10.08.2005 - Don Quichote und Gran Via bis Retiro und zurück nach Sol, Stadionvergleich, schiefe Hochhäuser
 

Heute gings wieder recht gemütlich los. Gegen Mittag haben wir uns einen Starbucks fürs Frühstück gesucht. Danach, frisch gestärkt, ging es vorbei am Steakhaus von gestern Abend, vorbei an der Oper zum Parlament. Im Reiseführer stand, das Mittwochs freier Eintritt sei. Das hatten aber wohl leider noch ein paar Leute mehr gelesen. Die Schlange war ein wenig länger. Spontan wurde der Plan zur Besichtigung fallen gelassen.

Aber es gab ja noch mehr zu sehen. Die Straße am Parlament weiter hoch war noch ein schöner Park. Weiter geradeaus ging es über eine ziemlich fette Straßenkreuzung zum Plaza de Espana mit dem großen Denkmal für Cervantes mit Don Quichote und Sancho Panza. Direkt hinter dem Denkmal erheben sich die größeren Bauten Madrids, die schon während der Franco-Ära gebaut wurden. Hier fängt auch die Gran Via an, die große Prachtstraße, die einmal quer durch Madrids Zentrum geschlagen wurde. Die Gran Via haben wir für später aufgehoben, da wir zuerst mal bei der Seilbahnstation in den Casa de Campo Park kucken wollten.

   

Auf dem Weg zur Seilbahn sind wir am Ägyptischen Tempel "Templo de Debod" vorbeigekommen. Dieser Tempel wäre beim Bau des Assuan Staudamm eigentlich überflutet worden. Die Ägyptische Regierung hat das Ding kurzerhand verscherbelt und die Spanier haben das Teil original wieder in Madrid aufgebaut. Wir sind noch drin gewesen aber so sehr interessant waren die Ausstellungsstücke nicht.

Mittlerweile wurde das Wetter ein wenig knistig. Sowieso hatte schon den ganzen Tag jemand die Heizung ausgeschaltet. Heute war es bestimmt 15 Grad kühler wie am Vortag. Jetzt fing es doch glatt an zu regnen. In einem Straßenkaffee weiter die Straße hoch haben wir den schlimmsten Schauer ausgesessen und sind dann weiter zur Seilbahn. Natürlich zu. Irgendwie konnten wir den Schildern entnehmen, das die auch sowas wie ne Mittagspause von 12 bis 15 Uhr haben.

   

Also wieder zurück zum Don Quichote und die Gran Via hochmarschiert. Laut Reiseführer war sie von den Stadtplanern als spanisches Gegenstück zum Champs Elyssee oder zum New Yorker Times Square konzipiert. Nun soviel Glanz konnte man der Straße nicht mehr entnehmen. Eigentlich ist es nichts anderes als eine ziemlich breite, ziemlich laute und ziemlich stark befahrene Straße. Zur Ehrenrettung muss man sagen, das noch sehr viele Häuser entlang der Straße einen altehrwürdigen Touch ausstrahlen. Zumindest die Fassaden sind sehr schön erhalten.

Am Ende der Gran Via trifft man auf eine andere große Straße. Die beiden Eckhäuser dort an dieser Stelle sind ein Blick wert. Solche "Dreieckshäuser" gefallen mir immer irgendwie. Weiter entlang der Calle de Alcala trifft man auf einen großen Protzbau nach dem anderen. Zuerst gibts die spanische Bank, dann irgendein Ministerium und später die Post. Zumindest das Postgebäude ist wirklich sehr schon. Ein richtiger Palast. Etwas weiter die Straße durch trifft man dann schließlich auf den Torbogen "Puerta de Alcala" der mitten im Kreisverkehr dort im Verkehrsgetümmel steht.

    

Hier ist man auch direkt am Retiro Park. Wir haben hier den Marsch beendet und sind wieder rumgedreht. Wieder in der nähe der Gran Via sind wir in die Viertel und kleinen Sträßchen abseits der Straße eingebogen und dort noch eine ganze Zeit rumgestreunt. Hier kommt man auch an jeder Straßenecke auf einen schönen Platz, an eine Kirche oder an irgendein historisches Gebäude. Irgendwo auf einem der vielen Plätze haben wir uns mal zu einem Snack niedergelassen und die Beine ausgestreckt. Mittagspause. Naja, späte Nachmittagspause eher.

Ich weiß nicht mehr, wo genau wir keine Lust mehr zum Laufen hatten, aber irgendwo sind wir in die UBahn gegangen und zum Vicente Calderon Stadion gefahren. Wir wollten mal sehen, wo das Stadion ist und ob es schon von U2 Fans übernommen wurde. Das Stadion war schnell gefunden. Oh Mann, kein Vergleich zum tollen Barcelona-Stadion. Dieser Pott hier steht mitten in nem Wohngebiet und eigentlich mitten auf der größten Verkehrsinsel die man sich vorstellen kann. Links, rechts, oben und unten umtost von Verkehr, geht sogar unter einer der Tribünen eine Straße her ! Wir sind mal dorthin gegangen, wo der Innenraumeingang zu vermuten gewesen wäre. Da waren auch schon ungefähr 20 bis 30 Leutchen, die tapfer im Verkehrslärm am Bauzaun ihr Lager aufgeschlagen hatten. Aber sonst war nix los.

Um mal den direkten Vergleich zu haben sind wir von hier wieder zur Ubahnstation gegangen und direkt zum San Bernabeu-Stadion, der Heimstätte von Real Madrid, gefahren. Hui. Dieser Pott der machte schon ein mehr her. Leider war das Stadion schon zu. Führungen bis 19.30 Uhr und wir sind Punkt 19.35 am Stadion angekommen. Grrr. Zumindest einmal rumgegangen sind wir noch. Also ich fand dieses Stadion nun auch recht groß. Das wäre bestimmt auch ein toller Ort fürs Konzert gewesen. Anscheinend wurde hier aber gebaut. Das könnte eine Erklärung sein, warum U2 dieses große Stadion nicht genommen haben.

    

Als wir schon zurück in die UBahn gehen wollten, ist mir in der Ferne ein Stück von einem Wolkenkratzer aufgefallen. Da ich dieses Bild irgendwo schonmal gesehen hatte haben wir mal im Reiseführer gestöbert und festgestellt, das wir garnicht weit von den schiefen Hochhäusern Puerta de Europa am Plaza de Castilla entfernt waren. Da die Füße jetzt einmal weh taten, kam es auf diesen Weg nun auch nicht mehr an. Also nix wie hin. Ein wenig weiter die breite Megastraße Passeo de Castelana hinauf, konnte man schon einen tollen Blick auf die Szenerie werfen. Zwei schiefe Hochhäuser die sich über einer großen Kreuzung einander zuneigen. Ein großer Platz mit Brunnen und Wasserspielen inklusive. Sah echt toll aus.

Mittlerweile war es erstens schon spät und zweitens doch mittlerweile saukalt. Deshalb sind wir erst mal zum Hotel zurück um die Bekleidung auf "Lang" umzustellen.

    

Da nun die Zeit eindeutig dafür reif war, haben wir in einem Pub zuerst mal ein paar Grundlagenbierchen eingenommen und sind später zur besten Essenszeit, also so nach 22 Uhr (!), in Richtung der Calle de la Cava Baja marschiert. Wir haben uns zuerst mal alle Restaurants entlang dieser Straße angeschaut. Leider war das Problem überall ähnlich. Die Läden sahen alle ziemlich schön aus, leider war auf der Karte nichts zu entziffern, weil alles in Spanisch. Unsere Wahl fiel dann auf das Botin. Dieser Laden, der auch schon im Reiseführer angepriesen war, ist einer der Spezialisten in Madrid für Spanferkel. Außerdem ist es angeblich das älteste Restaurant in Spanien und hat auch noch einen Eintrag im Guinness Buch der Rekorde fürs Alter. Nun, sowas kann ja nur gut sein :-) Um es kurz zu machen : Das Spanferkel war göttlich. Es hat sich voll gelohnt, obwohl es schon etwas teuer war.

Nach dem obligatorischen Absackerbierchen ging es in die wohlverdiente Heia.
 

          Madrid Ankunft und erster Rundgang    


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