersten 3 Becken kann man von Parkplatz bequem hinwandern und eventuell, wer's mag, noch ein erfrischendes Bad nehmen.

  

Alles in allem ist die Ecke hier einfach nur wunderschön und die Wasserbecken, vor allem der Blick von unten hoch auf den Berg, wo das Wasser im kleinen Wasserfällen von einem Becken ins andere fließt, runden den Eindruck noch ab.

Wir haben uns hier noch ein wenig aufgehalten, sind dann aber doch zügig aufgebrochen, da die Dämmerung drohte. Ein wenig konnten wir noch das Tageslicht ausnutzen, dann ist die Sonne aber runtergefallen und ich musste mehr als 3/4 der Hana Road im Dunklen zurückfahren.

So schön die Fahrt hinzu ja war, so anstrengend war die Fahrt zurück. Man muss in der Dunkelheit die ganze Zeit so stark aufpassen die Kurven zu erwischen und die einspurigen Brücken zu treffen, das ich hinterher, als wir es (für mich nach einer Ewigkeit) endlich zurück auf normale Straßen geschafft hatten, wirklich heilfroh war. Wir sind so gegen 21 Uhr am Hotel eingetroffen und ich wäre freiwillig auch keinen einzigen Meter mehr weitergefahren.

Zum Essen sind wir wieder die Straße hoch in der nähe vom Roma Tony in eine nette Kneipe (Lulu's), gegangen. Alles sehr rustikal ausgestattet und mit Karaoke ! Ein Teil davon war sogar ganz gut. Über den Rest hüllen wir lieber das Schweigen .... .

Essen war gut und günstig. Bier leider wie überall recht teuer. Aber egal. Das hatte ich mir heute verdient, nach der Schwerstarbeit auf der Road to Hana.

  

 

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