06.08.2005 - Barcelona
Anreise, Las Ramblas und Umgebung |
Diesmal ging es mit Germanwings sogar zu einer vernünftigen Zeit von Köln aus los. Unser Flieger ging so gegen 11 Uhr. Die Flugbegleiter der Germanwings waren wie gewohnt sehr lustig drauf. Leider hatten wir aber irgendwie den letzten Schrottflieger erwischt, den GW in der Flotte hat. Sitze kaputt. Armlehnen mit Klebeband geflickt. Die ganze Einrichtung sehr "verlebt". Na ja. Wir sind angekommen, das zählt. Am Flughafen ging auch alles recht fix. Der Weg zur Bahn war schnell gefunden und wenige Minuten später standen wir im Zentrum, am Bahnhof Sants. Praktischerweise war unser Hotel in Gehweite zu erreichen. Mein treuer Falk Plan hat hier erste gute Dienste geleistet. Das Hotel AB Villadomat hatte ich über Internet gebucht. Für 50 Euro im DZ war das wirklich erstklassig. Großes Zimmer, großes Bad, Minibar. Also alles was man braucht. Die erste Erkundungstour ging vom Hotel aus in Richtung der nahen UBahn-Station Rocaford. Wir haben uns aber dann gegen den Untergrund entschieden und sind weiter bis zum großen Platz Placa Catalunya, dem Beginn der Ramblas gegangen ( war einfach, immer die breite Gran Via des les Cortes runter und bei UBahn Universität schräg abgebogen ). Hier war richtig was los. Stelle man sich Köln, Hohe Straße, am langen Samstag vor, so ungefähr war's hier auch. Aber irgendwie anders. Irgendwie lockerer. Kanns jetzt auch nicht genau erklären, aber alles kam einem weniger streng, weniger aufgeregt und weniger stressig vor. Sehr angenehm. Wir haben dann erst mal die Ramblas und nähere Umgebung erkundet. Wenn man hier mal ein paar Abstecher links und rechts macht, dann gibts da auch noch viel zu sehen. Leider war aber das Palau Güell wegen Bauarbeiten geschlossen. Das ist eines der schönen Gaudi-Häuser. Hätte ich mir ja doch ganz gerne angesehen. Sehr schön auch der Markt Mercat de la Boqueria. Viele Obststände mit frischen Fruchtsäften, Fleischstände, die vor lauter Schinken fast zusammenbrechen, ein bisschen exotischer Kram und viel Betrieb.
Weitere Ziele entlang der Straße hinunter waren noch ne Kirche, der schöne Platz Placa Reial und das Gran Teatre. Wir haben noch ein paar Hütchenspielern und Straßenkünstlern zugesehen und sind dann irgendwann am unteren Ende der Ramblas auf die riesige Kolumbus-Statue gestoßen. Da kann man auch hoch, was wir auch direkt gemacht haben. Von oben gibts einen schönen Rundblick über die Umgebung. Die lange Ramblas-Straße sticht als grüner Streifen im Häusermeer sehr schön raus. Auf der anderen Seite der Hafen Port Vell und die Uferpromenade.
Entlang des Wassers gibt es mehrere große und moderne Komplexe, die auch irgendwie als Entertainment Area oder so beworben wurden. War nett anzusehen aber doch schnell abgehakt. Es war im wesentlichen ein Shoppingcenter ( Mare Magnum ), ein riesiges Kino das Aquarium und noch ein IMAX Kino. Hier waren wir auch schnell durch, weil shopping wollten wir nicht und ins Kino machte keinen Sinn. Weiter geht es zum nahen Yachthafen. Da lagen schon ein paar nette Pötte rum.
Hier unten meldete sich jetzt doch langsam die müden Beine und Hunger/Durst. Am Yachthafen wars aber entschieden zu teuer. Ein wenig weiter um das Museum d'Historia de Catalunya herum an der Straße waren die Preise schon besser. Hui. Endlich setzen und ein kühles Bierchen zischen. Zu essen gabs hier auch was, aber das war nicht so gut. Meine "Croquettes" waren eine weiche undefinierbare Pampe, die eher wie frittierter Schleim aussah. Nach dieser wohltuenden Pause haben wir die große Basilica besichtigt, die schon in Sichtweite war. Dort war gerade eine Hochzeit im Gange. Man konnte sich im hinteren Teil der Kirche aufhalten und der Zeremonie beiwohnen. War jetzt nicht soooo interessant. Lustig war allerdings, wie eindringlich der Pfarrer bestimmt ne viertele Stunde lang auf das Brautpaar eingeredet hat. Anscheinend hat er denen mal schnell erzählt, was da jetzt auf sie zukommt und wie die Rechte und Pflichten so genau aussehen. Wieder draußen sind wir durch die kleinen gemütlichen Gassen in Richtung des Parks "Parc de la Citaduella" gegangen. Hier in diesen Gässchen und auf den kleinen Plätzen war richtig was los. Jedes Haus war entweder ein kleines Geschäft für wasweissich oder eine Bar. Und überall war Betrieb. Das würde sich bei uns keine drei Monate halten. Aber hier war auch im hinterletzten Geschäft noch Kundschaft.
Am Park angelangt konnte man linker Hand den "Arc de Triomf" sehen, der mitten auf einer schönen Allee-Straße prangte. Wir sind kurz dorthin um es aus der Nähe zu sehen. In der Nähe des Tores waren entlang der Allee mehrere Boccia-Felder angelegt, die zu dieser Zeit auch rege genutzt wurden. Wir haben uns noch länger das Spiel einer ganzen Truppe von älteren Herrschaften angesehen. Die machten das anscheinend schon etwas länger. Also, die hatten das drauf. Entweder seine Kugel über den holprigen Boden nahe zum Zielball werfen oder mit Schmackes die Kugel eines Kontrahenten ins Abseits befördern, das war für die nur eine kleine Handbewegung. Und nach jedem Ball wurde diskutiert, lamentiert und analysiert. Wie haben zwar kein Wort verstanden, aber unterhaltsam wars trotzdem. Warum der Spieler aber wann einmal, zweimal oder garnicht dran ist und in welcher Reihenfolge, das hab ich nicht verstanden.
So langsam dämmerte es jetzt schon und wir haben die Kugelwerfer verlassen. Im Parc de la Cituadella war auch nicht mehr viel los. Die große"Cascada", ein monumental großer Brunnen mit allen möglichen Wasserspielen, hatten wir fast für uns alleine. Wir haben einen kleinen Schwenk durch den Park gemacht und sind danach wieder Richtung Basilica zurückgegangen. Jetzt taten die Füße schon ziemlich weh und der Hunger meldete sich nach dem Croquettes-Reinfall wieder. Wir haben uns also in den kleinen Gassen irgendwo zwischen Basilica und Ramblas erst mal ein hübsches Restaurant ausgesucht. Das haben wir aber dann erts mal verschoben, weil ein Punkt auf de Liste noch fehlte. Die Kathedrale, hier auch Catedral genannt. Auf dem Weg dorthin schlendert man auch durch herrliche Gassen des gotischen Bezirks. Nett finde ich die Häuser, die über kleine verzierte Brücken miteinander verbunden sind.
An der Catedral wars jedoch nicht so toll. Das Ding war eingerüstet und wurde renoviert. Also war mit anderen Worten nix zu sehen. Also zu unserer Abendessen-Wahl zurück. Wie der Laden genau heißt weiß ich garnicht. Auf der Kreditkartenabrechnung stand "Desire Bar" drauf. Und hier gabs den ersten Kontakt mit spanischen Abendgewohnheiten. 20 Uhr im Restaurant, keiner da, gähnende Leere. Dafür war das essen gut. Es gab bei uns diverseste Tapas, kalte Gaspaccio Suppen, warme Hühnerbrüste, gefüllte Nudeln und noch anderen Kram. Leider war das Bier ein wenig teuer, so das wir uns später nach einem anderen Laden umgesehen haben. Als wir so gegen 22 Uhr gegangen sind, fing es gerade an, sich zu füllen. Jetzt kamen alle aus ihren Löchern und haben die Restaurants bevölkert. Wir haben schließlich unweit unseres Hotels eine kleine Straßenbar gefunden, wo wir noch gemütlich sitzend ein paar Bierchen vernichtet haben. Irgendwann so gegen 0 Uhr sind wir im Hotel dann auch ziemlich groggy in die Falle gegangen.
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