18.07.2012 - Zu Fuß in den Wicklow Mountains und Springsteen Konzert
 

Auch für heute hatte auf die Abteilung "Ausflüge ins Umland" gesetzt und mich für eine Tour in die Wicklow Mountains nach Glendalough entschieden. Ich hatte vorgestern beim Essen (im Hard Rock Cafe gabs freies Internet) die verschiedenen Alternativen ausgelotet. Am Ende habe ich mich für den St. Kevin Bus Service entschieden. Das ist jetzt kein direkter "Tourbus" einer geführten Tour, sondern scheinbar ein ganz normaler Bus-Linien-Dienst, der längere Strecken bedient. So auch Dublin-Glendalough, die der heilige Kevin von morgens bis zum späten Nachmittag mehrfach fährt.

Bevor ich zum Bus kam habe ich erst mal ein Frühstück bei Costa Coffee eingeworfen. Dieser Laden gefällt mir ja mittlerweile besser als Starbucks. Auch hier im Laden in der Dawson Street gab es eine riesige Schüssel Kaffee mit Karamell und eine liebevolle Verzierung vom Schaum obendrein.

Die Haltestelle von St. Kevin ist ebenfalls in der Dawson Street (die geht direkt auf St. Stephens Green zu, ist also leicht zu finden, wenn man das Green als solches gefunden hat). Irgendwie hatte ich mich verlesen und gedacht das Abfahrt um 11 Uhr sei. Leider war Abfahrt um 11:30, so das ich ein wenig warten musste.

Der Bus kam recht pünktlich und mit mir stiegen auch noch ein ganzer Haufen andere Leute ein, die plötzlich aus allen Ecken herbeikamen. Die Fahrt kostet Return 20 Euro, dafür ist man dann eine Strecke fast 1,5 Stunden unterwegs. Da die Dawson Street der einzige Stopp in der Stadt ist ging es auch direkt los.

Schon nach garnicht so langer Zeit wurde es deutlich hügeliger und spätestens als wir Bray hinter uns gelassen hatten konnte man die Gegend doch deutlich als bergig bezeichnen. Der Busfahrer ist auf den engen kleinen Bergsträßchen einen heißen Reifen gefahren. Scheinbar waren im Bus auch etliche Leute aus der Gegend die die Fahrt als normale Busfahrt nach Hause machten. Drei oder vier mal hielt der Bus nämlich irgendwo in der Wallachei an und einer der Fahrgäste stieg aus. Für mich waren jetzt keine Häuser oder irgendwas in der Nähe zu erkennen. Wüsste mal gerne wo die Leutchen dann hin sind.

  

Wirklich pünktlich um 12:50 sind wir in Glendalough am Visitor Center angekommen. Nach kurzer und klarer Ansage das der Bus um 16:30 Uhr wieder hier und genau hier für die Rückfahrt zu finden sei und man pünktlich sein solle, weil das sei die letzte Rückfahrt des Tages wurden wir entlassen.

Also erst mal orientieren. Es gibt das Visitor Center hier, ein altes Klosterdorf relativ direkt daneben, einen Lower Lake und einen Upper Lake und viele Wanderwege. Das konnte ich zumindest der großen Tafel am Parkplatz entlocken. Für mehr Informationen, besonders über die Wanderwege die allesamt nämlich fieserweise vom Upper Lake aus losgehen, muss man sich leider drinnen erst kostenpflichtig einen Plan kaufen. Ok. Es sind 50 Cent und nicht die Welt. Da diese Informationen aber wichtig und sonst nirgends zu finden sind, denke ich doch das man so einen Plan auch kostenlos abgeben könnte.

Also vor allen weiteren Aktivitäten kommt auf jeden Fall ein Spaziergang von am Lower Lake vorbei zum Upper Lake. Bei der Gelegenheit kommt man auch an dem schon erwähnten Klosterdorf mit uralter (erhaltener) Kirche, urigem Friedhof und Klosterturm vorbei. Hier hat übrigens ein gewisser St. Kevin gewirkt, von dem der Busdienst seinen Namen geklaut hat.

Vom Visitor Center zum Upper Lake sind es ca. 1,5 Kilometer. Man kann den Weg auf der westlichen Seite des Lower Lake durch den Wald machen oder am östlichen Rand über einen Plankenweg. Beide Strecken tun sich aber nicht viel. Ich bin hoch durch den Wald und auf dem Rückweg über den Boardwalk und muss sagen, das mir der Weg durch den Wald besser gefallen hat.

  

Am Upper Lake angekommen hat man dann die freie Auswahl zwischen 5 (? ich glaube ca. 5, habe meine Broschüre verloren weshalb ich da nur aus dem Gedächtnis rekonstruieren kann) Wanderwegen, die sich alle durch die Schwierigkeit und Länge teils signifikant unterscheiden. Die Wege sind mit farbigen Märkchen auf kleinen Pfählen am Wegesrand vorbildlich "ausgeschildert".

Da es nun ca. 13:30 waren und ich somit bis zur Rückfahrt ziemlich genau 3 Stunden Zeit hatte, habe ich mich für die sog. Miners Road entschieden. Das sind hin und zurück 8 Kilometer. Das war eine Strecke, für die ich mich in der gegebenen Zeit nicht zu hetzen brauchte. Der Weg geht am östlichen Seeufer einmal komplett am See entlang und dann noch ein Stück weiter bis zum Ende des Tals, wo die Ruinen eines alten Bergarbeiterdorfes stehen.

Hach, war das schön. Ein gemütlicher Weg durch den Wald, (fast) keine Menschenseele die stören konnte und herrlicher Sonnenschein. Irgendwann stand mal ein Schild am Weg das mir sagte das es zu dem Miners Village noch ein Kilometer sei und ich habe mich doch gewundert das ich bei ganz gemütlichen Schlendern in kurzer Zeit schon so weit gekommen war.

Am Talende angekommen habe ich dann die (nur noch rudimentär vorhandenen) Überreste des Miners Village begutachtet und in der herrlichen Sonne erst mal eine amtliche Rast eingelegt.

Zurück zum See war ich später dann auch überraschend schnell. Als ich dann wie schon erwähnt den Boardwalk für den Rückweg zum Visitor Center begangen habe, ging af einmal die Sonne weg, erschreckend schnell waren stattdessen dunkle Wolken da und gleichdrauf fing es doch dann glatt an zu regnen. Erst noch ganz wenig wurde es immer mehr. Ich hatte schon auf "Schnellgeher" Geschwindigkeit umgeschaltet aber in Höhe des Klosterdorfes wurde der Regen zum amtlichen Regensturm und bis ich dann im Laufschritt im Glendalough Hotel Unterschlupf gefunden hatte, war ich klitschnass (dabei hatte ich noch ne Stunde vorher in der prallen Sonne gesessen).

  

  

 

Trotzdem. Die schöne Wanderung in der herrlichen Landschaft schrie nach einer Belohnung durch ein schönes Bierchen. So habe ich mich im Glendalough Hotel an der Bar niedergelassen, zwei bis drei Bierchen zu medizinischen Zwecken zu mir genommen und nen Salat und nen Wrap vertilgt.

Dann warens auch schon 16:30 Uhr und der Bus war sogar ziemlich pünktlich bereit zur Abfahrt. Kleines Fazit : Sehr schön hier. Die Tour in die Berge hat sich wirklich gelohnt und die Wanderung da am See war auch sehr schön. Wenn man mehr Zeit mitbringt (man kann in dem Glendalough Hotel auch übernachten, obwohl das recht teuer sein soll) dann könnte man auch einen der weiteren Wege mal ausprobieren. Ich denke das lohnt sich auf alle Fälle

Auf dem Weg zurück in die Stadt war es immer mal wieder am regnen und noch im größeren Stadtgebiet war es ziemlich heftig am kübeln. Ich glaube ich musste mich für den Bruce gleich im Stadion auf eine feuchte Vorstellung einstellen. Wieder an der Dawson Street abgeliefert bin ich von der Nassau Street aus mit dem Bus gefahren und beim Hotel raus. Dort habe ich noch schnell die nassen Klamotten getauscht und mich zum Konzert aufgemacht.

Auf dem Weg dahin habe ich mir in weiser Voraussicht noch einen Regenponcho gekauft. Heute hatte ich Innenraum und wenn es zu regnen anfangen sollte, dann wollte ich gewappnet sein. Recht spät mittlerweile war ich im Stadion. Es war schon ca. 19 Uhr, der Innenraum füllte sich aber gerade erst nennenswert, so das ich trotz der späten Ankunft noch ca. auf der Mitte stand.

  

Bruce hat wieder gegen 19:30 angefangen und zum Vortag wieder viele Änderungen eingebaut. Ich fand es einen sehr schönen Abend. Das Konzert hat mir fast besser gefallen wie gestern. Heute gab es keine großen "No Curfew" Aktionen. Da ich dachte das ich nass werden würde hatte ich den Fotoapparat im Hotel gelassen. Was soll ich sagen. Als ich da um sieben Uhr brav meinen Regenponcho angezogen habe hat sich schlagartig das Wetter gebessert und den ganzen Abend war ein wirklich herrliches Wetter. Kein einziger Regentropfen. Wenn ich jetzt jedes Mal ein trockenes Konzert kriege wenn ich mir nen Regenponcho anziehe, dann mach ich das ab jetzt immer :-)

Später zurück bin ich noch im "The Dubliners" - Pub abgebogen und hab noch was getrunken. Hui. Ein Pint Bulmers Cider für 5,40 Euro. Die hatten scheinbar für den Abend extra Stadionpreise angeschlagen. Naja.

Im Hotel habe ich erst mal den Regenponcho entsorgt und die feuchten Klamotten von heute früher richtig zum trocknen aufgehängt. Das wars aber dann endgültig für heute. Nacht.

 

 Newgrange und Springsteen        


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