29.11.01 - Kangaroo Island, Seehunde und bemerkenswerte Felsen

Nach einem etwas längerem Rumtrödeln am Morgen ( Mist, Frühstück verpasst ) haben wir uns auf den Weg zur Südroute gemacht. Heute wollten wir nämlich die Insel im Süden abfahren um dann schließlich zum Flinders Chase NP zu kommen. Die Touren standen übrigens in einem KI-Informations-Heft, was im Hotel auslag. Darin war alles beschrieben und auch genaue Streckenangaben und Sightseeing-Tips angegeben.

Wir sind wieder, wie gestern, an den verschiedensten Bays und Coves vorbei. Erstes Zwischenziel war Seal Bay. In Seal Bay gibt es eine große Seehunde-Kolonie. Die Tiere stehen unter Schutz und können dort ungestört leben. Vom Beobachtungszentrum dort gibt es geführte Touren am Strand lang, wobei man die Tiere aus der Nähe sehen kann. Man kommt dabei wirklich sehr nah an die Seehunde ran, ein Sicherheitsabstand von ca. 5 Metern wird aber immer gewahrt. Anscheinend nehmen die Tiere gar keine Notiz von den Leuten, die dort rumlaufen. Die Tour ist wirklich zu empfehlen. Neben interessanten Infos über die Tiere und deren Lebensgewohnheiten sind die Tiere selbst natürlich die Attraktion. Entweder liegen sie faul in der Gegend herum, sind sich lautstark am streiten oder surfen verspielt auf anlandenden Wellen.
Nach der Tour kann man noch auf einem extra gebauten Walkway zu einem anderen Teil des Strandes gehen, wobei man auch ein großes Walskelett sehen kann.

Seehundbaby bei Seal Bay

Nach Seal Bay sind wir weiter an der Küste über Vivonne Bay zu den Kelly Hill Caves gefahren. Dies sind Tropfsteinhöhlen, die man besichtigen kann. Die Erklärungen des Führers waren ganz interessant. Vor allem die Geschichte über die Entdeckung und Ersterforschung vor etlichen Jahren war gut. Aber die Höhlen an sich waren jetzt nicht der größte Hit des Tages. Kann man machen, man kann es aber auch sein lassen. Von den Höhlen sind wir dann zum Flinders Chase Nationalpark gefahren. Vor Einfahrt in den Nationalpark muss man sich bei der Verwaltung einen Permit kaufen. Dieser gilt pro Tag pro Auto. Auf dem Parkplatz hatten sich eine Känguru-Mutter und ihr Kleines darauf spezialisiert, ankommende Permitkäufer um Futter anzubetteln. War schon ziemlich niedlich anzusehen. Diese Tiere waren schon so an Menschen gewöhnt, das sie sich sogar anfassen ließen.

Wir sind dann weiter einmal fast quer durch den Park zum äußersten südwestlichen Ende der Insel zu den Remarkable Rocks gefahren. Diese Felsen sind wirklich remarkable. Auf einem Plateau am äußersten Zipfel der Insel liegen mehrere einzelne Felsen. Diese sind über die Jahre hinweg von Wind und Wetter zu sehr „abstrakten“ Gebilden geformt worden. Am bekanntesten ( auch in jedem Reiseführer abgebildet ) ist wohl der Adlerkopf-Felsen, der so aussieht, als wäre es ein riesiger Schnabel eines Vogels.

KI Kangaroo mit Kind auf der Suche nach FutterDer Adlerkopffelsen der Remarkable Rocks

Als wir um die Felsen rumgegangen sind, haben wir in einer der Höhlen einen Koala gesehen. Der hatte sich dort verkrochen und sich offensichtlich vollkommen verirrt. Dazukommende Leute haben uns dann gesagt, das schon ein Park-Mitarbeiter benachrichtigt sei. Der ist auch kurz darauf eingetroffen. Nach kurzer Beurteilung, hat er festgestellt, das er den Bären nicht per Hand da aus dem Loch rauskriegt. Meinte, er müsse dann wohl in Ruhe warten, bis der Kleine von selbst wieder ans Tageslicht kommen würde. Wir haben uns noch ein wenig mit dem Mann unterhalten. Er war auch schon in Deutschland gewesen ( in Bayern ). Er hat noch ein wenig über den Park erzählt und die Arbeit, die er so macht. Er meinte auch, das die ganze Infrastruktur ( gebaute Walkways, Routen durch den Park etc. ) sehr stark von den Finanzierungen im Vorfeld der Olympischen Spiele 2000 profitiert hätten. Da hätten sie das Geld bekommen, was sie zehn Jahre lang irgendwo beantragt hätten. Dies haben wir auch später an anderen Orten ( Great Ocean Road, Melbourne, Sydney ) festgestellt. Viele Sightseeing-Points waren auffällig neu oder zumindest frisch renoviert.

Von den Rocks sind wir zum Admirals Arch gefahren. Einer riesigen Brücke, die von der Brandung aus der Landmasse herausgespült wurde. Dort lebt übrigens auch eine Seehunde-Kolonie. Das ist aber eine andere Art wie in Seal Bay.

Da es nun schon Nachmittag war, haben wir uns jetzt auch zügig wieder Richtung Kingscote auf den Weg gemacht. Wir wollten nicht so spät zurück sein, da wir in Kingscote noch die Pinguin-Tour mitmachen wollten. In Vivonne Bay haben wir auch noch die dringend benötigte Tanke gefunden. Schon die ganze Zeit im Park sind wir auf Reserve gefahren. Information : Auf der ganzen Insel gibt es, glaube ich, nur 3 oder 4 Tankstellen. In Kingscote, in Vivonne Bay und noch eine oder zwei. Deshalb, wenn man irgendwo steht und keinen Sprit mehr hat, gibt es keine Chance irgendwo schnell was herzubekommen. Also lieber einmal mehr voll tanken als zu wenig !

Rauhe Küste auf KITypische Schotterpiste auf KI

Abends zurück in Kingscote haben wir dann das zweite Restaurant besucht. Den Namen weiß ich leider nicht mehr. Halt das Andere, nicht das Ozone :-). Das war eigentlich ganz gut. Gute Karte und ziemlich günstig. Dafür bekam man zwar nicht die größten Teller, man war aber auch nicht so viel Geld los.

Nach dem Essen haben wir uns im Pinguin-Tour – Büro eingefunden. Am Hafen von Kingscote leben etliche Pinguine und Pinguinfamilien. Diese kann man auf geführten Gängen aus der Nähe sehen. Die Touren sind immer abends um 21 Uhr und um 22 Uhr wenn die Pinguine vom Fischen zurück an Land kommen. Oder kommen sollten. Denn an dem Abend als wir da waren, hat sich keiner blicken lassen. Zwei oder drei waren zwischen den Steinen am Ufer und einen Kleinen konnten wir sehen, der wohl aus seinem Bau abgehauen war und mal kurz auf eigene Faust etwas rumgelaufen ist. Aber ansonsten war diese kurze Tour doch sehr unspektakulär.

Diese Tour hier ist von einer Art Umweltbüro organisiert. Die staatliche Tier- und Umweltbehörde bietet wohl auch Pinguintouren etwas weiter die Küste hinauf an. Vielleicht hat man da ja mehr Glück. In Penneshaw gibt es auch Pinguinbestände. Dort soll man wohl auch gute Beobachtungen machen können.

 

28.11.2001 - Kangaroo Island  
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