22.06.2013 - Greenwich und die Killers
 

Einen Vorteil hatte ja der Standort in den Docklands. Ich wollte nach Greenwich und zur DLR Station war es nur ein paar Meter. In der Bahn war richtig was los. Eigentlich das erste Mal das ich in der DLR richtig Betrieb gesehen habe. Spätestens an der Station „Cutty Sark“ war es brechend voll. Aus der Station hoch uns raus war überall übelst viel los. Also hier waren die ganzen Leute alle.

Wenn man aus der Station rauskommt sind es nur ein paar Meter weiter die Straße hoch und man steht in voller Pracht vor der mittlerweile wieder absolut prächtig restaurierten Cutty Sark. Die Cutty Sark ist ein alter englischer Teefrachter, der hier werbewirksam in „Maritime Greenwich“ hingestellt wurde. Die ganze Gegend hat hier mehr oder weniger was mit der Seefahrt zu tun, so findet man hier zum Beispiel auch das Maritime Museum.

  

Die Cutty Sark ist vor ein paar Jahren abgebrannt und war seitdem eben diese vielen Jahre lang abgehängt und zeltbehütet in Restauration. Ich hatte das Schiff noch nie gesehen. Als ich das letzte Mal hier war, stand noch der große Pavillon wo das Schiff drunter verborgen war. Muss schon sagen, das ham se prächtig hingekriegt.

Neu ist auch, dass das Schiff quasi hochgebockt wurde und man nun unter das Schiff ein Visitor Center drunter und drangebaut hat was Eintritt kostet. Aber irgendwie muss man da nicht unbedingt rein. Nur wenn man alle Messingplatten des Rumpfes persönlich kennen lernen will, der darf gerne da was bezahlen. Für den Normalmensch reicht auch einmal Nase plattdrücken draußen an der Scheibe um alles zu sehen.

  

Nach ausgiebigen Begutachten des Schiffes (muss sich ja auch lohnen wenn man das das erste Mal sieht) habe ich mich ein wenig weiter verzogen in den Park von Naval College. Dort fand gerade sowas wie ein Gauklerfest statt. Überall liefen Stelzengestalten oder Alienfiguren rum und erschreckten Kinder (sehr lustig hihihi). An einer Stelle war so etwas wie Peter Lustigs Bauwagen aufgebaut, wo aus jeder Luke und jedem Deckel irgendeine Gestalt rauskam. Das Ensemble hat ein Theaterstück gespielt. Hatte zwar ne ganz absurde Handlung war aber sehr lustig. Hat mich noch eine ganze Zeit gefesselt.

  

Auf dem Weg zum Maritime Museum wurde es jetzt ein wenig windig und es sah auch ziemlich nach Regen aus. Da passte es schon gut, das ich eh vor hatte ins Museum zu gehen. Das Museum ist umsonst. So richtig viel Betrieb war nicht, eventuell hat es sich aber einfach nur gut verteilt. Nach ein wenig rumwandern muss ich doch sagen, das ich mir scheinbar ein wenig was anderes unter einem „Maritim Museum“ vorgestellt hatte. Unten im Erdgeschoss gab es eine Barkasse und ein paar Gallionsfiguren, der Rest widmete sich aber eher Sachen die mich jetzt nicht unbedingt gefesselt haben. Da war zum Beispiel eine Ausstellung über den Sklavenhandel. Bis darauf das die Leute mit nem Schiff transportiert worden waren konnte ich da jetzt nicht unbedingt den Zusammenhang feststellen, warum das in einem „Maritim Museum“ ausgestellt werden müsste.

  

Naja. Zumindest war das Wetter als ich später wieder rauskam wieder ganz OK. Ich habe die Gelegenheit genutzt und bin durch die Grünanlage den Berg hoch zum Royal Observatory mit dem Nullmeridian gegangen. Dort oben war dann auch wieder richtig was los. Auf dem kleinen Platz neben dem Observatory konnte man auch wieder Heerscharen von Leuten beobachten wie unter Missachtung jeglicher Absperrungen und Geländer jeder ein besseres Foto von sich und dem Blick auf die Stadt hinter sich den Berg runter machen musste. War teilweise recht absurd.

Das Royal Observatory kostet mittlerweile Eintritt wie ich feststellen musste. Das hat aber die Leute auch nicht davon abgehalten wie im Phantasialand an der Wildwasserbahn anzustehen um sich mit dem und auf dem Nullmeridian zu fotografieren. Auch dies mutete irgendwie recht absurd an.

  

Nach genügend Kopfschütteln über die Mitmenschen bin ich langsam wieder runter geschlendert und an der Cutty Sark vorbei zu Frankie And Benny gegangen für einen Happen zu Essen. Nach der Vorspeise hat man dann leider den Hauptgang vergessen. Als ich keinen Bock mehr hatte zu warten und alle um mich herum die später gekommen waren schon gegessen hatten habe ich mich mal beschwert und siehe da, schwupps wars da. Super. So richtig entschuldigt hat sich da auch keiner für. Das habe ich direkt mal mit großzügigen 0 Pfund Trinkgeld belohnt.

Durch die ganze Warterei war es jetzt doch noch recht spät geworden, so dass ich jetzt ohne Umwege langsam die Anreise zum Wembley Stadion antreten musste.

Das war auch garkein Problem. Sobald ich in der Jubilee Line war konnte ich ja eigentlich einfach sitzen bleiben. Auch wenn diese Linie gegen Ende ab Baker Street ein paar Halte mehr macht als die parallel verlaufende Metropolitan (ist es die Metropolitan ? bin nicht sicher), ist es sehr praktisch nicht mehr umsteigen zu müssen.

Am Stadion war jetzt garnicht sooo viel los, so dass ich auch ganz entspannt an der Kasse mein Ticket abholen konnte. Ich hatte eine Innenraumkarte und auch bei diesem Konzert war es so, dass der untere Umgang freie Platzwahl für die Innenraumkarten-Leute war. Und obwohl es aus meiner Sicht für Innenraum schon recht spät war (die Vorgruppe fing schon an) habe ich in einem Block nahe der Bühne mit guter Sicht noch einen schönen Sitzplatz bekommen.

Das Konzert später war eigentlich identisch mit der Hallenshow die ich letztes Jahr gesehen hatte. Ich hatte den Eindruck das es bis auf den letzten Böller und die letzte Rakete identisch war. Über die Hallenbühne wurde ein Dach gebaut und links und rechts noch jeweils ne große Videowand und fertich.

   

Aber nichts desto trotz hat es mir gut gefallen und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Das Stadion war auch sehr gut besucht. Irgendwo hatte ich gelesen, das dies das größte Publikum bis dato bei einem Konzert für die Killers war.

   

Ebenso tiefenentspannt war später die Abreise. Aus irgendeinem Grund war fast keiner auf dem Weg zur UBahn und ich bin flotten Schrittes gefühlt in die zweite Bahn marschiert die abfuhr. Dementsprechend zeitig (auf jeden Fall vor Mitternacht) war ich zurück in der Stadt und unweit von meinem Hotel war noch ein Pub wo es noch bis weit nach Mitternacht was zu trinken gab. Was will man mehr :-)

Jetzt aber ab ins Bettchen, morgen geht’s nach vielen Konzerten auch mal wieder nach Hause.

 

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