14.06.2014 - Trouping The Colours, James Bond, Riesenrad, Zauberer und Greenwich
15.06.2014 - Abreise
 

So. Heute war Queen gucken angesagt. Die Idee hatten natürlich auch noch viele andere Leute. War ja klar. Zumindest war ich aber über den Zeitplan informiert und wusste, dass ich mich garnicht wirklich in aller Frühe irgendwo anstellen musste. So bin ich gediegen um 10 Uhr bei der Horse Guard Parade aufgeschlagen. Hier war so viel Betrieb von Leuten das man fast garnicht mehr gehen konnte. Aber hier wollte ich ja auch garnicht hin.

Das ganze Strammstehen und Exerzieren hatte ich ja im Wesentlichen vorgestern schon gesehen. Somit waren für mich die Geschehnisse auf der Horse Guard Parade selbst garnicht so interessant. Ich wollte mich an der Mall aufstellen um den Vorbeizug der Truppen und der Queen dort zu sehen. Und dabei wollte ich die Fehler vom letzten Jahr vermeiden. Damals hab ich mich einfach falsch angestellt und nachher auch die falsche Entscheidung für den Weg zum Buckingham Palace getroffen. Das sollte dieses Jahr besser funktionieren.

  

Ich habe auf ungefähr halber Distanz zwischen Palast und Horse Guard ein schönes Plätzchen am Geländer gefunden was ich auch erfolgreich verteidigen konnte. Pünktlich um 11 kam die Queen mit Mann gefahren und die Parade konnte beginnen. Jetzt auf der Hinfahrt wars noch etwas zügig. Trotzdem habe ich noch ein vernünftiges Foto machen können. Phillip war auch dabei. William und Charles fehlten, die waren, wie ich später gelesen habe, zu Pferde in einer Reitergruppe unterwegs.

Jetzt war erst einmal wieder Warten angesagt. Eine Stunde wurde jetzt auf dem Paradeplatz marschiert. Aber die Zeit ging schon recht schnell rum. Es gab ja immer wieder was zu sehen entlang der Straße. Gegen 12 wurden die Überwege zu gemacht und die BBC hat die Kameras scharf gemacht. Das war auch das Signal das jetzt die große Parade gleich kommen würde.

  

Und schon kamen mit schmissigen Melodien auf der dicken Trommel die Fußtruppen um die Ecke. Mitten drin dann in gemächlicher Königsgeschwindigkeit eine strahlende und winkende Queen in ihrer offenen Kutsche. Letztes Jahr war sie in einer geschlossenen Kutsche unterwegs gewesen. Da konnte man nur durch die Scheiben Umrisse sehen. Diesmal mit der offenen Kutsche wars schon deutlich besser.

Irgendwann war der Zug vorbei. Ein paar Minuten später kamen schon die ersten Kehrautos gefahren. Für mich das Signal mich zu einem der Überwege (die aber immer noch gesperrt waren) zu orientieren. Dort angekommen war jetzt erst mal Warten angesagt. Nach ca. einer halben Stunde konnte man dann recht viel Polizei mit noch sehr viel mehr Leuten im Schlepptau sehen, die die Mall herunterkamen. Als ein gutes Stück der Menge an uns vorbeigezogen war wurde der Überweg geöffnet und man konnte sich jetzt gemütlich auf der Mall in die Menge einreihen. Ich bin dann gemütlich mit allen anderen zum Buckingham Palace gegangen. Es verteilte sich sehr gut und ich stand dann am Ende nur ein paar Meter vom Zaun entfernt mit bestem Blick auf den Balkon.

  

  

Ein paar Minuten vor 13 Uhr kam dann die gesammelte Königssippe auf den Balkon und hat sich winkend beklatschen lassen. Ein paar Engländer um uns herum waren ganz aus dem Häuschen und jubelten mit lauten HipHipHooray Rufen.

Kurz drauf begann der Überflug der Airforce mit dem Finale der Düsenjäger mit den Englandfarben. Mir hat es hier in der Masse wirklich gut gefallen und mit Blick auf den Balkon und mit den Fliegern überm Kopf hätte die ganze Sache auch ruhig noch deutlich länger dauern dürfen.

  

Tja. Nach dem Überflug war dann allgemeine Zerstreuung angesagt. Wir sind in der sich verlierenden Menge wieder die Mall runter gegangen um dann irgendwann Richtung Trafalgar Square abzubiegen.

Auf dem Platz war wieder mal irgendeine Erweckungsveranstaltung im Gange. Wegen der brüllend lauten Musik sind wir hier auch nicht mehr lange geblieben. Irgendwo an der Straße in Richtung Covent Garden haben wir noch einen Pret gefunden wo die Warteschlange nicht so sehr lang war. So gabs gegen mittlerweile 14 Uhr auch noch sowas wie ein Frühstück.

Am Covent Garden hatte ich Tickets für die Ausstellung „James Bond In Motion“. Eine Ausstellung von diversen James Bond Fortbewegungsmitteln, die alle in den Filmen benutzt wurden. So gab es vom Goldfinger Rolls Royce über den originalen Aston Martin DB bis zum Minihubschrauber alles mögliche zu sehen. Schwerpunkt waren natürlich die Autos.

  

  

Mir hat die Ausstellung gut gefallen. Es gab viel zu sehen und auch interessante Informationen zu lesen. Allerdings hat es jetzt nicht unbedingt lange aufgehalten. So groß, das man sich hier stundenlang aufhalten konnte, war der Fuhrpark jetzt nicht wirklich.

  

Wer nach dem Besuch dieser Ausstellung noch Bedarf an Fahrzeugen hat der kann ja um die Ecke ins Transport Museum gehen. Ich bin allerdings jetzt erst mal zur UBahn und habe mich zur Southbank orientiert. Southbank ist ungefähr da, wo das Riesenrad ist. Hier am ganzen Ufer entlang war das Udderbelly Festival im Gange. In zig kleinen Häuschen und Zelten gab es unzählige Auftritte von Künstlern unterschiedlichster Art. Im Hauptzelt (sieht aus wie eine auf dem Rücken liegende blaue Kuh!) gab es jetzt am Nachmittag „Morgan And West“. Das ist eine nette Zauber-Show. Morgen And West habe ich schon in Edinburgh beim Fringe Festival gesehen und dort hatte mir das sehr gut gefallen.

Die Show hier in London war dann so lala. Scheinbar war es ein „Zusammenschnitt“ von mehreren verschiedenen Programmen. Es wurde sehr viel geredet und meiner Meinung nach recht wenig gezeigt. Bei der Show in Edinburgh gabs noch einen tollen „verschwinde-und-wieder-auftauch“-Trick, der hier leider auch fehlte. Schade. Ich muss mir die zwei mal nochmal ansehen, wenn die mit einem ihrer festen Programme unterwegs sind (zum Beispiel Time Travelling Magicians).

Nachher haben wir auf dem Weg zurück zum Riesenrad noch länger einem Straßenkünstler zugeschaut. Am Riesenrad haben wir uns dann Tickets fürs Böötchen gekauft und sind dann gemütlich nach Greenwich geschippert.

  

Weiterhin gemütlich gings dann hoch zum Observatorium. Hier war natürlich schon zu. Vorteil daran war aber das auch die vielen Leute weg waren, die sonst immer hier zu finden sind. Man konnte endlich mal gemütlich oben sitzen und die Aussicht genießen ohne das ewig viele Leute vor einem rumhopsen und Fotos machen.

Mit beginnender Dämmerung gings wieder zurück. Ausgiebig wurde auch die Cutty Sark noch begutachtet bevor es auf ein wenig gutes Essen zu Frankie And Benny ging. Zurück in die Stadt gings dann später mit der Bahn und der Abend ging im „The Ledger Building“ nahe vom Hotel gemütlich zu ende. Ich bin da schon öfters gewesen aber heute hab ich das erste Mal das Menu in die Finger bekommen und festgestellt, das die eine recht umfangreiche Karte mit solidem Pub Food haben. Muss ich mir mal merken fürs nächste Mal.

Am Sonntag gabs nur noch die Rückreise. Der Zug zurück nach Gatwick war schnell und pünktlich. Der Flieger war auch pünktlich und es ist nicht erwähnendswertes passiert.

 

Kew Gardens
Home