28.08.2010 - Jetzt hat's endlich mit Wien doch mal geklappt
 

Drei Anläufe. Drei Anläufe hat gebraucht, damit ich nach Wien komme. Das erste Mal war es schon geplant, aber dann wieder im Sande verlaufen, letztes Mal war sogar der Flug schon gebucht, das wurde dann aber komplett umgeplant und fallen gelassen, weil da so ne unbekannte irische Band gerade ihre Daten für die Tournee bekannt gaben. Tja und nun hat's endlich geklappt und wo ich letztes Mal wegen U2 die Sache abgeblasen habe, komme ich dieses Mal gerade wegen U2 hierhin. Man könnte es Fügung nennen ....... der einfach Zufall.

Nun ja. Die Rahmenbedingungen sind jetzt klar. Ein paar Tage Wien mit nem U2 Konzert dabei. Flug gab's bei Germanwings billig und Hotel habe ich wie dieses Jahr immer bei Priceline gebucht. Herausgekommen ist ein NH Hotel nahe der Donauinsel in UNO City.

Ab ging es mit den deutschen Flügeln von Köln am Nachmittag. Gegen 16 Uhr war ich in Wien. Nach kurzer Orientierung habe ich mich am Flughafen aufgemacht zur Bahnstation und mir einen Zug geschnappt in die Stadt. Das Ticket für die Bahn und überhaupt für die nächsten drei Tage hatte ich vorher übers Internet schon gekauft. Nennt sich 3 Tage Wien Karte, kann übers Internet gekauft werden, ausgedruckt werden und ermöglicht für 3 Tage frei Fahrt in allem, was in Wien Räder hat. Ein super Sache und mit knapp 14 Euro für meine Meinung ein echter Schnapper für ne Drei-Tages-Karte.

Mein Zug hatte Halt am Prater, wo ich in die UBahn umgestiegen bin und gerade mal drei Stationen bis Kaisermühlen gefahren bin. Das Hotel lag auch nur ein paar Meter von hier weg. Kurzer Check der Umgebung. Sehr gut. Ne 24h Tankstelle nebenan. Das ermöglicht zumindest den Bezug von Getränken. Hotel war gut, Zimmer im 10. Stock, was auch Verkehrslärm zuverlässig ausgeschlossen hat. Also bisher wars doch mal alles super hier.

  

Ich hab meinen Kram im Hotel abgeworfen und mich dann wieder aufgemacht. Muss doch die Tageskarte ausnützen. Eine Station weiter mit der UBahn (bzw. eine Station zurück Richtung Prater) ist die Donauinsel. Laut meinem Reiseführer der Partyplatz und Treffpunkt fürs Partyvolk. Nun zumindest wohl eher im Sommer (wenn man denn Ende August nicht mehr zum Sommer hinzuzählt), denn wirklich was los war hier nicht. Ich bin auf der Seite wo der Leuchtturm ist raus aus der Bahn und da mal am Ufer langmarschiert. Die meisten der Restaurants und Bars und wasweißich hatte schlicht zu. Geöffnet hatten nur eine handvoll Bars, wo aber dann auch nicht wirklich was los war. Ich bin über die Brücke noch zur anderen Seite gegangen, da war das gleich Bild. Entweder geschlossen oder in den Bars mit wummernder Musik war nicht wirklich was los.

Da hab ich mich auch nicht mehr aufgehalten und bin direkt wieder in die Bahn um zwei Stationen weiter zum Prater zu fahren. Na hier sah es doch mal ein wenig anders aus. Über zu wenig Leute konnte man sich hier zumindest nicht beklagen.

  

So beim ersten Anblick stand mir ja auch ein wenig der Mund offen. Ich muss zugeben das ich mir unter Prater bisher immer nur das Riesenrad und ein paar Buden vorgestellt hatte. Das da aber ne komplette ausgewachsene Kirmes ist, mit Achterbahnen und allem drum und dran. Nun, das hatte ich jetzt nicht erwartet. Entsprechend fasziniert habe ich denn auch das Gelände geentert und habe mir alles angeschaut. Das Riesenrad. Ach ja. Direkt am Anfang kommt man da unweigerlich dran vorbei. Auch wenn um mich herum der Bär tobte, hatte ich beim Anblick von dem Ding die Anton Karras Melodie vom "Dritten Mann" im Ohr. Und der Typ da im Trenchcoat .... war das nicht Harry Lime ? Okokok. Aber klasse sieht das Teil nun wirklich aus. Mit dem ganzen Stahl und den Nieten und den Wagons die dranhängen. Ein nostalgischen Gefühl kommt da schon aus. Nun gut, das verfliegt sofort, wenn man die Preise hier sieht. Einmal Riesenrad fahren 8 Euro fuffzich. Uiuiui. Das habe ich direkt mal gelassen.

  

Der Rest vom Prater war aber auch nicht minder unspektakulär. Klasse fand ich auch das ewig hohe Kettenkarussell. Das sah auch sehr spektakulär aus. Tja, und als ich da so stand, das leuchtete mir auch schon das Schild vom "Schweizerhaus" entgegen. Bei meinen Vorrecherchen für Wien ist mir das auch ein paar Mal untergekommen mit dem Hinweis darauf, das man hier unbedingt eine "Stelze" essen müsse. Eine Stelze ist in Österreich nichts anderes als eine Haxe. Tja. Gesagt getan. Einmal Haxe im Schweizerhaus. Zuerst war es garnicht so einfach überhaupt einen Platz zu bekommen. Aber das ging hinterher schon. Musste nicht sehr lange warten. Tja, und ein oder zwei schöne Bierchen später hatte ich dann ein Mordsexemplar vom Typ Stelze vor mir stehen. Oh mein Gott. Ein Mordsdrumm von etwas mehr wie einem Kilo Fleisch wollte bewältigt werden.

So gegen Ende war ich einer Fleischvergiftung schon recht nahe. Wow ! Wenn einer da gewesen wäre, der mich mit ner Sackkarre oder auf nem Anhängerchen rausgefahren hätte, ich hätte nicht nein gesagt. Man war ich satt. Ich habe noch ein wenig einen Verdauungsspaziergang gemacht, mir um 10 Uhr das Feuerwerk angeschaut und mich dann wieder Richtung Heimat begeben. Reicht für heute.

  

Auf dem Rückweg bin ich aber nochmal bei der Donauinsel ausgestiegen. Hier war jetzt am späten Samstag Abend mal gerade garnichts mehr los. Jetzt um 23 Uhr noch deutlich weniger wie früher am Tag. Also ich glaube wirklich das da für die Saison schon geschlossen war, sonst kann ich mir die Abwesenheit von Party auf der Partymeile nicht erklären.

Ich hab meinen vollen Bauch dann ins Bett gewuchtet und einen langen Verdauungsschlaf gemacht.

 

        


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