16.2.2008 - Monte Pellegrino und der Rest der Stadt
 

Heute hab ichs auch wieder recht gemütlich angehen lassen und bin wieder so gegen 11 Uhr auf die Straße. Mit einer meiner verbleibenden Busfahrkarten habe ich mir den Bus zum Teatro Politeama geschnappt. Das ist ein großes Theater in einem schönen und wuchtigen Rundbau. Das und den großen Platz davor hab ich mir genauer angesehen. Rein konnte man aber nicht. Eventuell hatte es aber auch einfach (schon wieder) zu. War ja schon fast Mittag.

Ich habe dann wieder alle Bushaltestellen rund um den Platz abgeklappert, bis ich die mit der Linie 812 für die Fahrt zum Monte Pellegrino gefunden hatte. Dort habe ich dann gewartet. Und gewartet und gewartet. Als ich irgendwie nach ner guten halben Stunde keinen Bock mehr hatte und schon was anderes machen wollte, da sah ich den Bus um die Ecke flitzen. Als der aber in Höhe der Haltestelle immer noch volle Fahrt drauf hatte, bin ich mal aufgesprungen und hab dem Fahrer wild zugewunken. Da ist der mit dem Bus in die Eisen gestiegen und hat mich noch reingelassen. Also, schon wieder was gelernt. Manche Busse halten nicht einfach mal so, die muss man erst ranwinken.

   

Die Fahrt ging durch diverse überfüllte Straßen und Kreuzungen an den Rand der Stadt und dort recht zügig hoch den Berg. Der Fahrer hatte hier auch keine Skrupel mit dem großen Bus die Serpentinen hochzuheizen. Vor jeder Kurve mal feste gehupt und durch. Auf dem Weg nach oben hat man ein paar mal ne schöne Aussicht auf die Stadt.

Oben angekommen rannten alle weiteren Passagier schnurstracks die Treppen zur Grotte mit der Heiligenfigur der Rosalita hoch. Das schien eine wirklich wichtige heilige Ecke zu sein dort oben. Ich habe natürlich auch mal nen Blick riskiert. Die Grotte als solches ist nicht sehr groß. An einer Ecke steht der Schrein mit der liegenden Figur. Lustig anzusehen waren die Decke und die Felswände, die über und über mit Blechen und Rinnen bedeckt sind um das angeblich wundertätige Wasser aus dem Fels aufzufangen. Es sollte ja kein Tropfen daneben gehen.

Nun. Lange hat mich das nicht aufgehalten und kurz drauf stand ich vor der Entscheidung wieder mit dem Bus zurück, oder noch ein wenig hier oben die Gegend erkunden. Der Bus wäre ein paar Minuten später wieder gefahren. Der nächste wäre in guten 2 Stunden da gewesen. Ich habe mich für den nächsten entschieden. Im Reiseführer stand was drin, vom alten Pilgerweg, der schön an den Hängen des Berges verlaufen sollte. Dazu geht man, wenn man die Treppe zur Grotte im Rücken hat nach links die kleine ansteigende Straße hinauf. Diese geht weiter bis zum Gipfel, wo die ganzen Sendemasten stehen. Am Scheitelpunkt des ersten Anstiegs geht die Straße leicht links weiter nach oben. Geradeaus geht dann der Pilger(Fußgänger)-Weg weiter. Entgegen meines ersten Planes den Fußweg nach unten zu gehen, bin ich der Straße weiter nach oben gefolgt. Ich dachte, das man von weiter oben irgendwo ja eine gute Sicht auf die Stadt im Tal haben müsste.

   

Im Verlauf des Weges habe ich garnicht gemerkt, das ich so weit gegangen war. Aber an den ersten Sendemasten angekommen hab ich dann festgestellt, das ich doch gut hochgekommen war. Da bin ich dann auch rumgedreht und wieder runter. Ach so. Ein paar schöne Aussichten gabs natürlich auch. Allerdings nur mit einem dunstigen Schleier. Vielleicht waren das auch die ganzen Abgase, die über der Stadt in der Luft hingen.  Trotzdem konnte man sehr gut sehen, wie weit sich die Stadt vom Wasser aus doch ins Land hinein zieht.

Jetzt bin ich dann doch dem alten Fußweg noch ein Stück nach unten gefolgt. Irgendwo bin ich auch an einer Wegmarkierung vorbeigekommen, die irgendwas vom "mezzo" erzählte. Das ich hier wirklich schon auf der Hälfte gewesen sein sollte, das glaub ich aber nicht. Eher ein Viertel. Einen Vorteil hatte dieser Fußmarsch. Man war mutterseelenallein. Und man hat zum ersten Mal seit zwei Tagen keine Hupen und sonstigen Krach gehört. Eigentlich wars sogar ziemlich idyllisch da oben. Die an den Weg grenzenden Kaktusbäume ( Kaktuswälder könnte man fast sagen ) waren auch recht interessant.

   

Als ich dann wieder hochgewandert bin und schließlich wieder vor den Nippesständen bei der Grotte stand, kam auch schon der Bus recht pünktlich. Das hatte mal gut gepasst.

   

Später am Platz vor den Theater bin ich erst mal in eine Bar um dort zwei Cafe zu trinken und noch was Süßes zu essen. Von hier wars jetzt auch nicht mehr weit bis zum Wasser, respektive zum Hafen. Im Reiseführer stand ja schon drin, das es da eigentlich nichts zu sehen gibt, aber das wollte ich zumindest selbst sehen. Nun und es ist auch so. Viele große Gebäude und Hallen und viel abgesperrter Bereich. Hier und da noch ein wenig Abfertigung für die Fähren die hier abgehen aber das wars auch schon. Mit anderen Worten, hier gibts wirklich nix zu sehen. Ich bin von hier dann die Küstenstraße entlang wieder in Richtung Zentrum bis ich auf der Via Cavour rausgekommen bin. Eine Seitenstraße weiter ist das große Postgebäude, welches noch aus Mussolinis Zeiten so protzig und klotzig da rumsteht, Weiter die Cavour hoch läuft man fast genau gegen das große Opernhaus. Das Teatro Massimo. Laut Reiseführer soll es sich wirklich lohnen das Innere auf einer Führung zu sehen. Der Innenraum mit seinen Logen über 6 Etagen ist zwanzig Jahre lang restauriert worden. Leider hatten die schon wieder zu. Es war jetzt ungefähr halb 4. Grrr. Also Öffnungszeiten können die noch nicht so gut, da muss nach dran gearbeitet werden.

Ich hab mich noch ein wenig in der Gegend rumgedrückt und mich in einer der vielen kleinen Seitenstraßen hingesetzt um ein Bierchen zu schlürfen. Leider wars jetzt doch mittlerweile richtig kalt geworden, so das man sich nicht mehr wirklich gut draußen hinsetzen konnte.

Da hab ich den Entschluss gefasst ins Museum zu gehen, genauer gesagt ins Museo Archeologico ..... wenn ichs denn gefunden hätte. Also irgendwie haben die das Museum versteckt. Entweder war ich komplett falsch ( was ich eher ausschließen möchte ) oder die riesige Kirche wo ich vorstand war das Museum und die hatten volle Pulle geschlossen. Laut Reiseführer soll das auch in einem ehemaligen Kloster sein. Von daher könnte es hinkommen. Als ich dann zum zweiten Mal um den Block gelaufen bin ohne auch nur den geringsten Hinweis auf ein Museum zu finden, hab ichs sein lassen und bin in Richtung Bahnhof und schließlich weiter zum Botanischen Garten gegangen.

   

Hier bin ich noch ein wenig unter den Orangenbäumen rumgeschlendert. Als die dann zugemacht haben bin ich von dort quer durchs Viertel durch die kleinen Gässchen in Richtung Hotel. Das hat sogar recht geklappt. Ich bin nur eine oder zwei Straßen zu weiter rausgekommen.

Im Hotel hab ich mich erst mal aufgewärmt und ein Ziel für den Abend gesucht. In der Via Roma, ca. zwei Seitenstraßen vom Hotel weg war eine kleine Pizzeria. La Vecchia Locanda. Netter Laden. Hier kann man auch Pizza am laufenden Meter bekommen. 1 Meter Pizza bitte ! Ich hatte auch ne Pizza, allerdings keinen Meter. Als Vorspeise ziemlich geniale kleine Brötchen mit Öl und Tomaten und Kräutern. Lecker. Leider kostete das Bier ein klein wenig viel. Die günstigen Essenspreise wurden anscheinend mit dem Bierpreis subventioniert. Leider wars an dem Abend ein klein wenig voll. Der ganze Laden hatte nen Betrieb wie aufm Bahnhof. Da hätte ich in meiner Pelledoca doch gemütlicher gesessen. Zumindest musste ich hier mit vollem Bauch nur zweimal umfallen und war wieder im Hotel. Hatte auch nen Vorteil.

Nun ja. Mit plattgelatschten Füßen ( ich hatte heute wirklich ne gute Strecke geschafft ) bin ich ins Bettchen um am nächsten Morgen früh abzudüsen.

 

17.2.2008 - frühe Abreise

Heute ist eigentlich auch schon garnicht mehr erwähnenswert. Recht früh, so gegen 7 Uhr bin ich auf und hab schnell ausgecheckt. Am Bahnhof schnell ein Ticket gezogen ( auch 5 Euro ) und den 8 Uhr 15 Zug zum Flughafen genommen. Nach langwierigem Checkin und Sicherheitskontrollen konnte ich noch ein wenig shoppen. Wein gabs. Roten aus der Gegend. Weißen vom Ätna und Marsala von wasweissichwoher ( der war übrigens wirklich lecker ).

Und das wars auch schon aus PaLärmo.

Kurze Bewertung

Nun. Ja. Ok. Ich gebe zu, ich würde es in die Kategorie einordnen : Kann man mal machen, aber nochmal muss jetzt nicht sein.

Ich würde fast so weit gehen und sagen, das muss man mal gesehen haben................. Einmal reicht dann aber auch.

Also es definitiv kein idyllischer Landurlaub. Um kein Blatt vor den Mund zu nehmen, es ist ne dreckige und laute und mit Verkehrsstaus zugepflasterte (Groß-)Stadt. Allerdings kann man schon das Ein oder Andere machen und sehen. Wer sich für Baudenkmäler ( ob in Form von Kirchen, Palazzos, zerfallenen Häusern oder was auch immer ) interessiert, der kann hier viel entdecken. Die Ausflüge nach Monreal und zum Hausberg Pellegrino sind ebenfalls lohnenswert.

Meine Meinung : wenn man nen billigen Flug bekommt ( ich habe jetzt insgesamt 66 Euro irgendwas bezahlt ) dann sollte man sich das mal antun.

 

       Stadterkundung, Monreal 


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