25.06.2008 - Mal kurz nach
Mailand und zum Bruce aufs Konzert |
Der Abstecher nach Mailand mit dem Springsteen Konzert im San Siro Stadion war eigentlich recht spontan geplant worden. Im Zuge des Vorverkaufes für Springsteen hatte ich mal einen Blick auf die Seiten des italienischen Ticketversands geworfen und dabei festgestellt, das die Tickets für die große Tribüne des San Siro Stadion schlappe 34 Euro kosten sollte. Als ich dann noch bei der Germanwings geschaut habe und einen Flug nach Mailand für mal eben 45 Euro Hin und Zurück bekommen hatte, war der Trip gebongt. Ich bin also morgens hin. So gegen 9 Uhr war ich am Flughafen und eine Stunde später mit dem Bus auch in der Stadt. Man wird am großen Monumental-Bahnhof rausgekippt. Von hier aus habe ich dann mal angefangen, die einzelnen Stationen abzuklappern. Ich wollte zumindest noch ein kleines Sightseeing-Update von Mailand machen.
Erste Auffälligkeit : Es gibt keine Tageskarten für die UBahn mehr an den zahlreichen Kiosken zu kaufen. Die haben nur noch Einzeltickets. Die Tageskarten gibt’s jetzt an neuen Automaten in den Ubahn-Stationen selbst. Die haben jetzt auch angefangen ein Schrankensystem in der UBahn einzuführen, so das nicht mehr jeder einfach so durchkommt. Die Tageskarte war so ein Pappkärtchen mit Magnetstreifen drauf, der von den neuen Schranken gelesen wurde. Nun gut. Vom Bahnhof aus bin ich zum Dom gefahren. Auf dem Domplatz ein wenig das Ensemble wirken lassen. Der Dom ist immer noch in Restauration, jedoch zumindest nicht mehr komplett eingerüstet. Es gibt jetzt nur noch Gerüste an den beiden Frontseiten. Die Frontmitte ist jetzt zumindest wieder sichtbar. Allerdings ein wenig passendere Werbung für die Gerüste hätten sie sich einfallen lassen können. Das war irgendwas medizinisches. Blasentee oder sowas, wofür da groß geworben wurde.
Nach einem Abstecher einmal durch die Vittorio Emanuele Einkaufspassage und einem kleinen Mahl beim Burger King habe ich mal versucht in den Dom reinzukommen. Diesmal wurde ich vom strengen Klamotten-Inspekteur durchgelassen. Der Dom wirkte auf mich zuerst einfach mal riesig. War ne Riesenhalle. Ansonsten aber eher unspektakulär. Da gibts (von innen) definitiv prunkvollere Bauten. Zumindest der riesige Altarbereich sah interessant aus. Bin dann noch ein wenig außen rumgegangen und habe mich später in die UBahn in Richtung Castello Sforza begeben. Mittlerweile Mittag war es jetzt doch muckelig warm. An einer öffentlichen Uhr/Temperaturanzeige stand was von 34 Grad. Ich bin durchs Castello durch und dann in den Park dahinter. Einmal bin ich quer durch bis zum großen Triumpfbogen an der anderen Seite und wieder zurück. Auf dem Rückweg habe ich dann Rast eingelegt auf einer netten, schattigen Parkbank. Dort hats mir so gut gefallen das ich erst mal ein Buch rausgeholt habe und noch ne Stunde gelesen habe. Die Temperaturen hatten jetzt einen Grad erreicht, das man alleine beim Sitzen schon zerflossen ist.
Eine Ecke, die ich in Mailand noch garnicht gesehen hatte, das waren die Kanäle (Navigli) im danach benannten Stadtteil Navigli (nahe der UBahn-Station Porta Genova). Dort in die Nähe bin dann per UBahn gefahren und entlang des großen Hauptkanales ein wenig rumgelaufen. Die Kanäle führten bis Anfang des 20. Jahrhunderts bis weit ins Zentrum der Stadt. Heute noch ist der Hauptkanal, Naviglio Grande mit dem Lago Maggiore verbunden! Hier entlang gibt’s sehr viele Eisdielen, Kneipen, Bars und Restaurants entlang des Weges und ein richtig tolles italienisches Eis was total billig war hat dann auch noch den Weg zu mir gefunden. Am Abend ist hier bestimmt die Hölle los, das scheint mir so etwas wie die Ausgehmeile von Madrid zu sein, wo man Abends schön zum Essen gehen oder Bierchen trinken hinflaniert. Zurück zur UBahn hatte es jetzt noch einen draufgelegt und die Temperatur war bei 35 Grad angekommen. Das war jetzt auch so gegen 16 Uhr für mich der Punkt wo ich mich direkt ins Hotel begeben habe. Klamotten durchgeschwitzt und irgendwie erschlagen.
Mein Hotel hatte ich diesmal anhand der Lage ausgesucht. Hauptsache nahe am Stadion. Das war es denn auch. Direkt am großen Platz Piazza L. Lotto mit der UBahnstation Lotto gelegen (ich musste auch garnicht viel suchen) waren es von hier ca. 15 Minuten Fußmarsch bis zum Stadion. Eine Querstraße weiter habe ich durch Zufall beim Hotelsuchen einen Supermarkt gefunden. Das ist irgendwie in Italien garnicht so einfach. Die Läden sind nicht wie bei uns mit bunter Werbung zugeklebt und tragen große auffällige Kettennamen. Die Supermärkte hier sind eher unscheinbar, mit blinden Fenstern und ohne große Reklame draußen dran. Da bin ich immer froh, wenn ich durch Zufall mal so nen Laden finde. Im Hotel hab ich mich erst mal langgelegt. Später so gegen 19 Uhr habe ich mich dann zum Stadion aufgemacht. Das Konzert sollte um 21 Uhr anfangen. Von daher war noch genug Zeit. Dort angekommen hab ich erst mal ein wirklich billiges und dafür total riesiges Salamibaguette gefuttert und meinen Eingang gesucht. Wie das in Italien so üblich ist, dürfte man wieder so ziemlich alles ins Stadion mit reinnehmen, was man sich vorstellen konnte.
Zumindest dieses mal hatte man draußen große Schilder aufgestellt, was man alles NICHT mitbringen sollte (Fotoapparate, Videokameras und sowas). Kontrolliert hat es aber keiner. Die haben die Tickets gescannt und ansonsten die Besucher keines Blickes gewürdigt. So bin ich mit meiner Verpflegung und meinen Büchsen Bier auch wohlbehalten ins Stadion gekommen. Die Tribüne oben in der dritten Etage hat unummerierte Plätze. Wer früh da ist, kann sich das Beste aussuchen. Und hier klappt es immer in vorbildlicher Weise das überall die Reihen dann noch voll werden. Es rücken alle ein wenig auf und verständigen sich mit Handzeichen, wie viele Plätze wo zwischendrin frei sind. Das geht einfach.
Konzert hat gegen 21 Uhr 30 angefangen. Die 30 Minuten Verspätung nenne ich mittlerweile schon die „Springsteen-halbe-Stunde“. Weil die gibt’s immer drauf. Das Konzert als solches war superklasse. Springsteen hat diesmal knapp über drei Stunden gespielt und ich habe diverse Live-Premieren erleben dürfen.
Also das Hotel so nah am Stadion hat schon was. Einfach nach kurzem Gehweg direkt ins Bett fallen find ich ne gute Idee. Werde ich demnächst wohl öfters mal so machen. Wenn das Stadion mal außerhalb ist, kann man ja tagsüber mit Bahn und Bus ins Zentrum und rumkommen. Am nächsten Morgen bin ich früh los und habe noch ganz pünktlich den Flughafenbus am Bahnhof bekommen. Um 8 ist mein Flieger nach Deutschland dann auch pünktlich abgehoben. Ein intensiver Tag Mailand war somit vorbei.
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