12.08.2005 - Las Ventas, Retiro, nach Hause
 

Wenn man in Madrid ist, muss man einen Stierkampf sehen. Da diese aber meist am Wochenende sind und wir heute Freitag hatten, haben wir das nächst Mögliche gemacht. Wir haben uns zumindest die Arena angesehen, wo dieses zweifelhafte Vergnügen stattfindet. Wir sind also nach Las Ventas gefahren.

Aus der UBahn herauf steht dieses Bollwerk schon prunkvoll vor einem. Auf dem Vorplatz noch ein paar Denkmäler ( was ist denn die richtige Mehrzahl von Denkmal ? ) für Helden und Gefallene dieses Sportes. Las Ventas ist, schenkt man den Schilderungen im Reiseführer glauben, sowas wie das Heiligtum jedes Stierkampf-Fans ( dafür gibts sogar nen Fachbegriff, nämlich Tauromanie ! ).

   

An den Kassenhäuschen waren die Plakate für die nächsten Kämpfe ausgehängt. Morgen sollte einer sein. Schade, genau ein Tag zu spät.

Wir haben dann die Führung durch diese Arena mitgemacht. Natürlich wurde viel schöngeredet und alles irgendwie romantisiert. Aber irgendwie konnte man nicht so richtig verbergen, das es sich hier um simples blutiges Tiere quälen handelt. Aber anscheinend in Spanien vollkommen normal. Sogar der Herr König soll ein großer Fan sein und regelmäßig in Las Ventas anwesend sein.

Also um es kurz zu machen : Interessant wars, aber einen Stierkampf sehen, müsste ich jetzt nicht unbedingt.

   

Mit der Ubahn sind wir dann zum Retiro gefahren. Im Park gibts ja noch ein wenig mehr als den See und das Denkmal daneben. Wir sind ein wenig rumgeschlendert und haben es langsam angehen lassen. Jetzt so gegen Mittag hatte es um die 30 Grad.

Von uns aus gesehen unten aus dem Park heraus kommt man noch an einem anderen kleinen See mit schönen Glaspalast vorbei. Nach ein wenig Fußmarsch stößt man auf den Paseo del Prato. Dort hinauf kommt man zuerst an ziemlich vielen Buden vorbei, die allesamt Bücher verkaufen und schließlich zum Prato, bzw. Museo del Prato, welches riesige Kunstsammlungen enthält. Da uns das aber nicht so ganz zusagt ( Museum als solches und dann noch Kunst ) haben wir das Museum auch nur von außen in Augenschein genommen.

   

Vom Museum aus haben dann wieder Richtung Retiro angeschlagen und sind sozusagen zum Seiteneingang wieder in den Park hinein. Auf diesem Weg kamen wir durch ziemlich klasse gestaltete Gärten irgendwann wieder zum See. In dem Biergarten von gestern haben wir noch länger Pause gemacht. Die großen Salamibrote dort sind sehr zu empfehlen.

Also wir schließlich so gegen drei aus dem Park raus zur Ubahn gegangen sind, zeigte die Anzeige an einer der Bushaltestellen in der Nähe 40 Grad an. Es war jetzt fast unerträglich in der Sonne und wir sind auch von Schattenfleck zu Schattenfleck gehüpft.

Zurück am Sol haben wir uns wieder in den Schutz eines sonnebeschirmten Restaurantgartens begeben. Die Paella auf der Karte war ausdrücklich für 2 Personen gekennzeichnet. Die Platten, die die Leute um uns herum auf dem Tisch hatten, bestätigte dieses auch. Auf Stephans Frage, ob es das auch für eine Person geben würde, kam ein zustimmendes "Si Si". Natürlich kam was kommen musste, es wurde die 2-Mann-Pfanne geliefert. Ich habe mich ein wenig am Reis beteiligt, so das das Ding fast 2/3 vertilgt wurde. Um so größer die Überraschung später, als tatsächlich nur der halbe Preis auf der Rechnung war !

So langsam wurde es Zeit für den Abflug. Also unseren Kram aus dem Hotel geholt und per UBahn zum Flughafen. Das klappte sehr gut und störungsfrei. Und um 20 Uhr ging dann unser Flieger in die Heimat.

Das war's also mit Spanien, das war's also mit tollem Wetter und viel zu Sehen und zu Erleben und das war's ( vorerst ) auch mit U2.

 

Fazit Spanien :

Cool. Klasse. Alles Perfekt.

Barcelona ist die sprichwörtliche Reise uneingeschränkt wert. Wir hätten auch noch länger in Barcelona verbringen können. War echt klasse. Madrid ist auch schön, nur springen einem die Highlights nicht so an wie in Barcelona. Man muss seine persönlichen Höhepunkte schon genauer suchen und auch einfach ein paar eher unspektakuläre Sachen zum Topziel erklären.

Unser Reiseführer hatte diverse Wege durch Madrid aufgeführt, denen wir auch grob gefolgt sind, leider legte das Buch jedoch recht viel Gewicht auf Kirchen und Museen. Aber wie beschrieben, haben wir auch genug anderes gefunden um die Zeit zu füllen.

Eventuell sollte man ein paar Spanischkenntnisse mitbringen. Zumindest erleichtert dies die Essensauswahl ungemein. Wir konnten beide keinen Furz Spanisch und haben da auch ein paar kleinere Überraschungen erlebt. Es gibt zwar auch Restaurants, die englische Menüs ausgehängt haben, diese sind aber durchweg in etwas höheren preislichen Rahmen angesiedelt. Bei der Tapasbar um die Ecke gibts alles nur spanisch.

Ein großes Lob von mir an die öffentlichen Verkehrsmittel in beiden Städten. Vor allem die UBahn. Funktioniert zuverlässig, bringt einen schnell überall hin und ist saubillig. Wir haben uns jeweils für 10er-Karten entschieden. Da wir den ganzen Tag über nicht so viele Einzelfahrten gemacht haben, es sich aber in der Summe läpperte, war das für uns genau richtig. Die 10er-Karte kostete in beiden Städten so um die 6 Euro. Also eine UBahnfahrt für 60 Cent. Das sollte man einem hier mal erzählen.

Info für Barcelona : Die Wege zum Umsteigen zwischen zwei Linien sind teilweise extrem lang. Normal lohnt sich das Umsteigen zwischen den Linien nicht, da man unter der Erde genauso lange unterwegs ist, als wenn man oberirdisch zu der anderen Bahnstation gegangen wäre.

In einem Reiseführer, für welche Stadt weiß ich nicht mehr, wurde davor gewarnt Abends die UBahn zu benutzen weil wegen unsicher. Das kann ich nicht bestätigen. Sowohl in der UBahn abends/nachts als auch draußen auf den Straßen habe ich mich zu keinem Augenblick irgendwie unsicher gefühlt. Mir sind auch keine Probleme anderer Leute zu Ohren gekommen.

Eine kleine "Warnung" : Man braucht hinterher länger um sich wieder in den normalen Rhythmus einzugewöhnen. Sich an das spanische Tempo zu gewöhnen geht sehr schnell. Tagsüber eigentlich nichts tun, abends aktiv werden, spät um 22 Uhr essen gehen und bis in die Nacht aktiv sein. Da lebt man sich schnell ein. Leider geht der Wechsel auf "normal" hinterher nicht so schnell :-)

Preise und Leistungen : Spanien bewegt sich auf normalem Niveau. Die Preise sind nicht so abgehoben, wie z.B. in Italien ( Rom ! ). Je nachdem wo man ist kostet das Bier zwar auch schon mal 4,50 Euro für den Pint, es geht aber auch beliebig billiger. Essen ist auch OK. Die Preise in den Bars und Restaurants sind wirklich zivil.

 

          Parque des Attractiones, Retiro, U2 Konzert    


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